Chefinfo Magazin 01-2024

CATERING CATERING 88 | CHEFINFO | 1/2024 FOTOS: JOANA TOSHIMI AUMÜLLER, GERMANN MICHAEL / MOMENTUM PICTURES Ein persönlicher Koch bleibt gewöhnlich den Reichen und Schönen vorbehalten. Für einen Abend kann man sich dennoch ein wenig fühlen wie ein Fürst im 19. Jahrhundert, seine Liebsten in den eigenen Palast laden und sich im Thron zurücklehnen. Private Chefs kommen in die eigenen vier Wände und bereiten spektakuläre Menüs zu. Die maximale Gästeanzahl ist dabei meist überschaubar, immerhin handelt es sich nicht um klassisches Catering. Der Rahmen ist exklusiv und intim. Damit ist ein solches Konzept auch hervorragend geeignet, um beispielsweise die Führungsriege des eigenen Betriebs einzuladen, um Vertrauen und Wertschätzung zu signalisieren. It’s Showtime! Reizvoll ist für viele der Anblick von Kochprofis bei der Arbeit. „Der Kunde sitzt erste Reihe fußfrei und genießt die authentische Live-Kochshow“, sagt Joana Toshimi Aumüller. Ihre Kunden sind am Kochprozess immer sehr interessiert: „Das Kochen ist auf jeden Fall eine Show und gehört zum Event dazu.“ Kein Wunder, denn ihre japanisch-peruanischen Menüs findet man kaum auf Speisekarten. „Ich liebe es, im direkten Kontakt mit den Kunden zu sein“, sagt sie, „um auch die kulturellen Hintergründe der Speisen zu erklären.“ Spitzenkoch und Buchautor Markus Grillenberger erzählt, wie er zum Private Chef wurde: „Leute kamen zu mir und meinten, sie hätten eine neue Küche und würden diese gerne einweihen.“ Manchmal führt er auch die neuen Geräte vor, ähnlich wie bei einer Küchenmesse. Privat und geschäftlich Es gibt viele gute Gelegenheiten für private Dining: unter anderem Tauffeiern, Gartenpartys und Geburtstage. Als Mietkoch entbindet Grillenberger die Gastgeber von jedweder kulinarischen Verpflichtung. „Wenn ich gehe, ist die Küche wieder genauso sauber wie vorher“, sagt er, „und die Gastgeber haben Zeit für ihre Gäste.“ Auch für Unternehmen bietet Private Cooking viele Möglichkeiten. Beispielsweise für Meetings mit wichtigen Kunden, bei denen mehr als eine Partybreze geboten werden soll. Dafür hat Grillenberger bereits in kleinen Kaffeeküchen oder in Druckerräumen aufwendige Menüs gezaubert. Der Profikoch wurde in der Vergangenheit auch von Lebensmittelproduzenten gebucht, um deren Produkte in Szene zu setzen und vor etwaigen Abnehmern zu präsentieren. Diese vielseitige Einsetzbarkeit ist eine Stärke von Mietköchen. Wenn man also das nächste Mal eine Feier oder ein Geschäftsessen plant, zahlt es sich vielleicht aus, über den Tellerrand zu blicken und das Restaurant in die eigenen vier Wände zu verlegen. Joana Toshimi Aumüller bietet ausgefallene japanisch-peruanische Fusion-Kitchen. Für manche Zutaten reist sie persönlich nach Japan. Kochshow in der Kaffeeküche CATERING. Ein aufregendes mehrgängiges Menü in den eigenen vier Wänden oder ein exklusiver Lunch in der Verhandlungspause mit dem Großkunden. Private Chefs lösen kulinarische Sonderfälle. TEXT: Michael Schwarz Der Kunde sitzt erste Reihe fußfrei und genießt eine authentische Live-Kochshow. Joana Toshimi Aumüller Jokokoro Private Dining & Kochkurse Es ist oft ganz witzig, in einer kleinen Kaffeeküche oder in einem Druckerraum zu kochen. Markus Grillenberger Grillenberger Event GmbH Buchautor Markus Grillenberger bietet ganz private Koch- und Küchenshows. n EVENTS. Viele Unternehmen müssen derzeit einen Sparkurs fahren. Bei manchen Kostenpunkten kann optimiert werden, beispielsweise bei den Kunden- und Mitarbeiterveranstaltungen. In Zeiten von hoher Inflation und Teuerung müssen sich Unternehmen überlegen, wie sie ihre Ausgaben niedrig halten können. Kundenveranstaltungen behalten jedoch ihren Nutzen, und daher sind innovative Konzepte gefragt. Die Mehrfachnutzung von Locations wird seit der Pandemie immer attraktiver. Kostenoptimierung Patrick Stützner, Geschäftsleiter Mahl 12, erzählt, was es mit der Mehrfachnutzung auf sich hat: „Es wird beispielsweise ein Mitarbeiterfest oder ein Tag der offenen Tür veranstaltet und am Tag davor ein Kundenevent.“ Der große Vorteil: Kosten können durch verbessertes Energiemanagement und verringerte Transportwege niedrig gehalten werden. Auch der Trend einer Umwandlung der Weihnachtsfeier zum Sommerfest spielt hier eine Rolle: „Es ist angenehm, an der frischen Luft zu feiern, und es bietet sich an, Sommerfeste mit Kundenabenden oder VIP-Events zu verbinden.“ Dabei ist beim Catering Flexibilität gefragt. „Wir können bei Bedarf eine extrem hohe Qualität für eine kleinere Gruppe anbieten und dann am nächsten Tag haben wir für die Großveranstaltung das passende Konzept.“ Grünes Catering Ein weiterer positiver Effekt der Mehrfachnutzung ist der kleinere ökologische Fußabdruck. Mahl 12 ist darüber hinaus Green-Event-zertifiziert und verwendet Bioprodukte und kompostierbare Materialien. „Die Doppelnutzung von Infrastruktur ist für alle eine Win-win-Situation“, meint Stützner, „der Kunde hat für seine Aufwendung einen Mehrnutzen, die Umwelt wird weniger belastet und die Gäste bekommen hochqualitative Menüs.“ Mehrfachnutzung könnte also der Schlüssel sein, um Veranstaltungen nicht einsparen zu müssen. (MS) Doppelnutzung bei Events FOTO: STÜTZNER Die Doppelnutzung von Infrastruktur ist für alle eine Win-win-Situation. Patrick Stützner Geschäftsleiter Mahl 12

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