Chefinfo Magazin Start Up 01-2024

CHEFINFO SPEZIAL | 39 STARTUP FOTOS: ROBERT MAYBACH, HERMANN WAKOLBINGER MIC baut für 500 Mitarbeiter neu, Dynatrace erweitert sein Headquarter auf 1.500 Mitarbeiter, im Hafenportal soll Apple viele neue Arbeitsplätze schaffen. Was macht aus Ihrer Sicht Linz für digitale Unternehmen so anziehend? Klaus Luger: Linz ist so viel: lebendig, innovativ, bodenständig, international und digital zugleich. Diese Vielfalt macht Linz zu dem, was es ist. Zahlreiche Gründer und Gründerinnen begannen mit einer Idee, die eine Marktlücke füllte, kombiniert mit Unternehmensgeist, Know-how und Mut. Die Stadt Linz unterstützt dabei auf allen Ebenen. So konnte sich Linz als Hotspot für Industrie und IT etablieren. Vor allem im Hafenviertel trägt die Ansiedlung von digitalen Unternehmen dazu bei, sich zu vernetzen und zusammenzuarbeiten. Und das wiederum hilft dabei, Linz als attraktiven Unternehmensstandort hervorzuheben. Aktuell wird der Masterplan für das Uni-Viertel diskutiert. 100.000 m2 sollen für die IT:U (Digital-Uni) und Betriebsansiedelungen umgewidmet werden. Wie wichtig sind diese neuen Flächen für die Stadt? Luger: Über das genaue Flächenausmaß gibt es noch keine konkrete Entscheidung. Aber: Diese Areale fördern die enge Vernetzung zwischen Universitäten und Unternehmen. Die Nähe ermöglicht einen effizienten Austausch von Wissen, Ideen und Ressourcen, was wiederum die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit sowohl der Universität als auch der Unternehmen stärkt. Mit der IT:U sollen gezielt Fachkräfte der digitalen Wirtschaft ausgebildet werden, die durch die Betriebsansiedlungen in der Nähe praxisnahe Erfahrungen sammeln können. Es trägt dazu bei, Talente anzuziehen und zu halten. Linz braucht Berechnungen zufolge bis 2040 20.000 neue – also zusätzliche – und meist hoch qualifizierte Arbeitsplätze. Jobs, die vielfach nur durch Zuzug besetzt werden können. Was bedeutet das für die Stadt bzw. die Stadtplanung? Luger: Ein großer Schwerpunkt unserer Wirtschaftsabteilung zielt auf ebendiese Personengruppe ab. Durch enge Kooperationen mit den in Linz angesiedelten internationalen Unternehmen versuchen wir für bspw. Expatriates, Linz zu einem Ort zu machen, an dem sie sich wohlfühlen und gut leben können. Ebenso steht die Stadt Linz in engem Austausch mit anderen Städten, um dadurch die gegenseitigen Bedürfnisse abzustecken und infolgedessen Kooperationen zu schaffen. Ein Beispiel dafür sei die Vernetzung mit kosovarischen Unternehmen, welche international mit hoch qualifiziertem ITPersonal dienen können. Sie sind „Blau-Weiß Linz“-Fan. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie auf der Terrasse des Hofmann Personal Stadions stehen und von dort aus die vielen neuen Projekte in der Stadt, die rundherum entstanden sind, betrachten? Luger: Es erfüllt mich mit hoher Begeisterung und ich bin stolz zu sehen, wie sich unsere Stadt weiterentwickelt, pulsiert und blüht. Ihre Frau ist Daten- und Digitalisierungsexpertin. Ist Sie auch Ihre Beraterin, wenn es um den Digitalstandort Linz geht? Luger: Aus Compliance-Gründen ziehe ich meine Gattin nicht als Beraterin hinzu. Aber mein Verständnis für die Causa ist stark von der Expertise meiner Gattin geprägt. Ganz persönlich gefragt: Wie digitalaffin würden Sie sich selbst einschätzen? Luger: Ich denke, ich gehöre – vor allem in meiner Altersklasse – jener Gruppe an, die sich als eher digitalaffin bezeichnen darf. ¢ „Stolz, wie sich unsere Stadt weiterentwickelt“, sagt Bürgermeister Klaus Luger im Interview. Vor allem im Hafenviertel trägt die Ansiedlung von digitalen Unternehmen dazu bei, sich zu vernetzen. Klaus Luger Bürgermeister der Stadt Linz

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