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COVERSTORY 28 | CHEFINFO | 10/2022 FOTO: ALPHASPIRIT / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS cen für fachspezifische Themen. Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank, pflichtet dem bei und er sieht ein weiteres Problem in der Koordination von Förderungen: „Es sind verschiedene Ministerien zuständig, welche die Richtlinien und die Dotierung von Jahresförderprogrammen aufstellen. Die Förderperiode startet bei uns aber nicht mit 1.1., sondern erst im April. Keiner weiß, wie diese dotiert sind. Warum ist es nicht möglich, zu Jahresbeginn die Förderungen zu veröffentlichen? Das würde den Unternehmen viel mehr Orientierung bringen.“ Die vielen Paradoxa der Bürokratie Für den Bürokratieforscher liegt der Hund in den Paradoxa der Verwaltung begraben. „Ab einer gewissen Größe wird bürokratisiert. Organisationen und auch Selbstverwaltungen werden bürokratisch, obwohl das gar nicht notwendig wäre.“ Die öffentliche Verwaltung lernt, so Kneucker, zwar von der Industrie, etwa bei der Serviceverwaltung, aber „leider nicht richtig“. Und auch hier sieht er ein Paradoxon: „So wie sich Serviceverwaltung in der öffentlichen Verwaltung langsam ausdehnt, hat sich die Bürokratie in der Industrie breitgemacht.“ Eine echte serviceorientierte Verwaltung ist für Doris Hummer jedenfalls die zentrale Vision, die es umzusetzen gilt: „Jeder ‚Bürokratieproduzent‘ sollte sich in sein Gegenüber hineindenken und überlegen, womit dieser insgesamt bereits belastet ist. Und erst dann überlegen, ob es noch weitere Melde-, Prüf-, Aufzeichnungs-, Aufbewahrungs-, Unterweisungs-, Veröffentlichungs-, Genehmigungs-, Begehungs- und Belehrungspflichten wirklich braucht.“ Von einer solchen Serviceverwaltung ist die Republik aber noch weit entfernt. Bürokratie als organisatorische Notwendigkeit Dennoch bleibt Kneucker beim Thema „schlanker Staat“ und Selbstverwaltung skeptisch. „Marx etwa glaubte, dass mit dem Absterben des Staates die Bürokratie absterben wird. Doch die Vorstellung, dass der Staat ersetzt werden kann, ist eine Illusion. Marx hat gehofft, dass der bürgerliche Staat verschwindet und durch Selbstverwaltung ersetzt wird. Diese Vorstellung mag ideologisch liebenswürdig gemeint sein, doch es ist so nicht möglich. Nach der Oktoberrevolution hat Lenin den Staat sogar ausgebaut.“ Die Sowjetunion ist das beste Beispiel dafür, dass der Staat keine bürgerliche Erfindung ist, sondern „eine organisatorische Notwendigkeit“. Für Kneucker besteht die einzige Hoffnung darin, dass die Bürokratie menschlicher, sparsamer und effizienter werden könnte und dass die Beamten „so erzogen werden, dass sie mit den Kunden so umgehen, wie sie es selbst gerne hätten, wie mit ihnen umgegangen wird. Das ist ein hohes Ziel.“ Doch der Professor macht sich wenig Hoffnungen: „Menschen in Machtpositionen verlieren oft die Augenhöhe. Im Verfahrensrecht der Verwaltung haben wir den Hinweis, dass der Kunde, die Partei, anzuleiten ist, wenn er sich nicht auskennt, aber das muss man können und nicht der Böswilligkeit opfern.“ Plädoyer für eine effiziente Verwaltung Wie in den Interviews ersichtlich, läuft auch einiges in die richtige Richtung und selbst der Forscher hält die Bürokratie in Österreich für unterschätzt. „Das Allgemeine Verwaltungsgesetz AVG ist ein echter Benchmarkt. Auch werden einige Justizgesetze wie das Konkursverfahren oder das Grundbuch international gelobt und hervorgehoben.“ Dennoch ist das Image imKeller: „Es gibt nach wie vor das unausrottbare Klischee der Bürokratie als starres Monster. Sie ist angstbesetzt und dem kann man mit politischer Kommunikation begegnen.“ Und natürlich mit Reformen und Taten. Und was bleibt als Conclusio? In den Interviews aus den verschiedensten Branchen werden immer zwei zentraleThemen angesprochen: Der Mangel an Koordination und Kommunikation. Zu diesen gesellt sich eine gewisse Intransparenz. Vielleicht könnte sich die Bürokratie da etwas von den Bremer Stadtmusikanten abschauen. Sie haben miteinander kommuniziert, einen klaren, transparenten Plan geschmiedet und koordinativ ein hocheffizientes Ergebnis erzielt – sprich: die Räuber verscheucht. Ohne gute Abstimmung verscheucht die Bürokratie in diesem Lande aber nur die Unternehmen. n Eine echte Verwaltungsreform bleibt aus, weil es kein Gesetz gibt, das die Verbesserung der Verwaltung regelt, so etwas wie das betriebliche Innovationswesen der Industrie. Raoul Kneucker Bürokratieforscher Die italienische Kultmarke Pomellato feiert mit den neuen Nudo- Kreationen die Faszination schillernder Farbedelsteine. Eine mittlerweile ikonische Schmuck-Kollektion wird damit um einige bezaubernde Preziosen reicher. Die neuen Kreationen Die jüngsten Neuzugänge in der NudoFamilie verbinden die Reinheit des NudoStils mit der Raffinesse des Clessidra-Schliffs. Die neuen Nudo-Anhänger setzen leuchtende Edelsteine in Szene, die von einem Rondell aus Diamanten gekrönt werden und den Schmuckstücken ein funkelndes Finish verleihen. Zum ersten Mal in seiner Designgeschichte präsentiert Nudo doppelreihige Ohrringe, die der Kollektion einen Hauch von opulenter Eleganz verleihen. Die Ohrringe sind gegliedert und haben gefasste Diamanten in den Haken, die mit jeder Bewegung ihrer Trägerin leuchtend strahlen. Die Philosophie von Nudo Mit der Einfachheit des Nudo-Konzepts – ein nackter Stein, der von einer zarten Fassung gehaltenwird–hat PomellatoMaßstäbe gesetzt. Seit der Markteinführung im Jahr 2001 wurden in der Nudo-Kollektion 35 verschiedene Edelsteine verarbeitet, von denen viele in derWelt des feinen Schmucks seltenzufindensind.DieSinnlichkeitunddas großzügige Volumen des Clessidra-Schliffs in Kombination mit der Wahl der Pastellfarben sorgt für einen sehr femininen Look, ohne dabei Nudos typische Kühnheit zu verlieren. Eine der wohl charismatischsten Farben der legendären Nudo-Kollektion ist das Blau. Bei den beiden Blautönen verleihen zwei Topase – entweder in himmelblauem oder in Londoner Blau – den Schmuckstücken eine verführerische Farbintensität. Die vielen weiteren umwerfenden NudoKreationen stellen wir Ihnen gerne in unserem Geschäft vor. High Jewelry GLAMOURÖS: Die immer originelle Nudo-Kollektion, die vor 20 Jahren ihre Reise antrat, blüht weiter und bietet eine besonders stilvolle Möglichkeit, Individualität durch italienisches Flair auszudrücken. ANZEIGE FOTO: POMELATTO Nudo Collier aus Roségold mit blauem und/oder London Blue Topas und Diamanten. Ab: EUR 3.400,– Juwelier Linz | Landstraße | www.smwild.at Nudo Ohrschmuck aus Roségold mit blauem Topas und Diamanten. EUR 8.400,– Nudo Ringe aus Roségold mit blauem oder London Blue Topas und Diamanten. Ab: EUR 2.100,– Nudo Ohrschmuck aus Roségold mit London Blue Topas und Diamanten. EUR 10.300,– 10/2022 | CHEFINFO | 29

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