CHEFINFO Wels Spezial 2024

CHEFINFO SPEZIAL 2024 LOGISTIK Warum fast alle Wege nach Wels führen ERFOLGE EINE STADT IM BALLSPORTFIEBER STARKE FIRMEN, TOP-PRODUKTE, NEUE SPIELREGELN. VON WELS IN DIE WELT MAI 2024/34. JG./NR. 4A/2,50 EURO, ÖSTERREICHISCHE POST AG, GZ 02Z031559 M, ZIELGRUPPEN-ZEITUNGSVERLAGS GMBH, ZAMENHOFSTRASSE 9, 4020 LINZ Präsentiert von:

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WELS SPEZIAL 6 | CHEFINFO WELS Editorial Klaus Schobesberger Chefredakteur Unternehmerisches Stärkefeld IMPRESSUM: Eigentümer und Medieninhaber: Zielgruppen-Zeitungsverlags GmbH. Redaktionsanschrift: Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, Tel.: +43 (0)50 6964-0, E-Mail: redaktion@chefinfo.at. Herausgeber: Peter Lengauer. Geschäftsführung: Hans Huber, Mag. Johanna Lengauer. Chefredaktion: Klaus Schobesberger. Redaktion: Jürgen Philipp Bakk. Komm. MBA, Michael Schwarz BA MA, Inge Himmelfreundpointner. Verlagsverkaufsleitung: Christian Schüttengruber. Projektleitung: Mirijam Mayer. Anzeigen: Roswitha Lang, Romana Gerard. Artdirector: Thomas Bruckmüller. Artdirector-Stv.: Julia Pargfrieder. Grafik: Vanessa Morandell, Malina Lahner, Rebecca Falmbigl. Bildbearbeitung: Andrea Laban, Frank Garzarolli. Korrektur: Mag. Christina Nikiema-Spiegl. Druck: Radin print d.o.o., Sveta Nedelja, Kroatien. Abo-Hotline: Tel.: 050 6964-4091, E-Mail: abo@chefinfo.at. Internet: www.chefinfo.at. Gültig ist die Preisliste 2024. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen überwiegend in männlicher Form verwendet. Das südlich von San Francisco gelegene Silicon Valley gilt als Zentrum der Innovation und ist Heimat vieler Startups und global agierender Technologieunternehmen wie Apple, Google oder Facebook. Ihren Namen trägt die berühmte Region aufgrund der hohen Konzentration von Firmen, die sich mit der Herstellung von Silizium-Chips (englisch: silicon chips) beschäftigen. Im Kleinformat findet das kalifornische Phänomen in der Region Wels seine Entsprechung. Nicht aufgrund der hohen Dichte an Gründern, sondern wegen der großen Präsenz an global agierenden Familienunternehmen. Diese agieren oft im Verborgenen, sind aber in ihrer Nische nicht selten Innovationsführer und global an der Spitze. Einige davon stellen wir in dieser „Export“-Ausgabe vor. Darunter sind Weltmarktführer von echten Silikonteilen, GreenTech-Innovatoren oder Unternehmer, die ihr Firmenimperium von Wels aus leiten. Dass es für viele international tätige Firmen derzeit alles andere als einfach ist, überrascht angesichts abnehmender Wettbewerbsfähigkeit in Österreich und in Europa wenig. Warum sich Champions aus Wels dennoch gut schlagen, liegt an ihrem ungebrochenen Innovationsgeist. Immer am Ball bleiben Immer am Ball zu bleiben, ist das Motto eines jeden erfolgreichen Unternehmens – aber auch jeder erfolgreichen Stadt. Bei Wels trifft das „am Ball bleiben“ im Wortsinn auch zu. Wir beleuchten in dieser Ausgabe die „Wösmasta“ im Fußball und die Erfolge der „Huskies Wels“ im American Football. Viel Spaß beim Lesen! COVERFOTOS: THOMAS PAJOT / SARUNYU FOTO / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS FOTO: HERMANN WAKOLBINGER 4 | CHEFINFO WELS Energie-Hauptstadt Wels Peter Lengauer. Geschäftsführung: Hans Huber, Mag. Johanna Lengauer. Chefredaktion: Klaus Schobesberger. Redaktion: Jürgen Philipp Bakk. Komm. MBA, Mag. Andreas Schmolmüller, Inge Himmelfreundpointner. Verlagsverkaufsleitung: Christian Schüttengruber. Projektleitung: Mirijam Mayer. Anzeigen: Isolde Kainz, Roswitha Lang, Romana Gerard. Cindy Mair. Grafik: Julian Kastenhuber, Julia Pargfrieder, Malina Lahner, Rebecca Falmbigl. Bildbearbeitung: Andrea Laban, Frank Garzarolli. Korrektur: Mag. Dorrit Korger. chefinfo.at. Internet: www.chefinfo.at. Gültig ist die Preisliste 2023. Seit gefühlten Ewigkeiten pilgern Menschen aus ganz Österreich nach Wels zur Energiesparmesse. Technikaffine Menschen kommen bei dieser Veranstaltung ebenso regelmäßig auf ihre Rechnung wie umweltbewusste Bürger, die ressourcenschonend durchs Leben gehen. Mit dem russischen Angriffskrieg hat dieses Thema eine neue Dramatik erhalten. Und es zeigt sich in unserer Titelgeschichte: Wels hat in puncto Energie mehr zu bieten. Die Stadt wurde nicht nur jüngst zum Sitz des neuen Wasserstoff-Forschungszentrums für Oberösterreich gekürt. An dem neuen Zentrum wird auch Christina Toigo forschen, eine absolute Expertin für Batterietechnologie und Wasserstoff. Die Wissenschaftlerin war gerade in Norwegen, als wir sie erreichten. Der Vorsprung des skandinavischen Landes auf diesem Gebiet sei „desillusionierend“. Dort gebe es fast in jedem Dorf ein Wasserstoffforschungszentrum. Norwegen ist international ein Benchmark bei der Energiewende. „Sie produzieren siebenmal so viel Energie, wie sie benötigen“, sagt Toigo. Vielleicht ist ja Wels ein Ausgangspunkt für eine ähnliche Erfolgsgeschichte. Interessante Persönlichkeiten In diesem Heft haben wir versucht, jede Mange spannende Geschichten und Interviews mit interessanten Persönlichkeiten unterzubringen. Von Läden mit besonderem Flair über Familienunternehmen aus Überzeugung bis zu einem Startup, das drauf und dran ist, die Fliegerei zu revolutionieren. Wir hoffen, es ist wieder Wissenswertes für Sie dabei. COVERFOTOS: WAVEBREAKMEDIA / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, WELS-INFO.AT FOTO: HERMANN WAKOLBINGER bar • restaurant 4020 Linz, Landstr. 13 0732 . 94 40 80 www.pianino.at restaurant@pianino.at Traumraumplaner Wohnträume verwirklichen. Sie wünschen sich ein Zuhause wie vom Innenarchitekten geplant? Die Traumraumplaner von XXXLutz unterstützen Sie bei der Verwirklichung. Der Weg zu Ihrem Wohntraum mit den XXXLutz Traumraumplanern geht über folgende drei Schritte: 1 Terminvereinbarung: Vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch und profitieren Sie vom Know-how der XXXLutz Experten. 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8 | CHEFINFO WELS Von Wels in die Welt Wie sich Exporteure an den globalen Märkten schlagen. Export mal zehn Zehn Firmen aus der Region und ihre Erfolge in der Welt. Blühendes Unternehmen Warum eine Gärtnerei seit 55 Jahren Erfolg hat. Große Bühne Warum Wels Testmarkt für Politik und Wirtschaft ist. Blick in die Zukunft Was hat die Politik in der Stadtentwicklung vor? 14 22 38 40 44 Logistik-Drehscheibe Warum an Wels seit dem Altertum kein Weg vorbeiführt. Wels macht mobil Ein Gang durch den Fahrzeughandel in der Region. Das ist mehr als nur Wurst Besuch bei dem Mann, der die Käsekrainer erfand. Die Huskies sind los American Football trendet und Wels spielt ganz vorne mit. 50 54 60 64 14 50 60 64 Inhalt FOTOS: STADT WELS, THOMAS PAJOT / SARUNYU FOTO / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, MICHAEL PILS / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, HUSKIES WELS, WAKOLBINGER, ESKA, HFP TECHNIK, ASCHL GMBH www.sperer-group.at We build future! DIE SPERER GRUPPE AUSFÜHRUNG Darüber hinaus sind wir Ihre verlässliche Kraft in Sachen Trockenbau, Brandschutz- sowie Malerarbeiten und sind somit Ihr Ansprechpartner für Umbau- und Adaptierungsvorhaben aller Art. Bauträgerprojekte Trockenbauarbeiten Akustische Maßnahmen Brandschutzarbeiten PLANUNG Als Architektur- und Bauplanungsbüro unterstützen wir Sie bei Ihrem Bauprojekt vom ersten Schritt an bis zur Fertigstellung. Gewerbebauten Wohnbauten Einfamilienhäuser VERTRIEB Neben unseren Bauträgertätigkeiten verwirklichen wir nicht nur unsere eigenen Projekte sondern kümmern uns als Immobilienmakler auch ganz individuell um Ihre bestehende Immobilie. Wohnimmobilien aller Art Jetzt scannen! Hier finden Sie alle Informationen zu unserem umfangreichen Angebot! KONTAKTIEREN SIE UNS JETZT T +43 7242 30 60 30 E immobilien@sperer-group.com 24

FOTOS: BARBARA ZIEGELBÖCK, TOURISMUS REGION WELS / ROBERT JOSIPOVIC, FLORA P. PHOTOGRAPHY, TGW LOGISTICS, MTMEDIEN FOTOS: STUDIO 21 GERARDUMAS PHOTOGRAPHE, WERNER KERSCHBAUMMAYR/FOTOKERSCHI/PICTUREDESK.COM, MARGOT HAAG, MTMEDIEN Clemens Bauernfeind CFO TGW Logistics Der Finanzexperte mit internationaler Erfahrung folgt als Interim-Manager auf Jörg Scheithauer. TOMAK Künstler Das Museum Angerlehner lädt vom 26. Mai bis zum 13. Oktober zu einer Ausstellung rund um die Denkprozesse Tomaks. Günter Stadlberger CEO Raiffeisenbank Wels Die Raiffeisenbank Wels lud zum jährlichen „Unternehmer- abend“ und präsentierte ein Wachstum der Kundenzahl um 10 Prozent. NACHFOLGER KUNST WACHSTUM TREND Belebte Stadt Während andere Städte Müh und Not haben, ihre Einkaufsstraßen zu füllen und dem Geschäftssterben entgegenzuwirken, tickt Wels anders: Laut „City Retail Österreich“ herrschen hier nur 2,9 Prozent Leerstandsquote. Damit weist Wels den höchsten Vermietungsgrad in Oberösterreich auf, und auch bundesweit landet man mit dem vierten Platz im Spitzenfeld der zwanzig Primär- und Sekundärstädte Österreichs. Auf der WEBUILD Energiesparmesse wurden sechs Aussteller mit dem „EnergieGenie 2024“ für ihr großes Engagement bei der Energiewende ausgezeichnet. Ausgewiesene „Energie-Genies“ Energiespar-Auszeichnungen Feuerwehrkommandant Roland Weber kritisiert die wachsende „Vollkasko-Mentalität“. Die Arbeit der freiwilligen Helfer werde als selbstverständlich angesehen. Einzug der Vollkasko-Mentalität Kritik von Feuerwehr WELSRADAR Radar Nacht der Pferde Messe Wels. Von 9. bis 12. Mai fand in der Messe Wels Österreichs führende Pferdefachmesse statt. Ein besonderes Highlight waren die Galavorführungen „Nacht der Pferde“. Nationale und internationale Stars beeindruckten mit ihren Shows. Außerdem maß sich die österreichische Reitelite beim 5. CSN-A* Springturnier und beim Nationalen Voltigierturnier. Wie Cowgirls und Cowboys konnte man sich bei der Westernshow fühlen, die 2024 wieder in die Messe zurückkehrte. Franz Schellhorn Leiter Denkfabrik Agenda Austria beim „Unternehmerabend“ der Raiffeisenbank Wels. „Wir werden mehr und länger arbeiten und die Einkommen in der Mitte und am oberen Ende entlasten.“ Dahin gesagt Woran arbeiten Sie gerade? Kurt Niel ist Professor am FH OÖ Campus Wels. Gemeinsam mit seinem Kollegen Raimund Edlinger untersucht er geheimnisvolle Tunnelsysteme. In Mitteleuropa stoßen Forscher immer wieder auf unterirdische Stollensysteme, sogenannte „Erdställe“. Diese mittelalterlichen Strukturen faszinieren Archäologen schon lange, aber die oft schwere Zugänglichkeit erschwert ihre Erforschung. Eine Projektgruppe des Campus Wels hat es sich zur Aufgabe gemacht, Licht ins Dunkel zu bringen und mithilfe innovativer 3D-Scantechnologie den 35 Meter langen Erdstall von Unterstetten in der Gemeinde Tollet zu kartieren. Die ArchäologieCommunity kann damit bald einen Blick in das 800 Jahre alte Gangsystem werfen. Nachgefragt ZAHL Quelle: XXXLutz Gruppe Euro Umsatz Diese Marke knackte die XXXLutz Gruppe vergangenes Jahr und konnte damit der angespannten Situation der Möbelbranche trotzen. 6 Mrd. KRITIK LOB Erfolgs- meldungen Best of CHEFINFO WELS | 11 10 | CHEFINFO WELS

CHEFINFO WELS | 13 12 | CHEFINFO WELS Augen-Blick. Digitalisierung hin, künstliche Intelligenz her. Schnappschüsse der Sportfotografen sind unerreichte Handwerkskunst, weil sie die Dramatik des Augenblicks und die Konzentration im Wettbewerb einfangen. Hier im Bild: Konstantin Chernov in einem Match der Tischtennis-Bundesliga zwischen SPG Linz gegen SPG Wels in Wels. FOTO: HARALD DOSTAL/PICTUREDESK.COM Foto des Monats

14 | CHEFINFO WELS WELS SPEZIAL FOTOS: THOMAS PAJOT / SARUNYU FOTO / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS Wenn man einen österreichischen Hidden Champion nennen müsste, dann fände sich Starlim Sterner ganz weit oben in der Liste der „heimlichen Gewinner“. „Hidden Champions“? So werden mittelständische Unternehmen bezeichnet, die welt- oder europaweit eine Spitzenposition in Nischensegmenten einnehmen. Vor 50 Jahren in einer Garage in Marchtrenk gegründet, entwickelte sich der frühere Einmannbetrieb zum Weltmarktführer in der Verarbeitung von Flüssigsilikon im Spritzgussverfahren. Exportquote: 95 Prozent. Die meisten Menschen kommen, ohne es zu wissen, tagtäglich mit Silikonteilen des Leitbetriebs in Berührung – etwa bei Bedienungsknöpfen im Auto, beim Babyschnuller, in der Küchenschublade oder beim Duschkopf. Die Produkte für die Automobil-, Medizin-, Kommunikations- oder Haushaltsbranche werden milliardenfach in Werken in Österreich, Kanada – und bald auch in China – produziert. Export aus dem Welser „Silikon“ Valley 25 Millionen Euro investiert die Starlim Spritzguss GmbH in den Standort im chinesischen Nantong. Es ist das erste Werk der Oberösterreicher in Asien. Etwa 70 Mitarbeiter sollen nach der Eröffnung jährlich zwei Milliarden Silikonteile für den asiatisch-pazifischen Raum produzieren. Damit geht die Unternehmensgruppe den Weg in Richtung Partnerschaft in einer Zeit, in der sich die Spielregeln der Globalisierung ändern und Staaten immer größere Handelsbarrieren hochziehen. Für Starlim-Geschäftsführer Thomas Bründl ist das auch die bessere Entscheidung, als sich zu Hause „einzuigeln“. Denn an Asien kommen Zulieferunternehmen für den Automotive-Sektor kaum vorbei. Drei von zehn weltweit verkauften Autos werden im Reich der Mitte abgesetzt. Wer hier als europäischer Zulieferer nicht vor Ort dabei ist, nimmt sich langfristig aus dem Spiel. Dabei geht es nicht nur um kürzere Beschaffungszeiten, höhere Flexibilität und Kosteneinsparungen bei Energie, Arbeit oder Logistik. Es hat sich vor allem das Machtverhältnis umgedreht, wie Bründl betont: „In der Vergangenheit wurden Kaufentscheidungen der Automobilzulieferer von Europa aus getroffen und daher war es möglich, auch ohne einen regionalen Standort nach China zu liefern. In den vergangenen Jahren hat sich diese Situation aufgrund der sich sehr schnell entwickelnden Industrie in China gewandelt.“ Das wurde auch auf der kürzlich zu Ende gegangenen „Auto Show“ in Peking sichtbar. Neuer Kompass für Exporteure VON WELS IN DIE WELT. Der Großraum Wels beheimatet zahlreiche Unternehmen, die sich ihren Platz in der Welt erobert haben. Doch nicht nur China schreibt die Regeln neu. Wie Firmen auf die Herausforderungen reagieren und warum sich viele Exporteure dennoch auf den globalen Märkten behaupten. TEXT: Klaus Schobesberger Ô WELS SPEZIAL CHEFINFO WELS | 15

WELS SPEZIAL WELS SPEZIAL FOTOS: BARBARA GINDL/APA/PICTUREDESK.COM, STARLIM STERNER FOTOS: MV AGUSTA MOTOR S.P.A., FOTOKERSCHI.AT / APA / PICTUREDESK.COM Deutsche Autokonzerne, die den chinesischen Markt mit ihren Verbrennern lange dominierten, hecheln jetzt chinesischen Herstellern wie BYD hinterher. Star der Messe war Xiaomi-Chef Lei Jun. Seiner Firma gelang in Peking mit dem Porsche-Klon SU7 ein Coup, den Apple nicht schaffte: als führender Smartphone-Hersteller das erste Elektroauto zu präsentieren. Asien gibt das Tempo vor China ist heute die einzige Produktionssupermacht der Welt. Rund ein Drittel der globalen Produktion entfällt auf die Volksrepublik, die auch auf dem Weg zur führenden Technologie-Nation ist. „Wir müssen uns warm anziehen bei all dem, was auf uns zukommt. Die Schnelligkeit, in der Dinge umgesetzt werden. Der Umstand, dass länger und nicht kürzer gearbeitet wird. Und ein gewaltiges TechnologieNiveau, das Asien erreicht hat“, warnt Stefan Pierer, Industriellen-Präsident und CEO des weltweit tätigen Milliardenunternehmens Pierer Mobility AG mit Konzernsitz in Wels. Der 65-jährige Steirer und Absolvent der Montanuniversität Leoben hat eine lange Beziehung zur Region. Bevor er sich mit dem Beteiligungsunternehmen Cross Industries 1987 in Wels selbstständig machte, war er Österreich-Vertriebschef des Heizungsbauers Hoval in Marchtrenk. 1992 kaufte er den insolventen Motorbike-Produzenten KTM um 55 Millionen Schilling (ca. 4 Mio. Euro) und dreht seither am ganz großen Rad. Die Pierer Mobility AG ist heute der größte Motorradhersteller Europas. Zu seinem Zweirad-Reich gehören neben KTM die Marken „Husqvarna“ (Schweden), „MV Agusta“ (Italien), „GasGas“ (Spanien) und „CFMoto“ (China). Im Vorjahr kaufte er den deutschen Autozulieferer Leoni (95.000 Mitarbeiter / 5,1 Mrd. Euro Umsatz) und zog in den Aufsichtsrat der Mercedes AG ein. CFMoto ist ein Joint Venture mit Zhejiang Chunfeng Power und nicht die einzige Partnerschaft von Pierer in Asien. Seit 2007 hält die indische Bajaj Auto International Anteile und zählt zu den Großaktionären der Pierer Mobility AG. Produziert wird neben China auch für KTM in Indien. Die „neuen Drei“ aus China Eine Welser Firma, die gleich drei Werke in China betreibt, ist der Pulverlack-Hersteller Tiger Coatings. Clemens Steiner, CEO des weltweit tätigen Familienunternehmens, macht ähnliche Erfahrungen wie Stefan Pierer: „Die Fähigkeit der Chinesen, in Lichtgeschwindigkeit Produktionskapazitäten aufzubauen, ist unglaublich beeindruckend. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat. Punkto Digitalisierung haben sie gegenüber Europa einen enormen Vorsprung“, sagt der Manager im Interview. Die Staatskapitalisten wollen vor allem mit den „neuen Drei“ – erneuerbaren Energien, Batterietechnik und Elektroautos – den Weltmarkt dominieren. 2023 produzierten chinesische Unternehmen mehr als drei Viertel der weltweit ausgelieferten Solarpanele. Rund zwei Drittel des weltweiten Bedarfs an Lithium-Ionen-Akkus kommen aus China. Peking macht keine Anstalten, das Tempo zu verlangsamen: Es wird weiter Staatsgeld in den Aufbau neuer Kapazitäten gepumpt. Im Vorjahr flossen 130 Milliarden Dollar in neue Photovoltaik (PV)-Fabriken, obwohl bestehende Anlagen die weltweite Nachfrage Stefan Pierer: Der Unternehmer baute von Wels aus ein Firmenimperium auf. Die Pierer Mobility AG ist der größte Motorradhersteller Europas. Standortgipfel bei Fronius: Fronius-Chefin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, Bundeskanzler Karl Nehammer mit Landeshauptmann Thomas Stelzer. Der GreenTech-Pionier leidet unter Billigware aus China. Produziert bald zwei Milliarden Stück Silikonteile im neuen Werk in China: Thomas Bründl, CEO Starlim Spritzguss GmbH. Nur dank Forschung und Entwicklung können sich heimische Unternehmen noch am Weltmarkt behaupten. Zum weit verzweigten Reich der börsenotierten Pierer Mobility AG zählt neben KTM auch der italienische Motorradhersteller MV Agusta mit Sitz in Varese. Ô 80 Prozent der PV-Anlagen, die in Europa verbaut werden, kommen aus China.

WELS SPEZIAL 18 | CHEFINFO WELS CHEFINFO WELS | 19 WELS SPEZIAL FOTOS: BRP, SCHÄRDINGER, PPS.AT / PICTUREDESK.COM zweieinhalb Mal bedienen könnten. Das führt zu Überangeboten und lässt Preise kollabieren. Solarmodule, Stromspeicher und Wechselrichter kosten teilweise nur noch halb so viel wie vor einigen Monaten. Was gut für Konsumenten ist, trifft heimische Hersteller wie Fronius hart. Das Familienunternehmen kann den vom chinesischen Staat gestützten Preisen, die zum Teil unter den Produktionskosten liegen, nichts entgegenhalten. Kommt der „Made in Europe“-Bonus? Fronius, 1945 vom Erfinder Günter Fronius in Wels gegründet, ist ein „GreenTech“-Pionier. Das Technologieunternehmen zählt mit 8.100 Mitarbeitern zu den großen Playern der Branche und ist einer der wenigen Wechselrichter-Hersteller, die noch in Europa entwickeln und produzieren. Die Exportquote beträgt 89 Prozent, geliefert wird überwiegend in den europäischen Markt. Das Geschäft lief die vergangenen Jahre auch sehr gut. Der PV-Boom, satte Förderungen und Lieferengpässe lösten eine enorme Nachfrage aus. 420 Millionen Euro wurden in den letzten beiden Jahren in zusätzliche Produktionslinien vorwiegend am Standort Sattledt investiert. Doch jetzt herrscht trotz des PV-Booms Flaute bei Fronius – und interne Kurzarbeit bis Jahresende. Laut Schätzungen der Internationalen Energieagentur sollen zwischen 80 und 95 Prozent der Anlagen, die in Europa verbaut werden, aus China kommen. Fronius-Chefin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß fordert faire Rahmenbedingungen und Maßnahmen, um den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit zu stoppen. „Die Amerikaner machen eine ganz starke Industriepolitik, was die Erneuerbaren betrifft, die Chinesen auch. Aber wir sind offen für alle und werden dann überrannt.“ Die Politik ist im Superwahljahr alarmiert. Mitte März wurde kurzfristig von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ein FOTOS: TIGER COATINGS / HARTWIG ZÖGL, TIGER COATINGS TIGER COATINGS. Der Welser Pulverlack-Spezialist hat acht Produktionsstätten und liefert in rund 50 Länder. CEO Clemens Steiner über die aktuelle Auftragslage und die Unterschiede zwischen Europa, den USA und China. INTERVIEW: Klaus Schobesberger CHEFINFO: Im Jahr 2021 verzeichnete die Tiger Gruppe zweistellige Zuwächse. Wie ist die Lage 2024? Clemens Steiner: Von den drei Regionen, in denen wir tätig sind, läuft Nordamerika am besten. In China wachsen wir doppelt so stark wie die chinesische Volkswirtschaft. Europa entwickelte sich bis Mitte 2022 überdurchschnittlich gut, dann ist der Film gerissen. Was ist passiert? Steiner: Wir profitierten während der Coronakrise vom Boom bei Küchen, Wintergärten oder Sonnenschutz. Uns war klar, dass dieses Wachstum nicht nachhaltig sein konnte. Wir rechneten aber auch nicht mit dieser tiefgreifenden Rezession sowie der Krise am Bau- und Architektursektor, von dem die Tiger Group zu 50 Prozent abhängig ist. Wir haben in Europa enorm zu kämpfen. Die Probleme sind bekannt: Überregulierung, Ukraine-Krieg, Energiekrise und der stotternde deutsche Zwölfzylinder. Gleichzeitig erleben wir das Paradoxon eines sehr angespannten Arbeitsmarkts: Die Leute, die wir brauchen, finden wir nicht. Sie kommen gerade aus China zurück, wo Sie drei Fabriken betreiben. Welche Erkenntnisse nehmen Sie mit? Steiner: Die Fähigkeit der Chinesen, in Lichtgeschwindigkeit Produktionskapazitäten aufzubauen, ist unglaublich beeindruckend. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat. Mit den aktuellen Fabriken könnte der zweieinhalbfache Weltbedarf an PV-Modulen oder Elektroautos produziert werden. China ist schneller, billiger und technologisch vielfach besser. Punkto Digitalisierung haben sie gegenüber Europa einen enormen Vorsprung. Sie kennen keine „Fear of Failure“. Das alles sollte uns in Europa zu denken geben. Wir haben viele Entwicklungen verschlafen. Wie schätzen Sie die konjunkturellen Aussichten in diesem Jahr ein? Steiner: Ich denke, dass wir in den ersten beiden Monaten des Jahres die Talsohle durchschritten haben und es nun sehr langsam besser wird. Die Amerikaner stehen besser da. Die haben die Inflation besser gemanagt und pumpen enorm viel Geld in die Wirtschaft. „In Europa ist der Film gerissen“ Die Fähigkeit der Chinesen, in Lichtgeschwindigkeit Produktionskapazitäten aufzubauen, ist unglaublich beeindruckend. Clemens Steiner CEO Tiger Coatings, Wels Fassade am neuen Bürogebäude von Tiger Coatings in Wels. Clemens Steiner, CEO Tiger Coatings, Wels. RANKING Die 10 größten Export- unternehmen der Region 1 Pierer Mobility AG Wels (Konzernsitz) 2.437* 2BRP-Rotax GmbH & Co KG Gunskirchen 1.253 3Fronius International GmbH Sattledt 1.228 4Berglandmilch eGen Wels 1.200 5TGW Logistics Group GmbH Marchtrenk 955,8 6Richter Pharma Wels 682,3 7Teufelberger Holding AG Wels 349,3 8Tiger Coatings GmbH & Co KG Wels 326,9 9 TroGroup GmbH Wels 311,6 Starlim Sterner Gruppe Marchtrenk 242 *Umsatz in Mio. Euro (2022/23) 10 Der Papst mag Streichfähiges aus Österreich: „Schärdinger“-Butter wird seit Jahren in den Vatikan geliefert. Rund 37 Prozent der Produkte von Berglandmilch gehen in den Export. Der Can-Am Spyder ist eines von vielen Freizeitfahrzeugen der kanadischen BRP-Gruppe. Die Motoren kommen von Rotax aus Gunskirchen. Ô

WELS SPEZIAL 20 | CHEFINFO WELS FOTOS: MANGO, TRODAT, COLOP Standortgipfel mit Experten bei Fronius in Sattledt einberufen. Das Ergebnis: Die Regierung will einen „Made in Europe“- Bonus für die krisengebeutelte Solarindustrie in Österreich anstoßen – auch innerhalb der EU. Schotten dicht: Vorbild USA? Diese Debatte ist nicht neu. Denn auf der einen Seite ist das Angebot der Chinesen mit ihren Solarmodulen, Windkraftturbinen und Elektroautos zum Spottpreis so gut, dass man es kaum ablehnen kann. Einen billigeren Weg zur Energie- und Verkehrswende kann es nicht geben. Auf der anderen Seite führt Chinas ungebremst importierte Überkapazität zur Deindustrialisierung. Die USA haben aus diesem Grund den eigenen Markt für chinesische Elektroautos de facto dichtgemacht. Bei den Solarpanelen aus Asien plant US-Präsident Joe Biden, im Sommer wieder Zölle einzuführen. Die Industrie soll im eigenen Land mit großzügigen Förderungen des Inflation Reduction Act (IRA) wieder zum Leben erweckt werden. Das sei „eine Lizenz zum Gelddrucken für Solarunternehmen“, sagen „Wall Street“- Analysten. Dass vor diesem Hintergrund die heimische Exportwirtschaft sich mit neuen Regularien wie dem EU-Lieferkettengesetz beschäftigen muss, droht den Standort Europa gegenüber den USA, China und anderen Handelsmächten weiter zu schwächen. Schultern müssen Exporteure auch hohe Lohnabschlüsse, hohe Abgabenlast, Arbeitskräftemangel und teurere Energie als in Deutschland. „Ich habe auf so breiter Front noch nie so viel Pessimismus gesehen, was die wirtschaftliche Entwicklung, die Standortqualität mittel- bis langfristig von Europa und Österreich im Speziellen betrifft“, sagt ein Bankvorstand, der immerhin schon 40 Jahre im Geschäft ist. Motoren und smarte Lacke Dass sich die heimische Wirtschaft trotz allem auf den Weltmärkten gut schlägt, zeigen leicht gestiegene Exportzahlen – und ein genauerer Blick auf die Firmen selbst. Dank ihres Know-hows können Leitbetriebe behaupten wie der Logistikanlagenbauer TGW in Marchtrenk, TroGroup (Trodat) und Colop, der Seile-Spezialist Teufelberger – oder Berglandmilch eGen. Die Genossenschafter sind für ihre starke Marke „Schärdinger“ bekannt und exportieren 37 Prozent ihrer Produkte. Exklusiv wird seit Jahren der gesamte Vatikanstaat mit „Schärdinger“-Butter beliefert. Ein anderes Beispiel ist BRPRotax mit Sitz in Gunskirchen. Der 1920 gegründete Motorenhersteller ist Teil der Bombardier Recreational Products Gruppe (BRP) in Montreal, die sich auf Powersports-Freizeitfahrzeuge zu Land und zu Wasser spezialisiert hat. 2021 wurde der 10-millionste Hochleistungsmotor aus Gunskirchen nach Kanada geliefert. Rotax-Motoren finden sich auch in Leichtflugzeugen, Gokarts sowie in Quads und Trikes der Marke „Can-Am“. Im Oktober des Vorjahres wurde das neue Forschungs-Gebäude in Gunskirchen eröffnet. Auf rund 7.000 m2 werden Elektroantriebskomponenten von morgen entwickelt und getestet. Ein Drittel der 350 Ingenieure bei BRP-Rotax beschäftigt sich inzwischen mit der Elektromobilität. Seit 2016 hat sich der Umsatz des Unternehmens auf 1,25 Milliarden Euro verdoppelt. Riesiger Pluspunkt ist die duale Ausbildung. Ganz vorne dabei ist die Tiger Group dank ihrer Forschungskraft. Ihre Technologien aus den Units Powder Coatings, Digital Ink, 3D- sowie Tattoo-Druck kommen in der Automotive-Branche, bei Laminatböden, in der Architektur und in verschiedenen Industrien weltweit zum Einsatz. n Logistikzentrum des Modekonzerns Mango: Spanien zählt zu den wichtigsten Märkten der TGW Gruppe. 150 Spezialisten arbeiten in der Niederlassung bei Barcelona. 98 Prozent beträgt die Exportquote von Trodat und Colop. Die beiden dominieren den globalen Stempelmarkt. Große KI-Sprachmodelle (sogenannte Large Language Models), Prognosemodelle sowie Modelle zur Bilderkennung sind mittlerweile unverzichtbare Bestandteile der heutigen Unternehmenslandschaft. Für das Training und den praktischen Einsatz solcher KI-Modelle brauchen Unternehmen leistungsstarke und zugleich sichere, datenschutzkonforme Infrastrukturen, wie zum Beispiel Grafikprozessoren (GPUs) und deren Verfügbarkeit innerhalb von Europa. Eine österreichische Kooperation mit Zukunft Zu diesem Zweck hat sich eww ITandTEL aus Wels, seit Jahrzehnten bewährter Anbieter zuverlässiger IT-Infrastruktur, mit dem Linzer Startup FiveSquare, das sich auf die Entwicklung Künstlicher Intelligenz spezialisiert hat, zusammengetan. Dank dieser Partnerschaft bekommen heimische Unternehmen jetzt die Möglichkeit, eigene aufwendige KIModelle mit einfachen Mitteln und smarten Tools für maschinelles Lernen selbstständig zu entwickeln und zu betreiben. Die DACH-Region als europäisches KI-Kompetenzzentrum Die Infrastruktur für das GPU- und KIHosting ist in mehreren zertifizierten eww ITandTEL Rechenzentren in Österreich sowie in Deutschland und beim Infrastruktur-Partner Axpo Systems AG in der Schweiz aufgebaut und europaweit nutzbar. Fokus liegt dabei auf der Bereitstellung und dem Training sogenannter Foundation Models und Large Language Models – diese gelten in puncto KI derzeit als wegweisend. Dabei wird auch bereits die „Large Language Model“-Plattform „KARLI“ von FiveSquare auf der österreichischen Infrastruktur betrieben, die es Unternehmen ermöglicht, datenschutzkonforme, sprachbasierte KI-Assistenten für ihre Mitarbeiter:innen bereitzustellen. Dadurch können KI-Assistenten, wie wir diese z. B. von ChatGPT kennen, nun auch sicher und datenschutzkonform in Österreich und im gesamten DACH-Raum betrieben werden. Durch ihre Partnerschaft wollen eww ITandTEL und FiveSquare nicht nur Österreich als Technologie-Standort stärken, sondern auch dazu beitragen, dass Europa sich als KI-Vorreiter weiter etabliert und ein Stück weit aus der Abhängigkeit der amerikanischen Technologie-Giganten und deren Infrastruktur lösen kann. Mehr Infos unter: gpu.itandtel.at Mag. Florian Niedersüß, MBA, Vorstandssprecher eww Gruppe, Michael Kuroll, Solution Architect eww ITandTEL, DI Bernhard Peham, Bereichsleitung eww ITandTEL, Mag. Verena Neumayr-Friedrich, MSc, Marketing Manager eww ITandTEL, Carl Weilguny, Lead Data Scientist FiveSquare GmbH und Hans-Peter Pichler, CEO FiveSquare GmbH (v. l.). KI- & GPU-Hosting in Österreich CLOUD SERVICES. Künstliche Intelligenz (KI) gilt als entscheidender Wettbewerbsfaktor in bereits vielen Branchen. Für den skalierbaren und sicheren Einsatz von KI-Modellen etabliert der renommierte Welser IT-Dienstleister eww ITandTEL gemeinsam mit dem Hightech-Startup FiveSquare aus Linz eine europaweite KI- & GPU-Infrastruktur. Das gemeinsame Ziel: Datensouveränität und Unabhängigkeit in puncto Künstlicher Intelligenz für Europa. ANZEIGE FOTO: ITANDTEL Jetzt mehr Infos über GPU as a Service CHEFINFO WELS | 21

CHEFINFO WELS | 23 PRÄSENTIERT „WELS SPEZIAL“ be nicht, dass wir sie benötigen werden. Insgesamt zeichnet sich Wels durch viele Unternehmen aus, die eine hervorragende Position am Weltmarkt einnehmen. Doch auch der Außenhandel hat seine Risiken, wie das Beispiel China zeigt, das Europa mit billigen Produkten in den Bereichen Solarenergie und E-Mobilität überschwemmt. Energiewende und Transformation sind riesige Themen für die Finanzwirtschaft – auch für die Raiffeisenbank Wels? Stadlberger: Wir erzeugen dank eigener Photovoltaik-Anlagen 260.000 Kilowatt Strom und decken damit mehr als 50 Prozent unseres eigenen Strombedarfs ab. Ziel sind hundert Prozent. Wir haben jetzt schon keine einzige Bankstelle mehr, die fossile Brennstoffe verbraucht. Wir haben als Klimabündnis-Partner auch mit unseren Mitarbeitern Agreements für die Nutzung von E-Bikes, die günstig für den Weg zur Arbeit angemietet und nach vier Jahren gekauft werden können. Dasselbe Prinzip gilt nun auch für die Nutzung von Elektroautos. Zudem hat die Politik Banken eine wichtige Rolle bei der Finanzierung der Transformation zugedacht. Künftig zählen bei der Kreditvergabe nicht mehr nur betriebswirtschaftliche Kriterien, sondern auch ESG-Faktoren. Diese Kriterien umfassen die Bereiche Ökologie, Soziales sowie Führung und Verwaltung. Sie werden Ende des Jahres 65 Jahre alt und gehen in den Ruhestand. Wie hat sich die Bank unter Ihrer Ägide verändert? Stadlberger: Die Raiffeisenbank Wels hat – wie viele andere Unternehmen auch – ihre Hausaufgaben in dieser Zeit gemacht. Wir sind deutlich effizienter geworden und konnten selbst in der Negativzinsphase ab 2015 vergleichsweise gute Ergebnisse erwirtschaften. In den vergangenen 20 Jahren konnten wir unsere Bilanzsumme verfünffachen – und das mit einem Personalaufwand, der heute nur um rund ein Viertel höher ist als 2004. Wir haben auch unseren Fokus verändert. Ursprünglich eine Spezialbank für die Landwirtschaft, öffnete sich die Bank zunehmend mit Erfolg in Richtung Wirtschaft und unselbstständig Erwerbstätige. Was bringt die digitale Zukunft? Stadlberger: Das Thema der künstlichen Intelligenz wird auch das Bankgeschäft weiter verändern. Algorithmen werden Kunden helfen, je nach Benutzerprofil die passende Spar- oder Finanzierungsstrategie zu finden. KI bietet riesige Chancen, aber auch Herausforderungen. Berater in einer von KI unterstützten Finanz- und Bankenwelt müssen wirklich gut sein. Hat das Bargeld noch Zukunft? Stadlberger: Natürlich. Obwohl überwiegend bargeldlose Zahlungsmethoden genutzt werden, möchten die meisten Menschen dennoch nicht auf Bargeld verzichten. Ich verstehe jene Leute in Frankfurt oder Brüssel nicht, die ein Ende des Bargelds fordern. Die Mehrheit der Bürger möchte weiterhin die Freiheit haben, auch bar zu bezahlen, und die Kosten für die Bereitstellung von Bargeld werden ja ohnehin von den Banken übernommen. Personen, die sofort an Geldwäsche denken, wenn sie jemanden sehen, der Bargeld benutzt, sollten vielleicht weniger Krimis lesen. FOTOS: WAKOLBINGER FOTO: WAKOLBINGER INTERVIEW. Günter Stadlberger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Wels, über Erfolg, starkes Kundenwachstum, die Zukunft des Bargelds und die Rolle der Banken bei der Transformation der Wirtschaft. CHEFINFO: Herr Direktor Stadlberger, die Raiffeisenbank Wels konnte im Vorjahr bei fast allen Kennzahlen deutlich zulegen. Was hervorsticht, ist der Anstieg der Neukunden um zehn Prozent. Woher kommt dieses starke Wachstum? Günter Stadlberger: Zufriedene Stammkunden sind uns wichtig, aber auch ein wachsender Kundenstamm. So ein Plus passiert nicht von selbst, sondern ist Teil unserer Marketingstrategie. Als die Europäische Zentralbank die Zinsen im Euroraum 2022 und 2023 massiv angehoben hat, zogen die Kreditzinsen im Unterschied zu den Sparzinsen rasch an. Die Raiffeisenbank Wels zählte zu den First Movern bei den Habenzinsen. Wir waren in den Top-Rankings für Sparzinsen auf den wichtigsten Vergleichsplattformen vertreten. Das hat uns nicht nur Bekanntheit, sondern auch viele neue Online-Sparkunden beschert. Sie sind stark im Firmenkundengeschäft unterwegs. Was macht den Erfolg Ihrer Bank aus? Stadlberger: Wir haben das große Glück, in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Österreichs tätig zu sein. Das bedeutet mehr Möglichkeiten, aber auch mehr Mitbewerber. Kundenorientierung ist daher das Allerwichtigste für uns. Dazu zählen Handschlagqualität, Fairness, Konditionen und vor allem Geschwindigkeit. Im Vergleich zu anderen zeichnen wir uns durch schnelle Entscheidungen aus, was bei Firmenkunden besonders geschätzt wird. Der Vorstand der Raiffeisenbank Wels trifft sich jeden Montagnachmittag, 52 Mal im Jahr zu einer Vorstandssitzung. Darüber hinaus gibt es alle 14 Tage eine Kreditausschuss-Sitzung des Aufsichtsrats, wo auch über größere Fälle beraten wird. Sie haben den starken Wirtschaftsraum erwähnt: Wie schätzen Sie die Risiken für 2024 ein? Stadlberger: Steigende Insolvenz- und Kreditausfallsraten werden auch an der Region und an der Raiffeisenbank Wels nicht spurlos vorübergehen. Wir sind aber mit unseren Einschätzungen für die Risikovorsorge 2023 und in den ersten Monaten 2024 sehr gut gelegen. Für heuer haben wir die Risikobudgets wieder großzügig bemessen – und ich glau- „SCHNELLE ENTSCHEIDUNGEN WERDEN VON KUNDEN GESCHÄTZT“ ERFOLGREICHES GESCHÄFTSJAHR Mit einer Bilanzsumme von rund 1,9 Milliarden Euro (+6,3%) und einem Betriebsergebnis von über 41 Millionen Euro (+73,7%) blickt die Raiffeisenbank Wels auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Die 1882 gegründete Genossenschaftsbank – die größte innerhalb des Raiffeisensektors in Oberösterreich – betreibt elf Bankstellen, beschäftigt 117 MitarbeiterInnen und betreut circa 40.000 KundInnen. Mit Jahresende geht der langjährige Vorstandschef Günter Stadlberger in Pension und übergibt an Roland Hechenberger, einen erfahrenen Banker und wohnhaft in der Region Wels. Dir. Günter Stadlberger CFP Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Wels Wir haben das große Glück, in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Österreichs tätig zu sein.

VON WELS IN DIE WELT EXPORT. Sie exportieren Waren, Dienstleistungen und „Hirnschmalz“ in die ganze Welt: Unternehmen aus Wels und Wels-Land. Dabei stellen sie sogar einige Weltrekorde auf. Was macht sie so erfolgreich? Wie wird Qualität „Made in Austria“ im Ausland bewertet? Welche Rolle spielen Exportförderprogramme und woher nehmen sie ihre Inspiration? Zehn Unternehmen kennen die Antwort(en). TEXT: Jürgen Philipp PRÄSENTIERT „WELS SPEZIAL“ Georg Resch Eigentümer und Geschäftsführer der Resch&Frisch Gruppe Manfred Meier CEO Kraftwerk Living Technologies Jürgen Knoll Geschäftsführer Blachere Illumination Thomas Eder Investor und Mitinhaber Dynell Roman Aschl CEO Aschl Edelstahl Martin Schneider Geschäftsführer Schneider Torsysteme Kevin Hornung Geschäftsführer moveIT Software Fritz Eiber Gründer und Geschäftsführer Molto Luce Heinz Himmelfreundpointner Inhaber HFP-Technik Paul Loos jun. Geschäftsführer ESKA CHEFINFO WELS | 25 FOTOS: WAKOLBINGER, ESKA, HFP TECHNIK, ASCHL GMBH

Europa geht ein Licht auf MOLTO LUCE. Aus dem einstigen Handelsunternehmen Molto Luce wurde ein Produktionsbetrieb. Produkte werden in Weißkirchen hergestellt und in ganz Europa eingesetzt. Licht und Atmosphäre, dafür sorgt Molto Luce mit energieeffizienten Lichtkonzepten. Konzepte, die „speziell auf die Bedürfnisse und Erfordernisse von Retail und Handel, Office und Firmengebäude, Hotellerie und Gastronomie, aber auch von Industrie und Private Living ausgerichtet sind“, so Geschäftsführer Fritz Eiber. Das Portfolio umfasst die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz, die Wohlfühlbeleuchtung in Hotels oder das atmosphärische In-Szene-Setzen von Schauräumen. Konzepte und Produkte, die in ganz Europa zum Einsatz kommen, denn Eiber war von Anfang an klar, dass kontinuierliches Wachstum nur durch das Exportgeschäft zu erreichen sei. „Als damaliger reiner Handelsbetrieb war eine Vertriebsaktivität im Ausland nur eingeschränkt möglich, weil Generalvertriebsvereinbarungen vielfach nur für Österreich galten.“ 2002 wurde das Unternehmen daher zum Entwicklungs- und Produktionsbetrieb mit eigener Fertigung in Weißkirchen. „Somit sind das Export-Geschäft und der Wechsel vom Handels- zum Produktionsunternehmen untrennbar miteinander verbunden. Aktuell liegt unser Eigenproduktanteil bereits bei 67,5 Prozent.“ Innovation made in Austria Die Kunden schätzen rot-weiß-rote Qualität, „vor allem die Innovationskraft, welche nur durch die gut ausgebildeten Fachkräfte sichergestellt werden kann“. Österreich steht laut Eiber auch für gute Arbeitsbedingungen mit hohem Schutz der Mitarbeiter sowie gerechter Entlohnung. Molto Luce punktet mit Transparenz. „Nachhaltigkeit wird für unsere Kunden immer wichtiger, entsprechende Maßnahmen werden von ihnen auch eingefordert. So spielen der bewusste Umgang mit Ressourcen, aber auch die geringeren Transportwege und die damit verbundene niedrigere Umweltbelastung eine wichtige Rolle“, erhellt Eiber abschließend. ZUM UNTERNEHMEN Molto Luce ist österreichischer Hersteller innovativer Beleuchtungslösungen. Von der Produktionsstätte in Weißkirchen werden die innovativen und ressourcenschonenden Lichtkonzepte in viele Länder Europas exportiert. Transparenz und Nachhaltigkeit sind wichtige Argumente für Qualität aus Wels-Land. Unternehmen mit Strahlkraft Die Österreich-Tochter des französischen Konzerns Blachere Illumination sitzt in Wels und betreut von dort aus auch den deutschen Markt. „Unser täglich Brot ist es, hauptsächlich Begegnungszonen sowie Räumlichkeiten im Innen- und Außenbereich in ihrem schönsten Lichterkleid zum Strahlen zu bringen“, erzählt Geschäftsführer Jürgen Knoll. Exportiert werden vor allem Ideen und geistige Dienstleistungen: „Von anfänglichen Scribbles auf Papier über Echtsimulationen in Tag- und Nachteffekten für Sommer- und Winter-Inszenierungen bis hin zur fertigen Installation am Ort selbst.“ Die Lichtinstallationen von Blachere heben sich auch durch innovative, nachhaltige Produkte ab. „Unsere Dekorationselemente mit professionellem und langlebigem LED-Licht sind aus biobasiertem und gentechnikfreiem Zuckerrohr hergestellt. Vorerst wird das Material zu einem speziellen Granulat zersetzt, mit sauber gefärbten Farbstoffen vermischt und dann mittels unserer hauseigenen 3D-Drucker zu den gewünschten Formen gespritzt.“ Der Lebenszyklus endet daher wieder mit der Regranulierung. „Somit muss kein zusätzliches Material, wie Holz oder sonstiger Werkstoff eingesetzt werden.“ Mehr aus dem Meer RecyPrint-Materialien bestehen aus recycelten Plastikflaschen. „Wir fischen sie aus verschmutzten Gewässern und zaubern daraus eindrucksvolle Motive, welche Marketing-Aktionen auf ein neues Level heben.“ Die Welser Designer können dabei jeden Wunsch erfüllen, so wie einen großen beleuchteten Eber für die bayerische Gemeinde Ebersbach. Nicht nur das hat Blachere Illumination zum Marktführer bei LED gemacht. „Mittlerweile sprechen wir von einem Kosteneinsparungswert über 92Prozent, von dem Städte, Gemeinden, Shoppingcenter und viele mehr mit unseren Lichtprodukten profitieren.“ BLACHERE ILLUMINATION. Vom Christkindlmarkt zum Shoppingcenter. Blachere Illumination rückt Städte und Gebäude ins rechte Licht. Von der Region Wels aus werden Ideen, Design und Kopfarbeit exportiert. ZUM UNTERNEHMEN Der französische Konzern Blachere Illumination ist weltweit führend, wenn es um nachhaltiges LED-Lichtdesign geht. Die Niederlassung in Wels bedient dabei auch den deutschen Markt. Das „Exportgut“ sind die Ideen, Lösungen und Dienstleistungen der Designer. Dabei wird schon der eine oder andere kuriose Sonderwunsch erfüllt. PRÄSENTIERT „WELS SPEZIAL“ Wir bringen Begegnungszonen sowie Räumlichkeiten im Innen- und Außenbereich in ihrem schönsten Lichterkleid zum Strahlen. Jürgen Knoll Geschäftsführer Blachere Illumination FOTOS: WAKOLBINGER CHEFINFO WELS | 27 26 | CHEFINFO WELS Fritz Eiber Gründer und Geschäftsführer Molto Luce Aktuell liegt unser Eigenproduktanteil bereits bei beachtlichen 67,5 Prozent.

Das Tor zur Welt Wenn in Grönland die Kälte draußen und die Wärme in der Halle bleibt, dann dank Schneider Torsysteme. Das Buchkirchner Unternehmen ist Experte bei Industrie- und Schiebe-Falttoren aus Alu und Stahl, die auch in den Export gehen. „Überwiegend arbeiten wir mit Partnern zusammen, die die Anlagen in Betrieb nehmen und die zuverlässige Betreuung der Toranlagen über Jahre hinweg gewährleisten. Bei Großaufträgen wickeln wir immer wieder von der Planung bis hin zur Inbetriebnahme das gesamte Leistungsspektrum ab“, erzählt Geschäftsführer Martin Schneider. Die Tore werden für Feuerwehrwachen über Industriehallen, Bahnhöfe bis hin zum Flugzeughangar eingesetzt. Exportiert werden sie vorwiegend in europäische Länder. „Wir konnten aber bereits darüber hinaus gehende Aufträge erfolgreich realisieren, wie etwa in Dubai oder aktuell in Kanada. Die ersten Kontakte mit den USA sind ebenso bereits geknüpft. Aufgrund der vielen Anfragen haben wir uns entschlossen, das Potenzial zu nützen und den erweiterten Export inklusive Übersee zu forcieren.“ Von Dubai nach Grönland Der Renner im Ausland ist das neu entwickelte AluFalttor mit patentiertem Rahmensystem. „Es bietet erhöhte Wärmedämmung und damit mehr Energieeffizienz sowie Korrosionsbeständigkeit in Verbindung mit großen Glasflächen und komfortabler Bedienung.“ Die internationalen Kunden würden heimische Qualität wertschätzen. „Es ist notwendig, diesen Qualitätsanspruch zu jedem Zeitpunkt gerecht zu werden.“ Ein wesentliches Thema sind Exportförderungen bzw. Exportkreditbesicherungen. „Wir haben sie in unsere Entscheidungen mit einfließen lassen. Sie unterstützen und geben die notwendigen Rahmenbedingungen für sichere Schritte in neue Exportmärkte.“ Egal, ob ins heiße Dubai oder ins kalte Grönland. SCHNEIDER TORSYSTEME. Tore, die schnell und zuverlässig aufgehen müssen wie bei Feuerwehrhäusern oder die als Klimabarriere dienen, gehören zu den Spezialitäten des Buchkirchner Unternehmens. ZUM UNTERNEHMEN Friedrich Schneider, Vater des heutigen Geschäftsführers Martin Schneider, gründete 1989 sein Unternehmen in Buchkirchen. Die Spezialität des Hauses sind individuell gefertigte Industrie-Falttore. Weiters sind Sektionaltore, Roll- und Garagentore im Programm. Das Familienunternehmen exportiert mittlerweile auch nach Übersee. Überflieger Dynell erlebt einen wahren Höhenflug. Das Unternehmen produziert Geräte zur Bodenstromversorgung auf Flughäfen. Während Flugzeuge am Boden stehen, dürfen aufgrund von Lärm und Abgasen immer seltener ihre Hilfsturbinen in Betrieb sein. „Die Standards der Stromversorgung in der Luftfahrt sind sehr speziell und streng. Dynell hat dafür besonders sichere und effiziente Produkte im Programm. Unsere weltweiten Kunden unterstützen wir auch vor Ort bei Training, Service und Reparaturen“, so Thomas Eder, Investor und Mitinhaber des Unternehmens aus Mistelbach bei Wels. „97 Prozent unserer Produkte gehen in den Export. In Europa ist gerade der Wechsel auf emissionsfreie, rein elektrische Stromversorgungsgeräte ein marktbestimmender Trend. In Asien, den USA oder Südamerika liegt der Fokus auf dem Ausbau der Kapazitäten im Flugverkehr, wobei auch dort verstärkt zur neuesten und effizientesten Technologie gegriffen wird.“ Erstes Wasserstoff-Stromaggregat weltweit Österreichische Qualität wird geschätzt. Auch die österreichische Mentalität ist für Eder durchaus ein Vorteil am Weltmarkt. Der Start von Dynell war dabei äußerst holprig. 2019 gegründet, schlug kurz darauf die Pandemie zu, trotzdem wurden erste Pilotprojekte mit Flughäfen möglich, weil „sie neugierig auf unsere Technologie waren“. Neugierig sind sie auch auf das weltweit erste Wasserstoff-Aggregat mit Brennstoffzelle. „Der Prototyp wird aktuell bei uns ausgiebig getestet und anschließend in Holland in die Praxiserprobung gehen.“ Zudem steht eine neue Produktreihe, „die schon bald ein wichtiger Umsatzbringer sein wird“, in den Startlöchern. Möglich wurde dies unter anderem mithilfe eines Programms zur Exporttechnologie-Förderung der aws. Damit wird sich, zum vierten Mal in Folge, der Umsatz verdoppeln. DYNELL. Mit hocheffizienten Bodenstromaggregaten im Flughafeneinsatz wuchs Dynell in nur fünf Jahren vom Startup zum Technologie- und Innovationsführer. Mit einer Technologie, die weltweit gefragt ist. ZUM UNTERNEHMEN In nur fünf Jahren gelang es Dynell als Produzent von Geräten zur Bodenstromversorgung auf Flughäfen, zu einem weltweit tätigen Technologieführer zu werden. In dieser Zeit hat sich die Produktionsfläche in Mistelbach bei Wels auf über 5.000 m2 verdreifacht. Aus dem 2019 gegründeten Startup ist ein Unternehmen mit 97 Prozent Exportanteil erwachsen. PRÄSENTIERT „WELS SPEZIAL“ 97 Prozent unserer Produkte gehen in den Export. Thomas Eder Investor und Mitinhaber Dynell Aufgrund der vielen Anfragen haben wir uns entschlossen, das Potenzial zu nützen und den erweiterten Export inklusive Übersee zu forcieren. Martin Schneider Geschäftsführer Schneider Torsysteme FOTOS: WAKOLBINGER CHEFINFO WELS | 29 28 | CHEFINFO WELS

Die Welt als Bühne KRAFTWERK LIVING TECHNOLOGIES. KLT kennt weder technologische noch geografische Grenzen. Der Spezialist für medientechnologische Gesamtlösungen exportiert in die ganze Welt. Die Welt als Bühne, so könnte man die technischen Spitzenleistungen von KLT zusammenfassen. Etwa beim „Expo 2020“-Länderpavillon von Saudi-Arabien in Dubai. Gleich drei Weltrekorde – darunter der für das größte verspiegelte LED-Display mit 1.305,5 m2 Bildfläche – wurden dort geknackt. Seit der Gründung 1992 hat das Unternehmen 500 Projekte weltweit realisiert. „Wir sind eines der führenden Unternehmen im Bereich professioneller integrierter Medientechniklösungen und Produkte“, so CEO Manfred Meier. Das Spektrum reicht von der kreativen und technischen Konzeption über die anschließende Umsetzung bis zur Wartung und Instandhaltung. Vom Entertainment – wie beim „FlyOver Las Vegas“, in dem Besucher frei hängend auf eine Flugreise samt Spezialeffekten gehen – bis zu Anwendungen für Industrie, Architektur, Museen und Wissenschaft. Atemberaubende Großprojekte Geliefert wird fast in die ganze Welt. „Made in Austria“ wird geschätzt: „Österreich verbindet man in erster Linie mit Qualität, Zuverlässigkeit sowie fairer, korrekter und wertschätzender Geschäftsgebarung.“ Dennoch warnt Meier: „Im Bereich Innovation verliert Österreich am Weltmarkt. Da ist Handeln auf einer sehr breiten Ebene gefragt.“ Als Vorteil entpuppen sich Werkzeuge wie der Exportfonds-Kredit, den KLT zur teilweisen Finanzierung der Auslandsaktivitäten nutzt. „Zusätzlich unterstützt uns unsere Hausbank sehr gut, deshalb gelingt es uns fast immer, Großprojekte ohne Verwendung der staatlichen Exportförderung- und Kreditbesicherung abzuwickeln. Hier sollte es raschere und kosteneffizientere Lösungen seitens dieser staatlichen Institutionen geben.“ Eine Exportkreditbesicherung hat sich laut Meier bislang noch nicht als zielführend erwiesen. ZUM UNTERNEHMEN 1992 gründete Manfred Meier Kraftwerk Living Technologies in Wels. Mittlerweile wurden weltweit 500 Projekte umgesetzt, eines spektakulärer als das andere. Zu den Kunden zählen Entertainment-Konzerne, Industrie, aber auch der Wissenschaftssektor und Museen. Seit beinahe zwei Jahrzehnten setzt Kraftwerk Living Technologies Maßstäbe in dieser Industrie. Manfred Meier CEO Kraftwerk Living Technologies Österreich verbindet man in erster Linie mit Qualität, Zuverlässigkeit sowie fairer, korrekter und wertschätzender Geschäftsgebarung. Mit Erfolg im Gebäck RESCH&FRISCH. Resches und frisches Gebäck gibt es nicht nur in Österreich. Rech&Frisch exportiert auch nach Deutschland und Italien. Mittlerweile sind auch dort Mohnflesserl und Salzstangerl heimisch. Resch&Frisch ist in Österreich, Deutschland und Südtirol in aller Munde. Exportiert wird hauptsächlich in die Gastronomie, die auf das bewährte Resch&Frisch Gastrosystem setzt. „Das beliebte System der Heimzustellung haben wir in Süddeutschland, konkret in Bayern, wo wir persönlich tiefgekühltes Gebäck nach Hause liefern“, erzählt Georg Resch, Eigentümer und Geschäftsführer der Resch&Frisch Gruppe. Die Produkte werden zu 80 Prozent in der Welser Backstube vorgebacken, „die restlichen 20 Prozent backen die Kunden zu Hause nach Bedarf fertig. Zudem gibt es in ganz Deutschland und Italien unsere glutenfreien Produkte“. Der Exportanteil beträgt insgesamt 32 Prozent, der Schwerpunkt liegt auf Deutschland. „In Bayern ist unser Tiefkühl-Heimzustelldienst von den Standorten Regensburg und München aus unterwegs.“ Glutenfreie Produkte werden auch über den Online-Shop vertrieben. Feinkostladen Österreich Das Motto „Österreich – der Feinkostenladen Europas“ ist für Resch keine hohle Phrase. „Vor allem bei Brot und Gebäck haben wir hier ein außerordentlich gutes Image und stehen für Geschmack und Frische, aber vor allem auch für Qualität, die wir zertifiziert haben.“ Schon 1994 ging das Unternehmen nach Deutschland. „Beim Start haben wir die regionale Bekanntheit unserer Produkte unterschätzt. Wir waren am Anfang sehr verwundert, dass ein Mohnflesserl und ein Salzstangerl in Deutschland kaum jemand gekauft hat, weil sie dort einfach nicht bekannt waren.“ Man musste sich daher im Laufe der Zeit mit den Verzehrgewohnheiten der jeweiligen Länder intensiv auseinandersetzen. „Wir haben in den Märkten entsprechende Produkte wie Schnittbrötchen und verschiedene Laugenprodukte eingeführt.“ Auch dank Exportförderung, die „immer eine relevante Rolle spielt“. ZUM UNTERNEHMEN Der Urgroßvater von Georg Resch, Peter Resch, begann 1924 als Ein-Mann-Bäckerei. 1988 etablierte man eine Revolution: das Gastro-System. Damit konnte in der Gastronomie stets ofenfrisches Gebäck kredenzt werden. 1998 wurde das dank „Back‘s Zuhause“ auch für Endkonsumenten möglich. 2019 übernahm Georg Resch die Geschäfte. PRÄSENTIERT „WELS SPEZIAL“ Vor allem bei Brot und Gebäck haben wir Österreicher ein außerordentlich gutes Image und stehen für Geschmack und Frische. Georg Resch Eigentümer und Geschäftsführer der Resch&Frisch Gruppe FOTOS: WAKOLBINGER CHEFINFO WELS | 31 30 | CHEFINFO WELS

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