Chefinfo Magazin Start Up 01-2024

60 | CHEFINFO SPEZIAL STARTUP Ursa Dürr hatte von Kind auf an ein Problem: Sie fand keine passende Hose. Meist waren ihr Hosen und Röcke in der Taille zu weit. „Das hört sich erst mal nach einem trivialen Problem an. Sich jeden Tag in seiner Kleidung unwohl zu fühlen, ist aber so, wie jedes Essen leicht zu versalzen – einfach ungut“, so die Bundre-Erfinderin. Sie begann zu recherchieren und sah: Sie ist nicht allein. Eine groß angelegte Studie bekräftigte Dürr: Fast 87 Prozent aller Unterteile passen nicht. Gürtel lehnte Dürr ebenso ab, wie die auf TikTok vorgestellten Hacks, die einfach nie gut aussahen. „Da habe ich unterbewusst wohl beschlossen, selbst eine Lösung zu finden.“ Doch wie geht man das an, wenn man weder aus dem Produktdesign noch aus der Mode- oder Technikbranche kommt. „Ich habe immer schon gerne gebastelt.“ So wurde die Werkstatt des Papas zum Bundre-­ Entwicklungslabor. Schnell kamen die ersten Prototypen aus dem 3D-Drucker. „Nachdem die Idee immer mehr Form angenommen hatte, war ich anschließend bei der Founders.Week der JKU und habe dann ein Patent angemeldet.“ Und schließlich gründete sie ihr Unternehmen. „Bundre war gut eineinhalb Jahre aber immer nur ‚the cherry on top‘, für die ich jede freie Minute verwendet habe. Seit Dezember 2023 bin ich nun ‚all in‘ selbstständig – da Unternehmertum für mich schon immer ‚der coolste Job‘ war, ist mir diese Entscheidung sehr leicht gefallen.“ VIER CM LEBENSQUALITÄT Bundre sieht sich als „die erste Alternative zum Gürtel seit der Steinzeit“, so die Gründerin. Vor allem bei Unterteilen, die keine Gürtelschlaufen haben, wie Röcken, Leggings oder Sporthosen kann die Innovation flexibel Kleidung enger machen. „Ebenso dann, wenn man das Engermachen nicht sofort sehen soll.“ Bundre ist dabei nur ca. 4 cm groß und lässt sich überall am Bund anbringen. Das Produkt besteht aus einem Kamm und einer Abdeckung. „In drei einfachen Schritten – ‚fix it, fold it, cover it‘ – ermöglicht eine Bundre, jedes zu weite Unterteil durch Falten des Bundes passend zu tragen. Als patentierte Alternative zum Gürtel konkurrieren wir derzeit mit TikTok-Hacks und ein paar wenigen, deutlich weniger funktionalen und modischen Möglichkeiten, Kleidung enger zu machen.“ Die Bundre gibt es in verschiedenen Designs und Farben und wird zwischen 19,90 und 29,90 Euro kosten. Produziert und verpackt wird eine Bundre in Österreich. BUNDRE. Die Hose sitzt nicht, der Rock rutscht, der Gürtel zwickt. So geht es der großen Mehrheit und so ging es auch Ursa Dürr. Die nahm das aber nicht einfach hin und entwickelte die Bundre. Bund(es)meisterin Sich jeden Tag in seiner Kleidung unwohl zu fühlen, ist aber so, wie jedes Essen leicht zu versalzen – einfach ungut.“ Ursa Dürr Erfinderin und Gründerin Bundre Ursa Dürr löst ein Problem, das der Großteil der Menschen kennt. Prozent aller Unterteile (Hosen, Röcke) passen nicht. 87 FOTOS: OTTO REITER

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1