Chefinfo Magazin 2-23

FOTOS: IMPRESS / UNITED ARCHIVES / PICTUREDESK.COM, SCIFUTURES 2/2023 | CHEFINFO | 71 FOTOS: ©20THCENTFOX / EVERETT COLLECTION / PICTUREDESK.COM, GENE BLEVINS / ZUMA / PICTUREDESK.COM MANAGEMENT MANAGEMENT mir Wissenschaftler und Ingenieure erzählt, dass sie NASAMitarbeiter wurden, weil sie dieser oder jener ScienceFictionStreifen inspiriert hat. Sie wollen Roboter, Raumschiffe oder HologrammKommunikation entwickeln – und das ist es, wie ScienceFiction funktioniert.“ Als wir mit Ari Popper über Zoom sprechen, sitzt er gerade in Mexiko in einem Hotel. Der nach Eigendefinition „digitale Nomade“ berät große Unternehmen wie CocaCola, Visa, Ford oder auch das Verteidigungsbündnis NATO und wird von 10. bis 14. Mai auch in Linz vor Publikum am Zukunftskongress „Sharing Desired Futures“ (siehe Veranstaltungshinweis auf Seite 75) sprechen. Im Unterschied zu Filmen betreibt Popper „realistische ScienceFiction“. In der Zusammenarbeit mit großen Unternehmen brauche es eine Balance zwischen „zu fantastisch“ und „zu nah an der Realität“ – das sei immer ein schwieriges Abwägen. Die Richtung stimmt Große Unternehmen finden es schwierig, einen sinnvollen und disruptiven Wandel herbeizuführen, weil die Zukunft mehrdeutig und komplex ist. Dabei geht es auch darum, als Vorstand oder als Geschäftsführer für die Zukunft gewappnet zu sein. „Was ScienceFiction schafft, ist uns eine mentale Landkarte, ein gedankliches Modell darüber zu geben, wie die Zukunft sein könnte“, sagt Popper. ScienceFiction kann sehr negativ sein wie „Terminator“, wo Maschinen die Welt zerstören, und sie kann auch ein sehr positives Bild vermitteln. „Große Organisationen brauchen eine Vision, die inspirierend und hoffnungsvoll ist. Aber auch realistisch. Damit meine ich auf Fakten basiert, mit neuen Technologien und Trends, die rund um uns passieren. Wenn du einen großen Truck fährst und das Ziel nicht kennst, wie willst dort ankommen? ScienceFiction liefert uns ein mögliches Ziel. Das heißt nicht, dass du dieses Ziel erreichen wirst, aber zumindest fährst du in diese Richtung. Und das hat mehr verändernde Einflüsse, als wenn man orientierungslos dahinstolpert“, sagt Popper. CEOs ohne Zukunftsvision Laut Popper geht es darum, mit Narrativen Modelle zu schaffen, die eine emotionale Verbindung mit der möglichen Zukunft herstellen. Eine Vision, mit der das Unternehmen leben kann und sagt: Das ist die Zukunft, wie wir uns sie vorstellen. „Wenn man das hat, kann man von dort aus rückwärts arbeiten, um Initiativen für eine transformativere Zukunft zu ergreifen. Die Alternative ist, im Dunkeln zu tappen und ein bisschen an diesem und an jenem zu arbeiten. Das passiert nicht selten in großen Organisationen, wo die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Die Folge ist ein komplettes DurcheinanTOPEVENT Sharing Desired Futures: Practices of Futurecasting Bereits zum sechsten Mal befasst sich das Veranstaltungsformat „Desired Futures“ mit den Fragen der Zukunft. Denn gerade in Zeiten großer Umbrüche erfordert es Fantasie, um neue Wege zu beschreiten – und die Fähigkeit, bei allen Beteiligten Glaubwürdigkeit für das Neue zu schaffen. Von 10. bis 14. Mai 2023 versammeln wir daher über 50 Vordenker aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kunst und Wissenschaft, um sich mit unserem Publikum der Frage zu widmen: Wie machen wir die Zukunft, also das, was noch nicht existiert, greifbar? Sichern Sie sich jetzt Ihre Eintrittskarte für ein außergewöhnliches Event: https://lnkd.in/dfxTUPTN #df6 #desiredfutures Science-Fiction-Serien wie Star Treck können eine wertvolle Quelle für eine Inspiration und Zukunftsvision sein. Das Holodeck wurde schon in Unternehmen eingesetzt. Elon Musk gilt als einer jener herausragenden Manager, die Visionen aus der Zukunft in der Gegenwart realisieren. Der Cyber Truck von Tesla ist ein Beispiel dafür. Der Spielberg-Blockbuster „Minority Report“ aus dem Jahr 2002 basiert auf dem Roman von Philip K. Dick. Hundert Patente gingen daraus hervor. der.“ Der CEO müsse die Richtung vorgeben und sagen: Das ist die Zukunft, an der wir arbeiten. Wer das laut Popper sehr gut macht, ist Elon Musk mit seiner Zukunftsvorstellung, mit neuen Antriebstechnologien und Autos die Welt zu retten, bis zur Vision, Menschen auf den Mars zu bringen. ScienceFictionPrototyp Ein Artefakt der Zukunft, das von der Gegenwart geprägt ist, nennt Popper einen ScienceFictionPrototyp. Er nennt ein Beispiel von der Zusammenarbeit mit der USHeimwerkerkette Lowe’s Home Improvement. „Wir ließen uns vom Holodeck in Star Treck inspirieren. Und bauten ihnen so etwas wie einen Holoraum, in den du reinspazieren kannst und über Augmented Reality dein Badezimmer gestalten kannst. Und es hat funktioniert.“ Was diese Artefakte tun, ist, die Fantasie der Menschen anzuregen. Sie wecken ein Gefühl der Überraschung und ein gutes Gespräch darüber, was es bedeutet, wie die Zukunft aussehen könnte. Der Austausch untereinander sei der allerwichtigste Teil. Popper sieht sich nicht als Zukunftsforscher, im Gegenteil: „Wir wollen nicht die Zukunft vorhersagen, wir wollen die Gegenwart verändern. Ich bin auch kein großer Freund von SzenarioPlanning. Ich halte das für Zeitverschwendung. Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu selbst zu gestalten.“ n Ari Popper CEO von SciFutures, Los Angeles Wir wollen nicht die Zukunft vorhersagen, wir wollen die Gegenwart verändern.

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