Chefinfo Magazin 01-2024

1/2024 | CHEFINFO | 79 78 | CHEFINFO | 1/2024 Bau- bzw. Projektleiter sind absolute Spezialisten, wenn es um Technik und Organisation geht. Wieso sollten sie sich auch in der Juristerei auskennen? „Weil das immer wichtiger wird, alleine die Normenlage ist komplex. Es gibt Reklamationsfälle, Abnahmen oder Baubesprechungen, bei denen unsere Projektleiter immer wieder mit rechtlichen Themen konfrontiert werden. Eine einzige falsche Titulierung kann schon fatale Folgen haben“, schildert Christan Ebner, Geschäftsführer von Elektro Kagerer. Um seinen Mitarbeitern das rechtliche Handwerkszeug zur Verfügung zu stellen, wandte sich Ebner an WIFI FIT. „Es werden immer mehr Unternehmen, die sich rechtlich aufrüsten wollen“, erzählt Sieglinde Steiner, Produktmanagerin des WIFI FIT, und ergänzt: „Die Anforderungen sind je nach Firma und Branche Alles, was Recht ist JURISTISCHES WISSEN. Hinter Normen, Vorschriften oder AGBs können sich juristische Fallstricke verbergen. Elektro Kagerer sensibilisierte in Kooperation mit WIFI FIT seine Projektleiter auf solch versteckte Fallen. Sie können nun auf dieses wichtige Handwerkszeug zurückgreifen. ANZEIGE FOTOS: ELEKTRO KAGERER, DORIS WOLF, WIFI FIT, AMNAJKHETSAMTIP/ ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS sehr unterschiedlich, und damit auch die Anforderungen an unsere Trainer. Wichtig ist, dass sie aus der Praxis kommen und sich einer allgemein verständlichen Sprache bedienen.“ Im Falle von Kagerer setzte sie auf die Rechtsanwältin Doris Wolf: „In der Praxis geht es nicht um Paragrafen, sondern um ein rechtliches Grundgerüst, mit dem Mitarbeiter arbeiten können.“ Wolf sensibilisiert die Projektleiter anhand konkreter Rechtsfälle und OGHUrteile, wo Fallstricke lauern könnten. „Die Menschen werden immer streitbarer, man akzeptiert weniger als früher, wo man sich noch vieles per Handschlag ausmachen konnte.“ Im Vorfeld Streitfälle vermeiden Das unterstreicht auch Christian Ebner: „Vor 15 Jahre hätte keiner dafür einen Bedarf gesehen. Das hat sich geändert. Vieles passiert aus einer Anlassjudikatur heraus.“ Auch die AVBs bzw. AGBs sind ein Thema, denn sie werden immer komplexer. „Da kann man schon im Vorfeld viele spätere Streitfälle vermeiden.“ Rechtliche „Fitness“ bringt Unternehmen daher in eine bessere Position. „Es gibt unseren Mitarbeitern Rechtssicherheit in der Argumentation und beim Schriftverkehr. Es hilft im Auftritt gegenüber dem Kunden“, so Ebner. In vier Halbtagen wurden seine Mitarbeiter von Doris Wolf auf Stand gebracht. „Wir gingen die gesamte Abwicklung eines Werkvertrags vom Angebot bis zur Abnahme durch. Manche Dinge haben die Teilnehmer schon nach der ersten Pause in die Praxis umgesetzt. Sie waren schnell in der Lage, Aufgabenstellungen selbst zu lösen.“ Juristische „Fitness“ in allen Branchen nötig Für Wolf sind solche Schulungen mittlerweile essenziell: „Es gibt einige Branchen, wo bereits in der Ausbildung verstärkt rechtliche Themen behandelt werden sollten, etwa im Einzelhandel. Die Stärkung der Konsumentenrechte verlangt nach diesem Wissen.“ Generell hat sich in den letzten Jahren aber vieles verschärft: „Vor allem durch die zuletzt erfolgten Preissteigerungen gibt es vermehrt Streitigkeiten. Welche Möglichkeiten habe ich als Lieferant beispielsweise, höhere Kosten beim Kunden geltend zu machen? Hier gilt es anzusetzen.“ Sieglinde Steiner sieht daher einen klaren Trend, wenn es um „juristische Aufrüstung“ geht. „Es dreht sich vieles um das Thema Gewährleistung, etwa im Handel, oder im E-Commerce, aber auch um den HR-Bereich mit seinen arbeitsrechtlichen Themen. Selbst die richtige Zeiterfassung und warum man diese benötigt, ist ein nachgefragtes Thema für unsere maßgeschneiderten Kurse.“ „In persönlichen Briefing-Gesprächen erfahre ich, wo der Schuh drückt“, erklärt Sieglinde Steiner. Die Auswahl der Trainer erfolgt individuell, je nach Zielgruppe und Arbeitsrealität. Dabei spielt auch die atmosphärische Komponente eine wichtige Rolle. Nur so ist juristische Aufrüstung nachhaltig erfolgreich. Christian Ebner Geschäftsführer Elektro Kagerer Vor 15 Jahre hätte keiner dafür einen Bedarf gesehen. Das hat sich geändert. Vieles passiert aus einer Anlassjudikatur heraus. Sieglinde Steiner, Produktmanagerin des WIFI FIT, sieht in fast allen Branchen Handlungsbedarf, wenn es um das Vermitteln von rechtlichen Basics geht. Doris Wolf Rechtsanwältin In der Praxis geht es nicht um Paragrafen, sondern um ein Grundgerüst, mit dem Mitarbeiter arbeiten können.

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