Chefinfo Magazin 1-23

1/2023 | CHEFINFO | 45 44 | CHEFINFO | 1/2023 Während sich die meisten Berufstätigen auf „persönliche“ TV-Interviews, Bewerbungsgespräche oder Meetings penibel vorbereiten, ist dies bei virtuellen Treffen häufig nicht der Fall, sagt Mediencoach und Körpersprachetrainer Gerald Kneidinger. Gemeinsam mit dem TV-, Videoprofi und Filmemacher Wolfgang Blaha trainiert er kamerataugliche Auftritte in dem Programm „FIT for Media“. Seit über 15 Jahren machen sie Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Kultur, Politik und NonProfit-Organisationen – auch international – kamerafit. Seit Videokonferenzen immer öfter physische Treffen ersetzen, fehlt der persönliche Kontakt und damit auch ein großer Teil der nonverbalen Kommunikation. „Das macht es nicht einfacher, die Gesprächspartner richtig einzuschätzen“, erklärt Blaha, denn „jener ‚Wahrnehmungssensor‘, der ein Gesamtbild des Gegenübers vermittelt, kommt einfach zu kurz“. Virtuell Kompetenz vermitteln Der Erfolg jedes Gesprächs hängt zu einem guten Teil von der eigenen nonverbalen Wirkung ab. Der kleine Bildschirm fokussiert den Redner. Jedes Quäntchen Nervosität ist porentief und stark fokussiert auf dem Screen zu sehen. Wer von einem Zettel mit gesenktem Kopf abliest, macht aus einem Dialog einen Monolog. Falsch zu sitzen erzeugt ein Doppelkinn. Wie im „echten“ Leben, hat der Gesprächspartner (und man selbst) keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Wie und wo befinden sich andere Teilnehmer? Wie sind sie gekleidet? Was sagen Körpersprache und Mimik? Passt der Ton, ist man gut verständlich? Ein professioneller Auftritt ist Grundvoraussetzung und will trainiert sein. Nonverbale Dos für Onlinemeetings: „Online“ wird noch lange das „new normal“ sein. Augenkontakt herstellen: Den Blick während zwei Drittel der Gesprächszeit direkt in die Computerkamera richten. Augenkontakt vermittelt Präsenz. Körperspannung erzeugen: Aufrecht stehen oder sitzen. Körperspannung bringt Sicherheit. Eine deutliche und sichtbare Mimik: Lächeln bricht das Eis und sorgt für Vertrauen. Hände verwenden: Der Einsatz langsamer Gestik vermittelt Engagement und erleichtert das Lesen des Stimmungsbildes für andere Gesprächsteilnehmer. Auf den Kleidungsstil achten: Der erste Eindruck zählt! Dem Anlass entsprechend kleiden. Die Mediencoaches von FIT for Media sorgen für mehr Wirkungskompetenz. MEDIENCOACHING. Die Bewegtbildkommunikation, ob im TV, den sozialen Medien oder in virtuellen Onlineformaten, nimmt massiv zu. Ein Grund mehr, sich der Tücken, die dort häufig lauern, bewusst zu werden. Dank „FIT for Media“ wirken Sie vor Mikro und Kamera authentisch und professionell. ANZEIGE FOTO: DONAUMEDIA TV Wirkung und Kompetenz – der erste Eindruck zählt BUCHTIPP GERALD KNEIDINGER Die 30SekundenStory Erschienen im Verlag Dr. Snizek ISBN 987-3-9502916-6-7 127 Seiten, 4-färbig, bebildert Wolfgang Blaha (li.) und Gerald Kneidinger, MBA FIT FOR MEDIA Das Mediencoaching-Team von Wolfgang Blaha und Gerald Kneidinger hat im In- und Ausland bereits über 3.500 Personen fit für Fernseh- oder Radioauftritte und wichtige Interviews gemacht. Das Trainingsspektrum umfasst Körpersprache, Wirkungskompetenz, Auftritt vor Mikro und Kamera, Argumentationstechniken, Erarbeiten von Key-Messages, Auftritt in Videomeetings, virtuelle Hauptversammlungen uvm. Mehr Infos: +43 732 770649 oder office@kp-pr.at FOTOS: ©HYUNDAI MOTORS In kaum einer anderen Branche waren die Lieferkettenthematiken der letzten Jahre spürbarer als in der Autobranche. Der Motor geriet ins Stottern. „In Österreich hatten wir 2022 einen Rückgang bei Neuzulassungen von ca. 10 Prozent“, erzählt Michael Schmidt, Verkaufsleiter von BMW Hoeglinger-Denzel Linz. Schmidt rechnet aber bis Ende des Jahres mit einer Beruhigung der langen Lieferzeiten. „Es ist mittlerweile so, dass einige Marken schon wieder ,Vor-Corona- Lieferzeiten‘ haben und gewisse Produkte, vor allem elektrifizierte Fahrzeuge, gut liefern können.“ Das Interesse an Modellneuheiten sei wieder da. „Die Schauraumbelebung wird wieder stärker, die Werkstattauslastung ist sehr gut.“ Doris Seipl, Geschäftsführerin des Autohauses Seipl in Leonding, kann das bestätigen. „Es gibt mehr Reparaturen, weil die Menschen ihr Auto länger fahren, und es kommt auch vermehrt zu verlängerten Leasingfinanzierungen.“ Seipl sieht zudem eine gewisse Verunsicherung bei den Kunden, die sich fragen, wie sich die Branche technologisch entwickelt. „Auch in puncto Förderungen, etwa für Hybride.“ Kunden sind informiert, geduldig und tolerant Doris Seipl sieht auch ein verändertes Kundenverhalten. „Sie sind nach wie vor extrem geduldig. Die Kunden sind auch toleranter bei Ausstattungsvarianten und Farben, und wenn sie in den Schauraum kommen, haben sie meist etwas vor.“ Sprich, sie kaufen, weil: „Die Kunden noch nie so gut vorinformiert waren wie derzeit.“ Die Qualität der Kundenbeziehung habe zugenommen und auch die Qualität der Geschäfte. Für die Lieferschwierigkeiten ist auch ein Faktor entscheidend, der sich durch die ganze Branche zieht: Der Fachkräftemangel. Da fehlt es schon einmal an Lkw-Fahrern, welche die Fahrzeuge ausliefern. „Wie in allen Branchen fehlt auch bei uns Personal“, so Schmidt. Dazu kommt, dass sich Berufsprofile immer mehr verändern. Der klassische Mechaniker entwickelt sich zu einem Softwaretechniker bzw. Elektroniker. „Für die E-Mobilität braucht es Ausbildungen in Hochvolttechnologie“, so Seipl. Das wiederum könnte eine Chance sein, den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen, doch abseits von Skills: „Was alle brauchen, ist ein Herz für das Produkt.“ „Die Branche stellt sich aus“ Trotz aller Schwierigkeiten, der Zusammenhalt innerhalb der Branche, jenseits der Marken, ist beeindruckend. „Wir sitzen alle im selben Boot.“ Die Branche ist gut vernetzt und hoffnungsvoll für den Autofrühling, wo dieser Zusammenhalt besonders deutlich wird. So wird er gemeinsam veranstaltet und: „Es gibt diesmal schlichte, neutrale Stände, denn nicht die einzelnen Händler stehen im Vordergrund, sondern die Branche stellt sich aus.“ Und sie stellt einige Premieren aus, etwa den neuen smart#1, den Hyundai IONIQ 6, den Mazda CX-60 und den neuen Citroën eC4 X. n Von Abarth bis Volvo: 38 Automarken werden am Linzer Autofrühling von 16. bis 18. März zu sehen sein, darunter vier Österreich-Premieren wie der Hyundai IONIQ 6. Automobile Frühlingsgefühle AUTOFRÜHLING. Der Linzer Autofrühling steht vor der Tür. Grund genug, in der Branche nachzufragen, ob es Tauwetter bei Lieferzeiten, neu aufblühende Modelle und sonnige Aussichten gibt. TEXT: Jürgen Philipp

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