Chefinfo Magazin 9-22 - Living

CHEFINFO LIVING | 61 60 | CHEFINFO LIVING FOTOS: WIMBERGER BAUEN&GARTEN Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Gesellschaft. Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, Neubauten, Altbauten, Bauernhöfe, Gewerbe und vieles mehr – die Immobilienlandschaft ist vielfältig, ebenso wie die Bauart jedes einzelnen Gebäudes. Setzte man lange auf Ziegel und Beton, gilt heute Holz als nachgefragtester Baustoff. Denn klimagerechtes Bauen hat sich etabliert. Eine nachhaltige Bauweise zeichnet sich dadurch aus, dass verschiedene Aspekte herangezogen und integriert werden, die den Bau umweltfreundlicher und ressourcenschonender machen. Neben dem Einsatz von ökologisch unbedenklichen Baumaterialien, einer guten Recyclingfähigkeit und einer möglichst langen Nutzungsdauer sind auch Aspekte wie die Energieeffizienz, Wärmedämmung oder Kühlung entscheidend. GRÜNE BAUSTOFFE Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz zählen zu den typischen Beispielen. Möglichkeiten gibt es auch im Bereich Wärmedämmung, mit innovativen Alternativen wie Flachsfasern, Schafwolle, Kokos oder Hanf. Daraus werden beispielsweise Dämmmatten gepresst oder Flocken für Hohlräume verwendet. Lange Transportwege oder Montagefahrten werden vermieden. Stoffkreisläufe stehen im Fokus, denn verschiedene Verbundmaterialien, Kunststoffe oder speziell behandelte Materialien lassen sich kaum oder nur unter sehr großem Aufwand recyceln. Der Baustoff macht sozusagen den Unterschied. GESCHEIT BAUEN MIT HOLZ Den Trend nach nachhaltigen Baustoffen sieht auch Helmut Möseneder, Geschäftsführung GENBÖCK Haus aus Haag. „Wir setzen seit 35 Jahren Unternehmensgeschichte auf den nachwachsenden Rohstoff Holz aus regionalen Wäldern. Das Material wird bei uns im Werk in unserer Vorfertigung geschnitten, verbaut und gesteckt. So halten wir auch kurze Transportwege und wenige Montagekilometer ein.“ Das Familienunternehmen in dritter Generation baut und errichtet pro Jahr rund 1.000 Fertigteilhäuser in Holzbauweise. Denn Holz wächst nach und bietet bautechnisch hervorragende Eigenschaften. „Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind der beste Beitrag zum Klimaschutz. Durch den Einsatz von Holz als Baustoff entsteht ein zweiter Kohlenstoffspeicher in Form von Häusern, während imWald neue Bäume nachwachsen“, bestätigt auch proHolz Austria. Österreichische Holzprodukte, darunter auch Holzbauten, vermeiden jährlich acht Millionen Tonnen CO2 – Tendenz steigend. AUF DEM RICHTIGEN HOLZWEG Dies bestätigt auch Christian Buchner, der Holzbaumeister aus Unterweißenbach, der individuelle Holzhäuser produziert. Auch er setzt auf Holz als Werkstoff – jetzt und in Zukunft. Denn das Material ist leicht und flexibel, trotzt dem Wetter, dämmt überaus gut und bietet Sicherheit. Aufgrund einer permanenten Weiterentwicklung auch in der Architektur sowie in puncto bauphysikalischer Details wie Schallschutz, Wärmedämmung und Energieeinsparung wird Holz als Werkstoff und Baustoff immer wichtiger und stärker nachgefragt. „Klimaschutz zieht in ein Holzhaus quasi direkt mit ein. Durch die energieeffiziente Bauweise und die fortschreitende Entwicklung im Bereich Photovoltaik – samt Speichermöglichkeiten – werden wir in zehn Jahren höchstwahrscheinlich auch Einfamilienhäuser bauen, die völlig unabhängig von externen Energielieferanten sind“, ist Christian Buchner, Geschäftsführung der Buchner GmbH, von seinem Unternehmen überzeugt. Rund ein Viertel aller Hochbauten in Österreich werden bereits in Holzbauweise ausgeführt. „BETON AUS HOLZ“ Dass Holz einer der Baustoffe der Zukunft sein wird und bereits ist, steht außer Frage, und es soll nicht nur bei einer Holzriegelbauweise bleiben. Immer mehr Komponenten werden natürlicher. Josef Lauss, Rudolf Ortner und Jan Walter Cappelen eröffneten Mitte Oktober das erste Brettsperrholzwerk in Arbing im Bezirk Perg. Dieses Produkt wird für Decken und Wände verwendet. Die Platten können bis zu 16 Meter lang und 3,5 Meter breit sowie 36 Zentimeter dick werden. Die Produktion vor Ort läuft beinahe vollkommen automatisiert. Fertigungsroboter schneiden Türen, Fenster oder Steckdosen. „Die LOC Holz GmbH fertigt Christian Wimberger Geschäftsführer Wimberger Bau „DIGITAL-NACHHALTIGAUTOMATISIERT: SEI ES BEI DEN GRUNDRISSEN ALS AUCH BEI MATERIALIEN UND GERÄTEN, DAS IST DIE ZUKUNFT.“ INNENRAUM. Hell, offen und natürliche Materialien - so werden Wohnräume zu Wohlfühloasen. MEHRWERT. Die Vorteile von Holz oder Ziegel liegen in der Schalldämmung und der Temperaturregelung. NEUBAU. Wohnen wird immer mehr zum Nachhaltigkeitsprojekt: Materialien und Technologien machen dies möglich. Ô

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