chefinfo 10-22

BUSINESS IN BESTFORM DIE TOP IN OBERÖSTERREICH Ein Blick in die Regale der Handelsunternehmen zeigt: Obst und Gemüse lagern in Plastikkisten, eingepackt in Plastikverpackungen. Dass damit endlich Schluss sein muss, davon ist Gottfried Maier, Geschäftsführer des Unternehmens Maistapack, überzeugt und genau dafür hat er sein Unternehmen gegründet. „Wir geben Millionen an Euro für Plastik aus. Der Umweltschaden, den das Öl, welches für die Herstellung verwendet wird, anrichtet, ist dabei gar nicht zu beziffern. Mir ist klar, dass wir Kunststoff brauchen, aber eben anders“, so der Pionier in Sachen nachhaltiger Lebensmittelverpackungen. Er setzt in seinem Betrieb auf Karton. Dieses Material wächst nach und ist umweltfreundlich. Daher gilt für Maier: „Nichts ist so nachhaltig wie Karton. Nur ein Aspekt: Die Bohrlöcher lassen sich nicht mehr schließen. Deshalb können Kunststoffverpackungen nicht nachhaltiger sein als Karton. Wir zerstören die Erde.“ Heute bereits an übermorgen denken In sechs Unternehmensjahren produzierte und verkaufte der Verpackungsspezialist 400 Millionen Schalen und Kartons – das Pappunternehmen spart damit enorme Mengen an CO2 ein. „Unsere Produkte sind nicht nur ökologisch und ressourcenschonend, sie sind auch für den Logistik- und Transportbereich stabil genug und im Handel sind unsere Kartonverpackungen lebensmittelverträglich.“ Doch aufgrund der Teuerungswelle werden nachhaltige Verpackungen und CO2-Einsparungen lediglich zögerlich ein- und umgesetzt. „Wir müssen unsere Umwelt schonen, wir haben nur diese eine, und wenn wir den 10/2022 | CHEFINFO | 143 142 | CHEFINFO | 10/2022 Der Maistapack, der kann’s VERPACKUNGSREVOLUTION. Politik- und Wirtschaftsvertreter in Scharm El-Scheich, Fridays for Future auf den Straßen, Klimaaktivisten in Museen und Gottfried Maier in Oberösterreich. Sie alle haben zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit ihre Meinung. ANZEIGE FOTOS: OLIVER LITTRINGER Wenn alles so läuft wie gewünscht, kommen wir Ende 2023 mit den neuen Schalen auf den Markt. Gottfried Maier Geschäftsführer Maistapack Mehrwert bezahlen müssen, dann lohnt es sich doch allemal.“ Heuer wurden bereits 3,5 Millionen Euro am Standort investiert, um noch effizienter, rascher und umweltschonender Verpackungen zu produzieren und um die Nachfrage bedienen zu können. Zwei Klebemaschine, eine Stanze und zwei Thermoforminganlagen sowie Kartonaufrichter wurden unter anderem angekauft. Jetzt soll das Umsatzplus von 30 Prozent im Jahr 2022, noch weiter gesteigert werden. Beschäftigt sind bei Maistapack 32 Mitarbeiter in der Verwaltung in Bad Hall und in der Produktion in Schlierbach. Auch absolviert heuer ein Lehrling eine Ausbildung beim Kartonagenhersteller. „Unsere Mitarbeiter sind für uns sehr wertvoll. Wir bezahlen den Lehrlingen doppelte Entschädigung, spendieren den Kollegen Mittagessen oder jetzt einen Weihnachtsbonus. Wenn es jedem gut geht, geht es auch dem Unternehmen gut, und nur alle gemeinsam sind wir auch erfolgreich“, so Maier über den oftmals harten Kampf am Arbeitsmarkt. Innovation aus Schlierbach Stets vorwärts denken, sich weiterentwickeln – Benefits für Mitarbeiter und Werte, für die das UnternehmenMaistapack seit der Gründung steht. In den vergangenenMonaten wurde intern ein patentiertes Verfahren abgeschlossen, das MAP-Schalen herstellen kann, ohne jeglichen Kunststoff und zu 100 Prozent recycelbar. „Aktuell bauen wir erste Prototypen. Alles läuft sehr erfolgreich. Wir haben auch mit oberösterreichischen Partnern viel getestet. Wenn alles so läuft wie gewünscht, kommen wir Ende 2023 mit den neuen Schalen auf denMarkt“, so Maier, der damit die Verpackungsindustrie weiter revolutionieren will. Für die Umwelt und kommende Generationen „Der einfache Weg bringt für die Umwelt nichts Gutes“, weiß Maier und setzt auf europäische Partnerschaften, denn „gemeinsam kann man mehr erreichen“. Jetzt besuchten die Jungunternehmer Lucas, Bernhard und David Maier ihren Papierlieferanten in Schweden, Holmen Iggesund. Hier wird zertifizierter Anbau betrieben, die Zellstofferzeugung ist weitgehend energieautark und Schweden hat in puncto Nachhaltigkeit und Verpackungen von Lebensmitteln die Nase ein Stück vorne. „Für jeden Baum, der gefällt wird, werden sofort drei neue Setzlinge nachgepflanzt. Dies zahlt auf den 100-Jahr-­ Zyklus ein. Von der Zusammenarbeit profitieren beide Parteien enorm.“ Für die Produktion bei Maistapack wird lediglich der Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet. So schließt sich der Kreis. www.maistapack.com Der einfache Weg bringt für die Umwelt nichts Gutes. Gottfried Maier Geschäftsführer Maistapack Die ökologischen Verpackungen sind mehrwegfähig und zu 100 Prozent recycelbar. Gründer Gottfried Maier (2. v. l.) revolutioniert gemeinsam mit seiner Familie, David, Bernhard und Lucas Maier, den Verpackungsmarkt mit nachhaltigen Lösungen.

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