94 | CHEFINFO | 2/2023 2/2023 | CHEFINFO | 95 FOTOS: STRINGER / AFP / PICTUREDESK.COM, DIETERMEYRL / GETTY IMAGES LIFESTYLE Alles dreht sich um Kunst Ein Drittel der Gewinne der Liaunig Industrieholding AG mit Beteiligungen bei Wild, Waagner Biro sowie Binder+Co sollen der Erhaltung des Museums dienen. Alleinvorstand ist der etwas ältere Bruder Alexander. „Mein Bruder hat den härteren Job. Ob eine Bilanz rot oder schwarz ist, sieht man. Ob eine Ausstellung gefällt oder nicht, ist nur eine Meinung. Ich darf imWesentlichen das Geld ausgeben, das er verdient“, sagt Peter Liaunig. Was auffällt: Es gibt kein Sicherheitspersonal, dennoch ist die Sammlung natürlich gut versichert: 5 Prozent der Sammlung bilden 95 Prozent des Wertes. Die Liaunigs haben sich breites Wissen über die Jahre angeeignet. Expertise holt sich die Familie dennoch von Kurator Peter Baum, dem früheren Leiter der Neuen Galerie der Stadt Linz und des Lentos Kunstmuseum Linz. Junges Publikum begeistern Als neuer Chef will Peter Liaunig die Bekanntheit des Museums steigern, neue Zielgruppen ansprechen und vor allem ein jüngeres Publikum für die jährlich wechselnden Ausstellungsschwerpunkte interessieren; der Altersschnitt der Besucher liegt derzeit bei 45 Jahren. Und ein immer wichtigerer Bereich ist das Sponsoring. Kunstaffine Unternehmen wie die Grazer Wechselseitige oder die Steuerberatungskanzlei Confida nutzen als Hauptsponsoren die Museumsräumlichkeiten für ihre Veranstaltungen. Woran es massiv mangelt in der Gegend, sind Beherbergungsbetriebe. „Mein Vater hat schon angedroht, ein Hotel zu bauen.“ Dann wäre die 1.000-Seelen-Gemeinde Neuhaus wieder um eine Attraktion reicher. n Das Guggenheim Museum Bilbao, Spanien, wurde 1997 eröffnet und ist eines der bekanntesten Privatmuseen für zeitgenössische Kunst weltweit. Die Stiftung Louis Vuitton ist ein Kunst- und Kulturzentrum in Paris, das von Bernard Arnault, dem Vorsitzenden von LVMH, finanziert wurde. FOTOS: MORGAN Es ist ein Fahrzeug wie aus dem britischen Filmklassiker „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“. Darin fliegen Piloten verschiedener Nationen im Jahr 1910 mit ihren Doppeldeckern von London nach Paris um die Wette. Natürlich beweisen die Briten mit dem Sieg ihre technologische Überlegenheit. Der 1908/09 von Henry Frederick Stanley Morgan konstruierte Threewheeler bietet bis heute dieses Doppeldecker-Feeling aus der Pionierzeit der motorisierten Mobilität. Urlaubstour in England Drei Räder, zwei Sitze, keine Türen, kein Verdeck, nur eine am Armaturenbrett befestigte Windschutzscheibe: Der Roadster verspricht Fahrspaß pur und zieht mehr neugierige Blicke auf sich als jeder Supersportwagen. Die Insassen sitzen Schulter an Schulter – am besten mit Haube, Vintagebrille, Schal und einer gut gefütterten Fliegerjacke, wenn man im Frühling durch malerische Dörfer an den Küsten Englands rast. Rechts steuern, links schalten macht das Fahrerlebnis für Kontinentaleuropäer besonders spannend. Dafür empfiehlt sich ein Besuch im Morgan Experience Centre in Malvern, Worcestershire. Am Sitz der Morgan Company kann man einen Morgan Super 3 für eine Urlaubstour auf der Insel mieten. Aluwanne und Dreizylinder Angetrieben von V-Twin-Motoren mit Kraftstoffeinspritzung von S&S Cycle füllte der Morgan seit der Neuauflage 2011 eine kleine, aber profitable Nische für Benzinbrüder und Enthusiasten. Weil die EU-Abgasnormen nicht mehr erfüllt werden konnten, wurde die Produktion vor zwei Jahren eingestellt. Statt aufzugeben, startet Morgan nochmal durch und erfand den Threewheeler mit dem Super 3 neu. Die „Monocoque“-Karosserie aus Aluminium ist eine Referenz an die Formel-1. Daneben faszinieren vor allem die glänzenden 20-Zoll-Vorderräder. Direkt hinter der Vorderachse sitzt ein wassergekühlter 1,5-Liter-Dreizylinder-Motor (118 PS), der von Ford stammt. Das Fünfgangschaltgetriebe kennt man vom Mazda MX-5. Der Basispreis liegt bei rund 60.000 Euro (inkl. NoVA und MwSt.). n Morgan Super 3: Eine Mischung aus Handwerkskunst und moderner Technik Neuer Fahrspaß mit einem Oldie AUSFAHRT. Ein Dreirad für Erwachsene? Das gibt es bei Morgan seit mehr als 100 Jahren. Mit dem Super 3 lassen die Briten den Klassiker des Industriedesigns neu aufleben. TEXT: Klaus Schobesberger LIFESTYLE
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