Chefinfo Magazin 3-23

76 | CHEFINFO | 3/2023 die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben. „Gesundheit darf keine Frage des Geldes oder des Einkommens sein. Und dafür brauche ich meine E-Card und keine Kreditkarte“, ergänzt er. Der OECDVergleich zeigt weiters, dass nur Deutschland, Frankreich und Schweden mehr Geld in ihr Gesundhe i t ssys tem investieren. Auch beim Gesundheitspersonal ist Österreich im EU-Vergleich gut aufgestellt. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar, dass es zwar sehr hohe Spitalskapazitäten und sogar ein Überangebot an Fachärzte gibt, diese Tatsachen können jedoch nicht den wachsenden Mangel an niedergelassenen Kassenvertragsärzten ausgleichen. Nur 3 Prozent unbesetzt Laut ÖGK seien derzeit 97 Prozent der Kassenstellen in Österreich besetzt. Es gibt österreichweit rund 8.300 Kassenärzte, 3 Prozent entsprechen demnach 250 Ordinationen. Wie kann eine so geringe Zahl an offenen Stellen dazu führen, dass in manchen ländlichen Regionen und mittlerweile auch vermehrt in Stadtbezirken keine Kassenärzte zu finden sind? Tatsächlich hat sich die Gesamtzahl der Ärzte seit den 1990erJahren sogar von rund 20.000 Ärzten auf 45.000 Ärzte mehr als verdoppelt. Zum Vergleich, die Bevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum nur um 17 Prozent. Es gibt also de facto keinen quantitativen Ärztemangel, die Probleme kommen von einer falschen Verteilung der Mediziner. Verdeutlicht wird das am Beispiel Kufstein, Tirol. 1982 gab es dort acht Kassenordinationen bei etwa 14.500 Einwohnern. Alle Kassenärzte waren mit der Lage ausgelastet. Heute hat die FOTO: HUNTSTOCK / GETTY IMAGES GESUNDHEIT GESUNDHEIT FOTO: WOLFGANG AUER/PRIVAT n der Pressekonferenz Mitte März gesteht Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ein, dass wir auf einen Mangel an Kassenvertragsärzten im niedergelassenen Bereich zusteuern. Österreich liegt bei der Lebenserwartung (82 Jahre im Vergleich zum EUSchnitt mit nur 81 Jahren) über dem OECD-Schnitt, was die gute Leistung unseres Gesundheitssystems bestätigt. Um dieses Niveau auch zukünftig halten zu können, muss der Bereich Vorsorge aber weiterhin verbessert werden. „Mittel, die für die Vorsorge aufgewendet werden, sind ein zielgerichtetes Investment – volkswirtschaftlich betrachtet –, um spätere Mehrkosten zu vermeiden“, sagte Rauch. Er will außerdem ÄRZTEMANGEL. Aufnahmestopp, volle Terminkalender und lange Warteschlangen vor den Türen der letzten Kassenärzte gehören in vielen Teilen Österreichs zum Alltagsbild. Die österreichische Gesundheitskasse sagt, dass die Versorgung eigentlich sehr gut sei, und eine aktuelle Untersuchung der OECD („Health at a Glance“) hat dies bestätigt. TEXT: Kerstin Reitterer Ô Dr. med. Wolfgang Auer Praktischer Arzt in Ebelsberg Hier im Süden von Linz fehlen mittlerweile sieben praktische und zwei Kinderärzte. Wie krank ist unser Gesundheitssystem? I Orthopädie | Sportchirurgie | Rehabilitation | Training +43(732)272227 | Schloss Puchenau | Karl-Leitl-Straße 1 | 4048Puchenau/Linz | Austria | info@movenow.at | www.movenow.at Dr. FlorianDirisamer | Dr. Alexander Schwertner | Dr. TanjaDirisamer | Dr. ChristianPatsch | Dr. KathrinLampl | Dr. MartinHausberger wir haben den passenden Experten für Ihr Problem

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