Chefinfo Magazin 2-23

64 | CHEFINFO | 2/2023 2/2023 | CHEFINFO | 65 Erstmals seit 15 Jahren ist wieder eine Vier als Zinssatz bei unserem klassischen Vermögenssparbuch mit einer Laufzeit von fünf Jahr zu sehen“, sagte Günter Stadlberger, Vorstandschef der Raiffeisenbank Wels, im Rahmen der Bilanzpräsentation der Bank. Nicht nur das klassische Vermögenssparbuch erlebt aufgrund der gestiegenen Leitzinsen (und des für Banken maßgeblichen Euribor-Werts) eine Renaissance, sondern auch der „Bausparer“. Laut Stadlberger sei bei ihren Kunden im Unterschied zu anderen Banken das physische Sparbuch immer noch sehr beliebt. Auf der anderen Seite war 2022 „das schlimmste Jahr fürWertpapiere seit Mitte des 19. Jahrhunderts, sowohl bei den Anleihen als auch bei Aktien“. Das führte dazu, dass in der Bilanz 2022 im Bereich Gesamtmittelaufkommen, wo die Positionen Sparen und Wertpapiere enthalten sind, nur eine Steigerung von 0,7 Prozent ausgewiesen wird. Insgesamt konnte die Raiffeisenbank Wels trotz schwieriger Rahmenbedingungen mehr als respektable Zahlen für das Vorjahr präsentieren. Die Bilanzsumme stieg um 5,7 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis konnte um 65 Prozent auf 23 Millionen Euro gesteigert werden, das operative EGT beträgt 20 Millionen Euro (+ 20 Prozent). Leitzins steigt weiter Das wirtschaftliche Umfeld bleibt für Stadlberger im Jahr 2023 herausfordernd, vor allemwas die Inflationsrisken betrifft, die in der Tendenz eher steigen werden. „Für uns Banker ist einer der Hauptgründe für die viel zu hohe Inflation klar: ein viel zu spätes Reagieren der Europäischen Zentralbank.“ Bei den Leitzinsen geht der Bankmanager mit Ende Juni von einem Wert von 4 Prozent aus. Dass der für die Sparzinsen relevante MonatsEuribor mit 2,71 Prozent immer noch deutlich unter dem Wert des Leitzinses liegt, hat andere Gründe: „Aufgrund der langen Nullzinsphasen ist bei europäischen Banken immer noch sehr viel Geld im Umlauf. Wir refinanzieren uns als Geldinstitut über europäische Banken derzeit günstiger als über die EZB.“ Mehr als 36.000 Kunden Für den Staat Österreich habe diese Entwicklung trotz hoher Verschuldung keine Auswirkungen. Österreich finanziere sich über Anleihen mit Laufzeiten bis zu 100 Jahren und einem Zinssatz von 1,5 Prozent. Insgesamt ist Raiffeisen Wels die größte Bank im Raiffeisensektor in Oberösterreich. Mehr als 36.000 Kunden und Kundinnen werden in elf Bankstellen in Wels und Wels-Land betreut. Im Jahr 2022 konnte man mehr als 1.000 Neukunden gewinnen. Über einen Beobachtungszeitraum von 15 Jahren konnte dieser Wert nur in den Jahren 2007 sowie 2008 erreicht werden. Gut angenommen werde das Pilotprojekt der Beratungsbox „Frida“ in Schleißheim. Rund fünf Kunden nutzten pro Tag das Angebot, sich hier per Video von Schalterpersonal in Wels beraten zu lassen. n Zufriedener Vorstandschef Günter Stadlberger: Die Bilanzsumme stieg im Vorjahr um 5,7 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Gute Zeit für Sparer BILANZ. Die größte Raiffeisenbank Oberösterreichs ist 2022 stark ge- wachsen. Dank gestiegener Leitzinsen erleben klassische Sparformen eine Renaissance. Die Inflation bleibt hoch. TEXT: Klaus Schobesberger 10 Prozent Um diesen Wert stieg das Kreditvolumen der Raika Wels im Vorjahr. Günter Stadlberger Vorstandschef Raiffeisen Wels Wir refinanzieren als Geldinstitut über europäische Banken günstiger als über die EZB. FOTO: WAKOLBINGER Einzigartige Kachelofen - Ausstellung Mi - Fr 9 - 18 Uhr, Sa 9 - 13 Uhr Resthofstraße 69, 4400 Steyr Wärme berührt

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