Chefinfo Magazin 6-23

WIRTSCHAFT 38 | CHEFINFO | 6/2023 FOTOS: WAKOLBINGER Dass eine erfolgreiche Betriebsnachfolge Zeit braucht, gilt nicht nur für größere Unternehmen. „Bei uns hat der Übergabeprozess zwei Jahre gedauert. Und es taten sich so viele Themen auf, dass wir nicht wussten, wie wir sie lösen sollten“, sagt Regina Neubauer. Die Unternehmerin prägte den Familienbetrieb aus Altenberg bei Linz mit ihrem Mann Erich 33 lange Jahre. Am 31. Dezember 2022 war ihr letzter Arbeitstag. „Ab 1. Januar habe ich nicht mehr das Büro betreten.“ Mit Jahresbeginn hat mit Christian und Nina Neubauer die dritte Generation das Steuer übernommen. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Die beiden kümmern sich nicht nur um die Abläufe, sondern haben auch die Lenkerberechtigung für die sechs großen Reisebusse. Gefahren wird in den hohen Norden Europas bis nach Nordafrika. Neues Marketingkonzept Auf der Homepage des Unternehmens poppen jede Menge Destinationen auf. Ein klassisches Katalogreiseprogramm. Das vor 60 Jahren gegründete Reisebusunternehmen ist einer von 23 Franchisepartnern der bus-dich-weg!-Gruppe mit Sitz im steirischen Ilz. Die Idee dahinter: Die Trips werden zentral geplant und von einem Netzwerk aus selbstständigen Bus- und Reiseveranstaltern Zwei Jahre dauernder Übergabeprozess: Nina und Christian Neubauer leiten das gleichnamige Reisebusunternehmen aus Altenberg in dritter Generation. Nachfolge: Damit sich die Räder weiterdrehen FAMILIENUNTERNEHMEN. Um ein Unternehmen friedlich und geordnet übergeben zu können, braucht es Zeit, Muße und Koordination. Beim Reisebusunternehmen Neubauer schienen Hindernisse unüberwindbar, doch letztlich hat es geklappt. TEXT: Klaus Schobesberger mit ausgeführt. Das erhöht den Auslastungsgrad und schafft zusätzlich Kundenbindung. Für Christian Neubauer ist das ein wichtiger Teil des Übernahmekonzepts: „Es geht um Kosteneffizienz und die Zukunftsfähigkeit.“ Auch Nina Neubauer sieht große Chancen. „Wenn andere eine Flugkrise haben, fangen wir das auf. Wir führen rund 150 Reisen jährlich aus und das mit hundertprozentiger Durchführungsgarantie.“ Alles muss auf den Tisch Neue Konzepte und Ideen zuzulassen ist ein wichtiger Bereich im Übergabeprozess. „Vertrauensbildende Maßnahmen sind wichtig, um ein Unternehmen übernahmefähig zu machen“, sagt Sandra Thaler. Die auf Übergaben spezialisierte Beraterin wurde als Sparringspartnerin eingebunden. Zwei Jahre braucht es in der Regel, um ein Unternehmen geordnet übergeben zu können und ein gestandenes Unternehmen auf neue Beine zu stellen. Für Regina Neubauer ein wichtiger Punkt: „Ich kenne so viele Beispiele, wo Betriebe zugrunde gehen, weil die die Übergabe nicht koordiniert durchführen.“ Alles muss dabei auf den Tisch und Vereinbarungen sind auf Punkt und Beistrich einzuhalten, wenn dann der Alltag einkehrt. Eingeladen zu den Sitzungen wurden auch ein Vertreter der Hausbank und der Steuerberater. „Nachfolge ist ein komplexes Thema – bis hin zu den Verträgen“, sagt Thaler. Angesprochen werden nicht nur Geldsachen, sondern auch Businesspläne und ganz wichtig: Emotionales. Diese Themen wurden getrennt in Familienkonferenzen abgehandelt. Damit kann die neue Generation unbelastet das Unternehmen weiterführen. n Sandra Thaler Wirtschaftsmediatorin Vertrauensbildende Maßnahmen sind wichtig, um Unternehmen übernahmefähig zu machen. EY. Ob neue Jobs oder Weiterbildung: Die Wirtschafts- und Beratungsorganisation EY investiert laufend in ihren Standort in Linz und konnte so in den letzten Jahren jährlich ein zweistelliges Umsatzplus erzielen. Das Wachstum spiegelt sich auch in den Promotions von drei neuen Partner:innen wider. Mit Martin Lehner (39), Leiter der Steuerberatung, Martina Geisler (36), Leiterin der Accounting Beratung und Marion Raninger (37) – in führenden Positionen in der Rechnungslegungsberatung sowie in der Abschlussprüfung tätig – kommt hier eine starke „NextGen“ an Führungskräften nach, die den Standort mit ihrem Knowhow fit für den Umgang mit den Top-Themen der Branche machen. Die zwei neuen Partnerinnen erhöhen zudem den Frauenanteil bei EY in Führungspositionen weiter. Auf Managementebene liegt dieser aktuell bei 44 Prozent. „Nichtsdestotrotz plant EY, den Frauenanteil weiter systematisch zu vergrößern, und baut dabei auf Programme, die bereits bei der Einstellung neuer Mitarbeitender ansetzen“, so Erich Lehner, Standortleiter von EY in Oberösterreich. EY in Oberösterreich: Ihre Experten vor Ort Durch die enge Verzahnung mit dem globalen EY-Netzwerk bietet EY in Oberösterreich seinen Kunden maßgeschneiderte Services. Weitere Informationen unter: www.ey.com/at Starkes Wachstum und neue Karrieren in Oberösterreich ANZEIGE FOTO: EY/GEORG HARTL Starkes Team (v.l.n.r.): Martin Lehner, Martina Geisler, Marion Raninger, Erich Lehner

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