CHEFINFO 04_Mai 2024

50 | CHEFINFO | 4/2024 FINANZEN FOTO: RICHVINTAGE / E+ / GETTY IMAGES QUELLE: MSCI WORLD CHART FINANZEN Staaten der SPDR S&P 500 ETF lanciert – bis heute der weltweit am meisten gehandelte Index. Im Jahr 2000 starteten die ersten ETFs in Europa. Die Idee dahinter: Es gibt keine eigene Börse für indexgebundene Fonds, sondern der Anleger kauft mit dem ETF quasi einen ganzen Börsenindex, eine ganze Branche oder Anlagekategorie. Die größten Vorteile sind Transparenz, niedrige Kosten und Risikostreuung. Günstiger sind ETFs deshalb, weil keine Fondsmanager benötigt werden, die viel Zeit und Ressourcen aufwenden, um Investmententscheidungen zu treffen. Zudem zeigen Vergleiche, dass langfristig nur selten ein gemanagter Fonds eine bessere Performance erzielt als der entsprechende Index. Millennials als Treiber „ETFs werden von der jüngeren Generation und jenen Anlegern, die sich mit den Kapitalmärkten befassen, vermehrt nachgefragt, weil sich damit der Markt transparent und kostengünstig abdecken lässt“, bestätigt auch Rudolf Eder, Leiter des Bankhaus Spängler in Linz. Bei der Privatbank sind ETFs ein Anlageschwerpunkt. Das Vehikel werde auch in der Beratung genutzt, weil Kunden via Handy die Marktentwicklung jederzeit beobachten und vergleichen können. Gerade das Internet habe zu mehr Finanzwissen sowie Interesse für den Kapitalmarkt im Allgemeinen und ETFs im Besonderen beigetragen, sagt Eder. Die Millennials als treibende Kraft hinter dem derzeit starken Wachstum am ETF-Markt sieht auch das Beratungsunternehmen PwC in einer aktuellen Studie. Bis 2030 könnte diese junge Generation mehr als 68 Billionen US-Dollar von ihren Babyboomer-Eltern erben und einiges davon in ETFs investieren – vorzugsweise via Smartphone. 11,5 Billionen US-Dollar waren Ende des Jahres weltweit in ETFs angelegt. In vier Jahren soll dieses Vermögen auf 19,2 Billionen US-Dollar anwachsen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 14,3 Prozent entspricht. Auch Robo-Advisors, Onlineplattformen und mobile Apps werden den nächsten großen Einfluss auf die Entwicklung der ETF-Branche haben. Eine attraktive Sparform nicht nur für Vermögende In Deutschland lag das Volumen 2023 um 30 Prozent höher als im Jahr davor, gut vier Millionen Menschen haben einen Sparplan in ETFs abgeschlossen – um 9 Prozent mehr als im Dezember 2022. Diese Angaben stammen von der Webseite extraEFT, die regelmäßig Umfragen bei Banken durchführt. Die monatlichen Beträge, die im Schnitt von Anlegern in den ETFTopf einbezahlt werden, belaufen sich auf 163 Euro. „Das Instrument ist also nicht nur für wohlhabende Bürger geeignet, sondern auch für Durchschnittsverdiener, die Altersvorsorge für unsichere Zeiten betreiben wollen“, schreibt Finanzautor Günter Heismann in seinem aktuellen Buch über Chancen und Risiken für Anleger am ETF-Markt (siehe Buchtipp). Heismann glaubt, dass börsengehandelte Indexfonds in absehbarer Zeit so beliebt werden, wie dies einst Lebensversicherungen waren. „ETFs sind die wichtigste Innovation an den Finanzmärkten in den vergangenen Jahrzehnten“, meint auch der deutsche Investor und Anlageberater Christian W. Röhl. Zusammen mit den kostengünstigen Neobrokern hätten die Indexfonds einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung der Geldanlage geleistet und dürften dies in den nächsten Jahren weiter tun. Der MSCI World als Basis Ein ETF-Portfolio ist für den langfristigen Vermögensaufbau gedacht und braucht daher ein Fundament aus einem breiten Börsenindex. Der Eckstein, da sind sich alle Auskenner einig, ist der Weltindex MSCI World. Bei Anlegern gilt er als erste Wahl, weil er die 1.500 erfolgreichsten Aktiengesellschaften aus 23 Industrienationen umfasst. Ob es einer Branche oder einem einzelnen Unternehmen schlecht geht, hat damit keinen entscheidenden Einfluss auf den Gesamtindex. Investoren, die in den MSCI World investieren, haben Anteil an der Entwicklung der weltweit größten Börsen. Hier ist das Who-is-who der Unternehmenswelt versammelt, womit er auch als ein wichtiger Barometer für die Weltwirtschaft gilt. Allerdings ist der MSCI World nicht ausgewogen, 70 Prozent des Investments landen am New Yorker Finanzplatz. Dieses Ungleichgewicht sollte zum Beispiel mit ETFs für MSCI Emerging Markets, in dem 1.400 Unternehmen aus Asien & Co abgebildet sind, kompensiert werden. Auch Europa darf nicht fehlen: Empfohlen wird eine breite Streuung der „Euro-Stars“ aus Stoxx Europe 50 und Stoxx Europe 600. Jedenfalls hat der MSCI World seine Anleger nicht enttäuscht: Im langfristigen Schnitt warf er eine durchschnittliche Rendite von jährlich 8 Prozent ab. Ô Millennials und Digitalisierung gelten als treibende Kräfte hinter dem ETF-Boom. 3700 3000 2500 2000 1700 1300 01.01.16 01.01.18 03.01.22 MSCI WORLD CHART 01.01.20 Kursentwicklung über die letzten 10 Jahre 01.01.24 06.05.14 139 ETFs notieren insgesamt an der Wiener Börse. In absehbarer Zukunft dürften ETFs so beliebt werden, wie dies einst Lebensversicherungen waren. Günter Heismann Finanzexperte und Autor www.schoellerbank.at Ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolges ist die Nähe zu unseren Kund:innen. Gerne informieren wir Sie bei einem persönlichen Gespräch. Schoellerbank Linz, Promenaden Galerien Promenade 25, A-4020 Linz Telefon: +43 732 611 065 Vertrauen. Ein Wert, der verdient sein will. Marketingmitteilung

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