Chefinfo 3 2021

92 | CHEFINFO | 3/2021 ENERGIE & UMWELT C HEFINFO: Was war die Moti- vation, sich auf dieses Aben- teuer im doch sehr stark umkämpften Markt der Lebensmit- telhändler einzulassen? Haider: Alles, was groß ist und immer größer wird, bietet immer Nischenanbie- tern eine Chance und genau so muss man das auch in unserem Bereich sehen. Die Menschen kommen immer mehr dar- auf, dass wenn einige immer größer wer- den, andere immer abhängiger werden. Sie fragen sich, ob es gut ist, wenn alles in einer Hand liegt. Darum positionie- ren wir uns bewusst mit Regionalität und im ländlichen Raum. Wir sind anders als die anderen und das lässt uns positiv in die Zukunft schauen. Deshalb ist es für mich auch kein Abenteuer, sondern eine gute Weiterführung unserer bereits ein- geschlagenen Strategie. Wie besteht man neben den Großen, wie hebt man sich von ihnen ab? Haider: DasThema „Regionalität“ ist für uns keine Marketingaussage: Wir leben Lokalität. Unsere Umsätze erzielen wir zu über 80 Prozent mit österreichischen Produkten. Unser Schwerpunkt ist, dass wir kleinstrukturierten Unternehmen und Produzenten am jeweiligen Stand- ort, wo sie auch sesshaft sind, die Mög- lichkeit geben, mit Unimarkt eine gute Partnerschaft einzugehen. Wir haben mittlerweile in allen unseren Standorten 20 bis 30 Quadratmeter Regionalplätze. Was können Supermärkte gegen Lebensmittelverschwendung tun? Haider: Da wage ich zu behaupten, dass wir bei diesem Thema Pioniere waren. 1999 waren wir Mitinitiatoren der SOMA Sozialmärkte, weil wir uns damals schon gefragt haben, was wir mit den guten Lebensmitteln machen können, um sie nicht wegwerfen zu müssen. Wir haben 2014 zusammen mit Rudi Anschober eine Kampagne namens „Das ist doch noch gut“ gestar- tet, bei der wir in Schulen dafür sensi- bilisiert haben, bei Lebensmitteln nicht nur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) zu achten. Wir haben seit 2016 unsere Aktionspolitik angepasst, seit- her gibt es bei Unimarkt keine Multi- pack- und Mehrmengen-Aktionen mehr. Bei uns bekommt man jeden Aktions- preis bereits ab dem ersten Stück. Die Konsumenten werden sonst dazu verlei- tet, Mengen zu kaufen, die sie gar nicht innerhalb des empfohlenen Mindestver- brauchszeitraums aufbrauchen können. Und jetzt sind wir aktuell eine Koopera- tion mit „Too Good To Go“ eingegangen, um junge und digital affine Menschen anzusprechen. Sollten Supermärkte mehr soge- nannte Ausschussware anbieten? Haider: Es gibt hier bereits einige Ini- tiativen. Aber am Ende des Tages trägt auch jeder Konsument Mitverantwor- tung, weil wenn er die zu krumme Gurke nicht kauft, wird der Händler dazu erzo- gen, nur mehr die geraden Gurken vom Produzenten zu nehmen. FOTO: UNIMARKT VORREITER. Seit Ende April ist der langjährige Geschäftsführer Andreas Haider Alleineigentümer der Unimarkt Gruppe. Im Inter- view spricht er über die Vorteile der Nische und was Supermärkte gegen Lebensmittelverschwendung tun können. INTERVIEW: Cordula Meindl „Wir leben Lokalität” DAS UNTERNEHMEN Die Unimarkt Gruppe umfasst 129 Unimarkt-Standorte in Ober- und Niederösterreich, in der Steier- mark, in Salzburg und im Burgen- land sowie 328 Nah&Frisch-Stand- orte und die Pfeiffer Logistik. Die Gruppe beschäftigt 1.500 Mitar- beiter, der Gruppenumsatz betrug 2020 440 Mio. Euro, 325 Mio. davon erzielten die Unimarkt-Standorte. Wir sind anders als die anderen und das lässt uns positiv in die Zukunft schauen. Andreas Haider, Eigentümer und Geschäftsführer Unimarkt Gruppe E s hat mich wie der Blitz getroffen!“ Wer Hannah Aitzetmüller zuhört, merkt schnell, welche Energie hin- ter freemee steckt. Die junge Oberöster- reicherin machte ihre Begeisterung für Naturkosmetik zum Beruf – und zog ihren Partner Patrick Pangerl mit in den Bann. Drei Jahre lang tüftelten die beiden an free- mee. Aktuell kommen die ersten Pflege- produkte auf den Markt. Das Ergebnis ist von den Inhaltsstoffen bis zur Verpackung rundum ökologisch und sozial durchdacht. „Uns hat unter anderem gefallen, wie hoch- innovativ freemees Ansatz für den Klima- schutz ist“, ist Dagmar Doppler überzeugt, die das Startup mit KGG und UBG bei der Finanzierung ihres Traumes unterstützt. Die Finanzierungsexperten helfen Unter- nehmen, Zukunftsprojekte sicher und opti- mal zu finanzieren. „Besonders gern, wenn das auch einen ökologischen Beitrag leistet.“ Innovationen für den Umweltschutz So wie bei freemee. „In normalen Kos- metikverpackungen verbleiben am Ende etwa 15 bis 35 Prozent des Inhalts unge- nutzt“, ärgerte sich Patrick Pangerl, der Mastermind hinter der freemee-Kar- tusche. In seinem patentierten Behäl- ter aus recycelbarer bzw. kompostier- barer PLA sind von 50 ml Creme auch tatsächlich 50 ml nutzbar; er kommt zudem mit nur etwa 30 % des Materials herkömmlicher Verpackungen aus. Der Optik tut das keinen Abbruch: Die Kar- tusche steckt in einem eleganten, wie- derverwendbaren Tiegel aus mittel- europäischem Eichenholz und Glas. Naturkautschuk verschließt den Inhalt luftdicht. Das unterstützt die Haltbar- keit und es verhärten keine Cremereste. Sozial und regional Die Pflege steht der Verpackung um nichts nach: „In unserer ersten Linie ist die Rose das Herzstück“, verrät Aitzet- müller. Die hochwertigen Inhaltsstof- fe kommen zum Großteil direkt von bäuerlichen Herstellern, es wird fair bezahlt. „Wir unterstützen Kooperati- ven in Marokko, aber auch in Ghana und Burkina Faso”, so die Jungunternehmerin. Produziert und abgefüllt wird in Öster- reich. Und auch noch auf dem Weg zum Kunden wird Klimafreundlichkeit groß- geschrieben: Der Außenkarton ist gleich- zeitig Versandverpackung und spart eine Kartonschicht ein. Zum Einsatz kom- men wassersparender Graskarton aus regionaler Landwirtschaft und Recycling- Etiketten, verklebt wird mit natürlichen Klebstoffen. Noch dieses Frühjahr gehen die ersten Päckchen aus Scharnstein zur Post: Vorbestellen kann man bereits über freemee-cosmetics.com. KGG und UBG glauben auch an Ihre #Zukunftsprojekte. Melden Sie sich unter office@kgg-ubg.at oder 0732/777800. Infos: www.kgg-ubg.at 3/2021 | CHEFINFO | 93 freemee: Kosmetik mit Klimaschutzfaktor #ZUKUNFTSPROJEKTE MIT KGG UBG. Natürliche Schönheit – klimaschonend verpackt. Klingt gut, ist aber sogar noch besser: Denn auch ein soziales Gewissen bringt die Kosmetiklinie des Startups freemee von Hannah Aitzetmüller und Patrick Pangerl mit. KGG und UBG unterstützen die Jungunternehmer mit einer Gründerfonds-Beteiligung des Landes OÖ. ANZEIGE FOTOS: FREEMEE Mit Leidenschaft für Kosmetik und Umwelt: das Gründer- paar von freemee, Hannah Aitzetmüller und Patrick Pangerl. Die Rose ist das Herzstück der ersten Pflegelinie – der hoch- innovative, formschöne Tiegel kann mit einer umweltfreund- lichen Kartusche immer wie- der neu befüllt werden. Finanzierungspartner

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1