CHEFINFO Wels Spezial 2024

WELS SPEZIAL 20 | CHEFINFO WELS FOTOS: MANGO, TRODAT, COLOP Standortgipfel mit Experten bei Fronius in Sattledt einberufen. Das Ergebnis: Die Regierung will einen „Made in Europe“- Bonus für die krisengebeutelte Solarindustrie in Österreich anstoßen – auch innerhalb der EU. Schotten dicht: Vorbild USA? Diese Debatte ist nicht neu. Denn auf der einen Seite ist das Angebot der Chinesen mit ihren Solarmodulen, Windkraftturbinen und Elektroautos zum Spottpreis so gut, dass man es kaum ablehnen kann. Einen billigeren Weg zur Energie- und Verkehrswende kann es nicht geben. Auf der anderen Seite führt Chinas ungebremst importierte Überkapazität zur Deindustrialisierung. Die USA haben aus diesem Grund den eigenen Markt für chinesische Elektroautos de facto dichtgemacht. Bei den Solarpanelen aus Asien plant US-Präsident Joe Biden, im Sommer wieder Zölle einzuführen. Die Industrie soll im eigenen Land mit großzügigen Förderungen des Inflation Reduction Act (IRA) wieder zum Leben erweckt werden. Das sei „eine Lizenz zum Gelddrucken für Solarunternehmen“, sagen „Wall Street“- Analysten. Dass vor diesem Hintergrund die heimische Exportwirtschaft sich mit neuen Regularien wie dem EU-Lieferkettengesetz beschäftigen muss, droht den Standort Europa gegenüber den USA, China und anderen Handelsmächten weiter zu schwächen. Schultern müssen Exporteure auch hohe Lohnabschlüsse, hohe Abgabenlast, Arbeitskräftemangel und teurere Energie als in Deutschland. „Ich habe auf so breiter Front noch nie so viel Pessimismus gesehen, was die wirtschaftliche Entwicklung, die Standortqualität mittel- bis langfristig von Europa und Österreich im Speziellen betrifft“, sagt ein Bankvorstand, der immerhin schon 40 Jahre im Geschäft ist. Motoren und smarte Lacke Dass sich die heimische Wirtschaft trotz allem auf den Weltmärkten gut schlägt, zeigen leicht gestiegene Exportzahlen – und ein genauerer Blick auf die Firmen selbst. Dank ihres Know-hows können Leitbetriebe behaupten wie der Logistikanlagenbauer TGW in Marchtrenk, TroGroup (Trodat) und Colop, der Seile-Spezialist Teufelberger – oder Berglandmilch eGen. Die Genossenschafter sind für ihre starke Marke „Schärdinger“ bekannt und exportieren 37 Prozent ihrer Produkte. Exklusiv wird seit Jahren der gesamte Vatikanstaat mit „Schärdinger“-Butter beliefert. Ein anderes Beispiel ist BRPRotax mit Sitz in Gunskirchen. Der 1920 gegründete Motorenhersteller ist Teil der Bombardier Recreational Products Gruppe (BRP) in Montreal, die sich auf Powersports-Freizeitfahrzeuge zu Land und zu Wasser spezialisiert hat. 2021 wurde der 10-millionste Hochleistungsmotor aus Gunskirchen nach Kanada geliefert. Rotax-Motoren finden sich auch in Leichtflugzeugen, Gokarts sowie in Quads und Trikes der Marke „Can-Am“. Im Oktober des Vorjahres wurde das neue Forschungs-Gebäude in Gunskirchen eröffnet. Auf rund 7.000 m2 werden Elektroantriebskomponenten von morgen entwickelt und getestet. Ein Drittel der 350 Ingenieure bei BRP-Rotax beschäftigt sich inzwischen mit der Elektromobilität. Seit 2016 hat sich der Umsatz des Unternehmens auf 1,25 Milliarden Euro verdoppelt. Riesiger Pluspunkt ist die duale Ausbildung. Ganz vorne dabei ist die Tiger Group dank ihrer Forschungskraft. Ihre Technologien aus den Units Powder Coatings, Digital Ink, 3D- sowie Tattoo-Druck kommen in der Automotive-Branche, bei Laminatböden, in der Architektur und in verschiedenen Industrien weltweit zum Einsatz. n Logistikzentrum des Modekonzerns Mango: Spanien zählt zu den wichtigsten Märkten der TGW Gruppe. 150 Spezialisten arbeiten in der Niederlassung bei Barcelona. 98 Prozent beträgt die Exportquote von Trodat und Colop. Die beiden dominieren den globalen Stempelmarkt. Große KI-Sprachmodelle (sogenannte Large Language Models), Prognosemodelle sowie Modelle zur Bilderkennung sind mittlerweile unverzichtbare Bestandteile der heutigen Unternehmenslandschaft. Für das Training und den praktischen Einsatz solcher KI-Modelle brauchen Unternehmen leistungsstarke und zugleich sichere, datenschutzkonforme Infrastrukturen, wie zum Beispiel Grafikprozessoren (GPUs) und deren Verfügbarkeit innerhalb von Europa. Eine österreichische Kooperation mit Zukunft Zu diesem Zweck hat sich eww ITandTEL aus Wels, seit Jahrzehnten bewährter Anbieter zuverlässiger IT-Infrastruktur, mit dem Linzer Startup FiveSquare, das sich auf die Entwicklung Künstlicher Intelligenz spezialisiert hat, zusammengetan. Dank dieser Partnerschaft bekommen heimische Unternehmen jetzt die Möglichkeit, eigene aufwendige KIModelle mit einfachen Mitteln und smarten Tools für maschinelles Lernen selbstständig zu entwickeln und zu betreiben. Die DACH-Region als europäisches KI-Kompetenzzentrum Die Infrastruktur für das GPU- und KIHosting ist in mehreren zertifizierten eww ITandTEL Rechenzentren in Österreich sowie in Deutschland und beim Infrastruktur-Partner Axpo Systems AG in der Schweiz aufgebaut und europaweit nutzbar. Fokus liegt dabei auf der Bereitstellung und dem Training sogenannter Foundation Models und Large Language Models – diese gelten in puncto KI derzeit als wegweisend. Dabei wird auch bereits die „Large Language Model“-Plattform „KARLI“ von FiveSquare auf der österreichischen Infrastruktur betrieben, die es Unternehmen ermöglicht, datenschutzkonforme, sprachbasierte KI-Assistenten für ihre Mitarbeiter:innen bereitzustellen. Dadurch können KI-Assistenten, wie wir diese z. B. von ChatGPT kennen, nun auch sicher und datenschutzkonform in Österreich und im gesamten DACH-Raum betrieben werden. Durch ihre Partnerschaft wollen eww ITandTEL und FiveSquare nicht nur Österreich als Technologie-Standort stärken, sondern auch dazu beitragen, dass Europa sich als KI-Vorreiter weiter etabliert und ein Stück weit aus der Abhängigkeit der amerikanischen Technologie-Giganten und deren Infrastruktur lösen kann. Mehr Infos unter: gpu.itandtel.at Mag. Florian Niedersüß, MBA, Vorstandssprecher eww Gruppe, Michael Kuroll, Solution Architect eww ITandTEL, DI Bernhard Peham, Bereichsleitung eww ITandTEL, Mag. Verena Neumayr-Friedrich, MSc, Marketing Manager eww ITandTEL, Carl Weilguny, Lead Data Scientist FiveSquare GmbH und Hans-Peter Pichler, CEO FiveSquare GmbH (v. l.). KI- & GPU-Hosting in Österreich CLOUD SERVICES. Künstliche Intelligenz (KI) gilt als entscheidender Wettbewerbsfaktor in bereits vielen Branchen. Für den skalierbaren und sicheren Einsatz von KI-Modellen etabliert der renommierte Welser IT-Dienstleister eww ITandTEL gemeinsam mit dem Hightech-Startup FiveSquare aus Linz eine europaweite KI- & GPU-Infrastruktur. Das gemeinsame Ziel: Datensouveränität und Unabhängigkeit in puncto Künstlicher Intelligenz für Europa. ANZEIGE FOTO: ITANDTEL Jetzt mehr Infos über GPU as a Service CHEFINFO WELS | 21

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