CHEFINFO 04_Mai 2024

28 | CHEFINFO | 4/2024 FOTOS: KTM FAHRRAD WIRTSCHAFT Andere Marktlage in Deutschland Damit scheint die Fahrradwelt in Österreich im Unterschied zu Deutschland noch in Ordnung zu sein. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete Ende April von einer „Doppelkrise am Fahrradmarkt“. Ein hoher Lagerbestand führe zu Rabattaktionen, gleichzeitig erleben manche Konsumenten die paradoxe Situation, auf bestimmte Rennradmodelle wochenlang warten zu müssen, weil ein Bauteil aus Asien fehle. Die Abhängigkeit der Branche von Asien sei immer noch sehr hoch. Manche Hersteller erreichten während der Pandemie Wachstumsraten von 30 bis 40 Prozent und gingen von einer ähnlich hohen Prognose in den Folgejahren aus. Mit der Insolvenz der Signa Holding seien auch einige wichtige Absatzkanäle in Deutschland weggebrochen. Wirtschaftsfaktor Reparaturen Peter Pötscher, Intersporthändler mit Standorten in Linz, Freistadt, Rohrbach und Ottensheim, sieht die Situation hingegen gelassen. „Die Lager sind gut gefüllt und es gibt genug Auswahl, auch wenn Letztere naturgemäß je nach Saison schwankt.“ Laut Pötscher wird ein Bereich für die Händler von E-Bikes jedoch immer wichtiger: „Ein E-Bike benötigt mehr Aufwand und Zeit bei der Reparatur. Und da immer mehr Straßen-, Crossover- und Mountainbikes mit Elektroantrieb gekauft werden, wird auch der Wirtschaftsfaktor Reparaturen für uns als Händler immer wichtiger. Immerhin fallen pro Reparatur Kosten von etwa 100 bis 200 Euro an“. Dank der stark steigenden Verkaufszahlen in diesem Segment ist laut Pötscher bei einem Termin für eine Reparatur mit längeren Wartezeiten zu rechnen: „Es kann schon sein, dass ich bis zu drei Wochen warten muss, bis mein E-Bike an die Reihe kommt.“ n Stefan Limbrunner Geschäftsführer KTM Fahrrad GmbH, Mattighofen Auch wenn Prognosen schwierig sind, wir gehen davon aus, dass der Markt für E-Fahrräder pro Jahr um 5 bis 15 Prozent steigen wird. Hans-Jürgen Schoder Sprecher der ARGE Fahrrad, Wels Die Lager sind gut gefüllt, Probleme im Bereich der Lieferketten gibt es fast keine und auch die Preissituation ist eine stabile. Die gute Nachfrage bei E-Bikes hält an. Bei manchen Händlern liegt die Elektro-Quote bei 80 Prozent. 4/2024 | CHEFINFO | 29 Das TECHCENTER wurde als „Gründerzentrum für Linz“ geplant. „Früher war der Begriff ‚Gründer‘ nicht so fein definiert wie heute“, erzählt Georg Spiesberger, der seit 23 Jahren die Geschäfte führt. Von PreSeed-, Seed- oder Scale-Up-Phasen war noch keine Rede. Anfangs. „Außer dem Gründerservice der WKO gab es nicht viel, der Inkubator tech2b war gerade im Aufbau. Ich habe die Mieter zu Beginn noch selbst beraten und bin mit ihnen Businesspläne durchgegangen. Heute ist das zu einem großen Biotop gewachsen.“ Damals dachten die Gründer vor allem regional, heute sind Startups fast ausnahmslos international skalierbar. Spiesberger brachte dabei stets die richtigen zusammen – bis heute eine seiner zentralen Aufgaben – und doch stellt er sich zum Jubiläum eine Frage: „Damals hatten wir Aufholbedarf bei Gründern. Die Frage ist: Wo stehen wir jetzt? Das ist schwer zu beantworten. Wir haben aber sicher zu anderen Ländern aufgeschlossen.“ Keimzelle von Innovationen Eines hat sich nie verändert: „Das Hauptziel ist immer, dass sich Unternehmen bei uns optimal entwickeln können. Darum ist das TECHCENTER von einem Immobilienbetreiber zu einem Infrastrukturbereitsteller geworden.“ Das Center war dabei nicht nur Keimzelle innovativer Unternehmen, sondern setzte selbst Meilensteine, wie z. B. die erste öffentlich zugängliche Werkstatt, das TechLab. Man hatte einen der ersten 3D-Drucker, lizensierte CAD-Programme und unterstützte damit vor allem Unternehmen mit mechatronischem Schwerpunkt. „Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter. Mit der DIGITAL MILE Linz bieten wir auch HR-Services für kleine Unternehmen.“ Das Motto blieb dasselbe: „Wer schnell hilft, hilft doppelt.“ Mit Vernetzung zum Hotspot Spiesberger sah im Laufe der Zeit viele Unternehmen kommen und gehen, oft mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Man freut sich über die starke Entwicklung eines Unternehmens, gleichzeitig ist klar, dass man einen Mieter ziehen lassen muss.“ Mit der Eröffnung der NEUEN WERFT 2017 kamen weitere Ansiedlungsflächen hinzu. „Um nicht jeden Standort einzeln zu vermarkten, etablierten wir die Dachmarke TECH HARBOR.“ Der TECH HARBOR ist heute nicht nur Mitglied, sondern Mitinitiator der besagten DIGITAL MILE Linz, die zum Zentrum der Vernetzung digitaler Unternehmen wurde. „Cool wäre es, wenn wir es gemeinsam schaffen, dass Linz als digitaler Hotspot wahrgenommen wird, nicht nur marketingmäßig, sondern auch inhaltlich.“ Spiesberger sieht mit der neuen Digitaluni einen weiteren Schritt in diese Richtung, aber auch Potenzial in der Vernetzung vieler kleiner Initiativen, die oft alleine nicht durchdringen. „Das gilt es zu koordinieren, um die PS auf die Straße zu bringen.“ Georg Spiesberger und seinem Team ist das in 25 Jahren immer gelungen, nicht zuletzt durch Flexibilität: „Am Faktor 12 bis 15 m2 pro Person hat sich wenig geändert, aber die Raumnutzung wurde anders.“ Was nicht anders wurde, seit einem Vierteljahrhundert, ist das Konzept „Beyond Space“. Die große Stärke des TECH HARBOR ist, mehr als nur Raum anzubieten. Davon profitieren besonders technologische und innovative Unternehmen in einer Größenordnung von zwei bis 40 Mitarbeitern: „Unsere Mieter müssen sich um wenig kümmern und können sich voll und ganz auf ihr Business konzentrieren.“ Das werden sie auch die nächsten 25 Jahre tun. 1999 wurde das TECHCENTER gegründet. Es war und ist Keimzelle junger digitaler Tech-Unternehmen. Innovations-Keimzelle GRÜNDER. Das TECHCENTER feiert 25. Geburtstag. Die Geschichte der Institution ist eine Geschichte der Gründerlandschaft Oberösterreichs und gleichzeitig Richtschnur für die Zukunft. ANZEIGE FOTOS: TECHHARBOR Georg Spiesberger Geschäftsführer TECH HARBOR Beyond Space ist unser Rundum-sorglos-Paket für unsere Unternehmen.

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