Chefinfo Magazin 2-23

30 | CHEFINFO | 2/2023 COVERSTORY EXPANSION. Die USA sind der wichtigste Markt des Welser Stempelherstellers Colop. Mit zwei neuen Geschäftsfeldern und einer gemeinsamen Dachmarke startet das Familienunternehmen jetzt neu durch. TEXT: Klaus Schobesberger AMERIKAS Die Neu-Eroberung Franz Ratzenberger Geschäftsführer Colop, Wels Christoph Skopek Geschäftsführer Colop, Wels Colop hat eine lange Erfolgsgeschichte in den USA: Mit der Classic Line schaffte man 1995 den Durchbruch – jedoch unter der Marke 2000 Plus. Das ändert sich jetzt. Mehr als 13,4 Millionen Aufrufe und 1.160 Kommentare für ein Produktvideo auf Instagram – da kann bei Unternehmen schon gute Stimmung aufkommen. Die Korken knallten aber nicht in einer mondänen Marketingabteilung eines New Yorker ModeLabels oder einer Pariser ParfumMarke, sondern beim Welser Stempelhersteller Colop. „Dieser virale Effekt zeigt, welches Potenzial in unserem neuen Produkt steckt“, sagt Franz Ratzenberger, 58, der seit Mai des Vorjahres gemeinsam mit Christoph Skopek, Sohn des Firmengründers Karl Skopek, die Geschäfte des Unternehmens leitet. Für Aufmerksamkeit sorgten in diesem privaten Clip aus Fort Worth, Texas, allerdings nicht die klassischen Stempel, die rund 90 Prozent der Umsätze bei Colop erwirtschaften. Zu sehen ist der elektronische Handdrucker emark. Die 2019 präsentierte Weltneuheit gleitet mit leisem Surren über Papier, Karton oder auch Holz und druckt in beliebigen Farben auf einer maximalen Fläche von 14,5 mal 150 Millimeter Schriftzüge, Bilder, etc. bis hin zu QR und EANCodes. Erfunden wurde das Markierungsgerät in der Größe einer PCMaus vom schwedischen Ingenieur Alex Breton. Gemeinsam mit Colop wurde es in jahrelanger Entwicklungsarbeit zur Serienreife geführt. Die ausgefeilte InkjetTechnologie stammt vom USKonzern HP, einem der größten Computer und Druckerhersteller der Welt. Inzwischen hat das rund 350 Euro teure Gerät mit dem „emark go“ einen kleinen Bruder bekommen, der bereits unter 200 Euro zu haben ist. Mit diesem „LifestyleDrucker für jedermann“ sollen vorrangig preisbewusste Konsumenten angesprochen werden, sagt Ratzenberger. Erzeugt wird der kleinere mobile Drucker übrigens in Österreich, der andere im südostasiatischen Malaysia. Die digitale Ära hält Einzug Mit dem Tool hat das Unternehmen nicht nur zahlreiche Design und Innovationspreise gewonnen, „sondern es ist für uns auch ein wichtiger Schritt in das digitale Zeitalter“, sagt Christoph Skopek. Der 39jährige Techniker leitet gemeinsam mit Franz Ratzenberger die Colop Digital GmbH, bei der alle Fäden in diesem Bereich zusammenlaufen. Hier wurde die kostenlose App entwickelt, mit der via Smartphone oder Tablet der emark gesteuert wird. Beliebige Motive lassen sich damit kreieren oder abrufen und per WLAN auf das Gerät senden. Auch eine hybride esecureLösung, die Dokumente über eine Blockchain fälschungssicher macht, wurde vorgestellt. „Wir haben noch einige ProFranz Ratzenberger Geschäftsführer Colop, Wels Die USA waren das einzige Land der Welt, in dem wir nicht unter dem Markennamen Colop aufgetreten sind. Ô FOTOS: WAKOLBINGER h D

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