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4/2023 | CHEFINFO | 35 FOTOS: CHRISTIAN HUBER FOTOGRAFIE & FILM In turbulenten Zeiten auf Kurs zu bleiben ist für Unternehmen wie die Greiner AG eine doppelte Herausforderung. Dem Kunststoffkonzern setzt das konjunkturelle Umfeld zu, zum anderen investiert der Konzern mit 1.600 Mitarbeitern mehr denn je in Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft, um sich zukunftsfit zu machen. Ein Umsatz in der Höhe von mehr als 2,3 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022 sei unter diesen Umständen nicht selbstverständlich, sagt Vorstandsvorsitzender Axel Kühner bei der Präsentation des aktuellen Geschäftsberichts. „Das Geschäft ist in allen Bereichen anspruchsvoller geworden“, sagt Kühner. Die Erzeugerpreise stiegen in den ersten drei Quartalen 2022 um 19,4 Prozent. „Die Weitergabe dieser enormen Kostensteigerungen war nur begrenzt möglich. Trotzdem haben wir zum zweiten Mal in Folge einen Umsatz von deutlich über zwei Milliarden Euro erzielt“, sagt Finanzvorstand Hannes Moser. Mit einem Investitionsvolumen von 169 Millionen Euro wurde so viel investiert wie noch nie in der Unternehmensgeschichte. Investitionen in die Zukunft Bis 2030 will Greiner ein zirkuläres Unternehmen sein. Im Vorjahr ist das Unternehmen mit dem Kauf eines serbischen Recyclingunternehmens erstmals in das Wertstoffgeschäft eingestiegen. Recyclingmaterial, das bisher zugekauft werden musste, kommt nun zumTeil aus dem eigenen Haus. Beteiligt hat sich Greiner am Startup MATR, das Recyclinglösungen für Matratzen der Hotellerie anbietet. Seiner Schaumstoffsparte Neveon gelingt gemeinsam mit BASF das chemische Recycling in geringen Mengen. Im großen Stil will es Kühner in den kommenden fünf Jahren realisiert haben, die Kosten für diese Anlage würdenmehr als 1Milliarde Euro betragen. Beteiligt ist Greiner auch am Startup Hempstatic, das Schallschutzpaneele aus Hanf produziert. Die Tochterfirma Greiner Zeroplast produziert Material für biobasierte Kunststoffe. „Diese Zukäufe und Beteiligungen eint, dass sie in unsere Nachhaltigkeitsstrategie einzahlen“, sagt Kühner. Transformation aus Tradition DieseArt vonTransformation ist für Greiner nicht neu. Die erste Erfindung vor 150 Jahren war ein Korkenverschluss für Flaschen, der von Unternehmensgründer Carl Albert Greiner so lange optimiert wurde, bis er sich auf die Massenproduktion konzentrierte. Heute besteht die Greiner AG aus den SpartenGreiner Packaging, Neveon und Greiner Bio One. Für dieMedizintechniksparte digitalisiert das Startup Tracie Solutions Krankenhausabläufe in der Diagnostik, um exakt zu tracken. Ein Ausbau des Standorts Rainbach imMühlkreis und ein weiteres Sterilisationswerk in Kremsmünster sollen noch heuer gestartet werden. n Vorstand Greiner AG: Hannes Moser (CFO), Axel Kühner (CEO), Manfred Stanek (COO) UNTERNEHMEN. Gestiegene Kosten, hohe Investitionen in eine nachhaltige Zukunft: Der Kunststoffkonzern Greiner steigert seinen Umsatz und will bis 2030 ein zirkuläres Unternehmen werden. TEXT: Klaus Schobesberger „Das Geschäft ist anspruchsvoller geworden“ 169 Millionen Euro investierte Greiner im Jahr 2022. 34 | CHEFINFO | 4/2023 Nachhaltigkeit ist gefragt. Ein viel verwendetes Wort, das einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen beschreibt. Oft bleibt Nachhaltigkeit allerdings ein Lippenbekenntnis. Darum ist es für die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation wichtig, nicht nur Wegweiser eines Trends zu sein, sondern auch Vorbild. „Wir haben die Ökologisierung der Branche eingeleitet und haben damit gleich bei uns selber angefangen. Wir haben unser Aushängeschild, den Werbepreis Caesar, als ,Green Event‘ umgesetzt und wir haben imWettbewerb eine eigene Kategorie ,Kommunikation von Nachhaltigkeit‘ implementiert, bei der wir herausragende Beispiele prämiert haben“, sagt Fachgruppenobmann Christoph Schumacher. Die Fachgruppe Werbung agiert aber nicht nur selbst nach diesem Credo, sondern möchte auch, dass sich die Mitglieder in diesem Bereich ebenfalls weiterentwickeln können. Christoph Schumacher: „Eine Werbeagentur sollte sich als Sparringspartner verstehen. Dafür braucht es aber zuerst eine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Dieses Fundament stärkt die Glaubwürdigkeit und macht Nachhaltigkeit zu einer Riesen-Chance für uns und unsere Kunden.“ Gezieltes Fördern und Unterstützen durch verschiedene Angebote wie das Denkfrühstück, Seminartermine und Förderungen wie Öko-Plus sollen dabei behilflich sein, einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu setzen. Mehr informative Angebote zur Nachhaltigkeit mit allen Infos zu Förderprogrammen, Seminaren und zum „Denkfrühstück“ mit Roswitha Reisinger finden Sie unter: www.netzwerk-werbung. at/fokus-nachhaltigkeit/ Werbung als Trendsetter in Sachen Öko- logisierung FACHGRUPPE WERBUNG. Maßgebliche Teile der Gesellschaft, aber auch Unternehmen verschiedenster Größen haben die tragende Reichweite des Begriffs Nachhaltigkeit bereits verinnerlicht und sind auf der Suche nach Lösungen und neuen Wegen, um Nachhaltigkeit glaubwürdig zu integrieren. Auch die Kommunikationsbranche bringt Bewegung in das Thema Nachhaltigkeit. Sie ist es nämlich, die die Bilder von unserem Lebensstil entwirft, denen wir als Gesellschaft folgen. ANZEIGE FOTOS: WINKLER Christoph Schumacher Obmann der Fach- gruppe Werbung und Marktkommunikation FÖRDERUNGEN & SEMINARE • Förderprogramm Öko-Plus: Mit professioneller Unterstützung ein erster Check auf Potenziale und Chancen für mehr Erfolg. • Seminar Klimaneutrale Werbeagenturen: Alles zur Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Kommunikations- und Werbebranche Do, 15. Juni, 15–18 Uhr, online • Seminar Social & Green Marketing in der Praxis: Was ist Social & Green Marketing überhaupt und was braucht Kommunikation, um nachhaltig zu sein? Do. 9. November, 14–18 Uhr, WIFI Linz

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