Living Magazin 01-2024

FOTOS: LINZ AG, OLIVER HASSELLUHN / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS 94 | CHEFINFO LIVING fessionisten abzusprechen. „Es müssen Dachdurchbrüche für Leitungsdurchführungen vor- gesehen werden und es ist eine erhöhte Lasteinwirkung zu berücksichtigen“, weiß Eppler. Eine weitere Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun, ist die Dachbegrünung. Tatsächlich haben begrünte Dächer neben der Nutzungsmöglichkeit als Garten einen weiteren großen Vorteil: die sogenannte Retention. Gemeint ist damit die Rückhaltung von Regenwasser. Die längste Zeit versuchte man, bei Flachdächern Niederschlag möglichst rasch abzuführen. Bei Starkregen kann das – vor allem im urbanen Raum – jedoch zu einer Überlastung der Kanalisation und im schlimmsten Fall zu Überschwemmungen führen. Flächenversiegelung und Klimawandel tragen ihren Teil zur Verschärfung dieses Problems bei. Begrünte Dächer wirken hingegen wie Wasserspeicher. Mit gewöhnlicher Extensivbegrünung lassen sich bis zu 40 Liter pro Quadratmeter speichern. „Bis zu einer Woche dauert es, bis aus einem begrünten Dach das Wasser abfließt“, so Berner. Sinnvoll ist es, bei Dächern, die der Retention dienen sollen, das Gefälle möglichst gering zu halten. Jedoch können auch Dächer mit hoher Neigung begrünt werden, wie ein Projekt in St. Wolfgang zeigt. Das Dach der Zukunft ist also mehr als nur Schutz vor der Witterung. Es ist Nutzfläche, Kraftwerk, Wasserspeicher und so letztlich auch ein Aushängeschild für die Werte der Menschen, die darunter leben. n BAUEN&IMMOBILIEN ÜBER DEN DÄCHERN. Die städtischen Erholungsräume der Zukunft befinden sich auf den Dächern. Mit dem Hafenpark vom „Projekt Neuland“ hat die Linz AG auf 18 Metern Höhe einen großen Freizeitraum geschaffen. RETENTION. Gründächer sind nicht nur Freizeitorte, die Wasserspeicherung hilft auch dabei, das Kanalsystem zu entlasten.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1