Chefinfo Magazin 10-23

WIRTSCHAFT FOTO: 7LYTIX WIRTSCHAFT dardisieren. „Wenn es einmal funktioniert, funktioniert es bei anderen auch.“ Damit lässt sich der Anwendungsfall skalieren. Nervöse Finanzinvestoren drängen zum Exit Im Gegensatz zu Surgebright setzte 7LYTIX, das ebenfalls 2016 gegründet wurde, auf Investoren. „2017 bekamen wir unser erstes Investment von einer Million Euro. Das war ein sehr großer Vertrauensvorschuss eines Business Angels.“ Weitere Beteiligungen folgten: Die RLB über ihre Beteiligungs Holding Mediaprint, der OÖ High Tech Fonds und eine weitere Business-Angels-Familie. „Sie alle haben Verständnis dafür, dass es auch länger brauchen kann, und sie können einschätzen, ob ein Unternehmen Aussicht auf Erfolg hat. Es sind Investoren mit technischem Verständnis.“ Reine Finanzinvestoren sieht Kyriakopoulos kritisch: „Aktuell haben viele von ihnen Interesse, ihre Beteiligungen zu einem schnellen Exit zu führen. Wenn sie keine Rendite erzielen, dann wollen sie zumindest den Verlust abdecken.“ B2B nicht unbedingt krisenresistenter Auch wenn KI derzeit in aller Munde ist, warnt Kyriakopoulos vor Glücksrittern. „Es gibt unterschiedliche Levels von KI. Der Worst Case ist Betrug. Es gab immer wieder Unternehmen, die behaupten eine KI-Firma zu sein, und dann sitzen dort Leute, die Daten eintippen. Wir betreiben angewandte KI. Was uns unterschiedet und ein Erfolgsfaktor ist, dass wir sehr detailliert in der Technologie drinnen sind. Wir können die Sicht der Kunden mit unserer echten KI abbilden.“ Dass reines B2B-Geschäft krisenresistenter macht, weil man vermeintlich weniger Marketingausgaben hat, lässt Kyriakopoulos nicht gelten. „Natürlich ist B2B-Marketing weniger kapitalinvestiv, aber auch da kann man viel Geld verbrennen. Wir jagen schließlich Elefanten und keine Hasen. Wer im B2BUmfeld bestehen will, braucht extrem gute Mitarbeiter im Außendienst, und die kosten gutes Geld. Sucht man einen High Performer in Sales für die USA, ist das ein Investitionspunkt.“ Auch sei der Sales-Zyklus im B2B-Bereich deutlich länger. „Man braucht viel Geduld und muss das durchhalten können. Wir sind da sehr effizient.“ Bodenhaftung statt Träumeland Einen weiteren wesentliche Erfolgsfaktor, um in der volatilen Startup-Welt zu bestehen, ist laut Kyriakopoulos Resilienz. „Wir haben seit 2016 schon drei globale Krisen durchgemacht. Dadurch haben wir eine gewisse Resilienz entwickelt, vor allem, wie man Teams richtig zusammenstellt. Wir sind kein 2.000-Mann-Unternehmen, wo es starre Prozesse gibt, sondern wir müssen dynamisch sein und punktgenau liefern. Das war eine große Schule.“ Alleine diese Aussage zeigt einen weiteren Erfolgsfaktor auf, den auch Surgebright auszeichnet: Bodenhaftung. „Wir sind nicht im Träumeland und behaupten das nächste OpenAI zu werden. Aber wir erfüllen alle Kriterien der Skalierung und sind daher für Investoren interessant. Wir sind ein Case.“ Im Gegensatz zu anderen „Cases“ wird in KI enorm viel VC gepumpt. „Lidl investiert 500 Millionen Dollar in das Hamburger Startup Aleph Alpha. Das hat dann schon eine politische Dimension. Durch OpenAI ist das ein wenig außer Kontrolle geraten. Auch Mistral AI aus Frankreich bekam 116 Millionen Dollar Investment.“ Mistral AI hat dabei weder ein Produkt noch ein Geschäftsmodell. Es bleibt also nach wie vor verrückt in der großen weiten KI-Welt. Hochrisiko, das man bei Surgebright und 7LYTIX nicht eingeht, weshalb man vielleicht genau deshalb noch immer erfolgreich am Markt ist. n Wir jagen schließlich Elefanten und keine Hasen. Sucht man einen High Performer in Sales für die USA ist das ein Investitionspunkt. Franziskos Kyriakopoulos Gründer und CEO 7LYTIX Franziskos und seine Frau Martina Kyriakopoulos beschäftigen sich seit 2012 mit KI. 2016 gründeten sie 7LYTIX und lösen damit etwa Herausforderungen der Rail Cargo Austria. ROMANTIKHOTEL. Hauptsache romantisch, aber gerne auch entspannt-sportlich. So zeigt sich der Winter im Seestädtchen Zell am See im SalzburgerLand. Und in einem ganz besonderen Traditionshaus liegt man einfach immer richtig. Wer Zell am See kennt, weiß: Hier ist der Winter wirklich bilderbuchreif. Neben seiner fantastischen Natur bietet das aktive Städtchen am Ufer des Zeller Sees dann auch in Sachen Sport alles, was das Herz zur kalten Jahreszeit schön warm werden lässt: Unendliche Skifreuden, schier endlose Langlaufloipen, Rodelbahnen, Eislaufplätze, Schneeschuhrouten … Und mittendrin: das **** Romantikhotel von Familie Hörl. Liebe geht durchs Romantikhotel Zell am See Als Traditionsbetrieb mit Sinn für den modernen Gast weiß man, was es für den romantischen Urlaub zu zweit braucht. Am Abend genießt man köstliche Menüs, die auf die Tische der stimmungsvollen Romantikstube kommen. Wer dem Liebesurlaub das Krönchen aufsetzen möchte, lässt es sich im exklusiv buchbaren Weinkeller servieren. So soll er sein, so darf er bleiben – der Winter in den Bergen. www.romantik-hotel.at Ehrlich gemütlich & authentisch romantisch ANZEIGE FOTOS: ROLAND HOELZL, MICHAEL HUBER | WWW.HUBER-FOTOGRAFIE.AT 86 | CHEFINFO | 10/2023 BETRIEBLICHE COMPLIANCE IM ARBEITSRECHT Um die Einhaltung geltender Rechtsvorschriften sicherzustellen sowie das seriöse Auftreten eines Unternehmens zu wahren, ist es in der Praxis unumgänglich, wirksame Compliance-Systeme innerhalb des eigenen Betriebes zu installieren. Besonders im Bereich des Arbeitsrechtes ist es notwendig, Vorkehrungen zu treffen, da die Haftungsrisiken für den Arbeitgeber immer höher werden. Dabei ist vor allem die digitale Überwachung ein wirksamer Bestandteil eines Compliance-Management-Systems. Arbeitsrechtlich gesehen ist es erlaubt, gewisse Kontrollmaßnahmen – auch technische Systeme zur Kontrolle – einzuführen, die der Mitarbeiterüberwachung dienen. Dabei ist an eine Überwachung per Video, Telefon, Internet sowie des E-Mail-Verkehrs zu denken. Rechtlich gesehen ist hier aber besondere Vorsicht geboten, da eine unzulässige Kontrollmaßnahme unmittelbar eingestellt werden muss, widrigenfalls unter anderem Schadenersatz vom Arbeitgeber zu leisten ist. Auch ist bei Kontrollmaßnahmen, die die Menschenwürde berühren, die Zustimmung des Betriebsrates erforderlich. Ist kein Betriebsrat vorhanden, so ist die individuelle Zustimmung jedes Arbeitnehmers einzuholen. RA Mag. Reinhard Kollros RAA Mag. Vanessa Rericha www.hasch.eu HASCH UND PARTNER Rechtsanwälte GmbH

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