Chefinfo Magazin 03-2024

68 | CHEFINFO | 3/2024 FOTO: ICONICTURN MEDIENPRODUKTION GESUNDHEIT Warmlaufen des Motors Bevor man 42 Kilometer weit rennt, hat man jedoch noch einen weiten Weg vor sich. Man sollte sich für so ein Training mit der optimalen Ernährung auseinandersetzen. Und schließlich will man auch nicht an unpassendem Material scheitern. Die Wichtigkeit guter Laufschuhe und der richtigen Bekleidung darf keineswegs unterschätzt werden. Beim Training sollte man es langsam angehen. „Ungesunder Ehrgeiz zu Trainingsbeginn ist nicht zielführend“, weiß Ebner. Den Regenerationen zwischen den Trainingsläufen kommt eine Schlüsselrolle zu: „Gerade in den Rastphasen finden im Körper die für den Trainingserfolg so wichtigen Adaptionsprozesse statt.“ Bei Nichtbeachtung kann dies zu einem Übertraining führen und Regeneration beugt außerdem Verletzungen vor. Ein Tipp des Experten, um Überlastungen zu vermeiden, ist das Wechseln von Schuhen und Strecken, zum Beispiel vom Asphalt zum Waldweg oder zur Wiese. Digitaler Laufpartner Mittlerweile greifen immer mehr Läufer auf digitale Gadgets und Apps zurück, die den Fortschritt tracken, beim Trainingsplan helfen oder sogar die Gesundheitsparameter im Auge behalten. Besonders Smartwatches boomen. Das Schweizer Unternehmen Garmin war vormals besonders für Navigationsgeräte bekannt. Mittlerweile machen Smartwatches mehr als die Hälfte des Umsatzes der Aktiengesellschaft aus. Auch Ebner beobachtet die technologischen Entwicklungen mit großem Interesse. „Smartwatches können definitiv helfen, Rhythmusstörungen zu erkennen, für eine genauere Diagnose ist dennoch die Konsultation eines Arztes unabdingbar.“ Er berichtet auch von Apps, die mithilfe der Mobiltelefon-Kamera Rhythmusstörungen erkennen können. „Ich plane, demnächst diese Technologie zum Rhythmusmonitoring bei den Patienten in meiner Ordination zu etablieren“, erzählt er. Rundumcheck Vor dem großen Laufevent sollte man jedoch erst mal den Weg zum Arzt einschlagen. Ebner führt bei Sportlern meistens eine körperliche Untersuchung, eine Blutabnahme, ein Herzultraschall, ein EKG und ein Belastungs-EKG durch. „So gewinne ich einen sehr guten Überblick über den Gesundheitszustand des Athleten.“ Für seine eigene Praxis hat Ebner einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Er arbeitet hauptberuflich als Leitender Oberarzt im Klinikum Kirchdorf, außerhalb der Ambulanzzeiten nutzt er die dortigen Räumlichkeiten als seine Ordination. „Das neue Konzept meiner Wahlarztpraxis im Spital vereint viele Vorteile für das Klinikum Kirchdorf, meine Patienten und mich als Arzt.“ Die Ordinationsausstattung entspricht den neuesten Standards und im Falle notwendiger weiterer Untersuchungen kann Ebner die Patienten direkt weiter überweisen. Nach dem Einkauf des richtigen Lauf-Equipments, einem zielgerichteten Training, gesunder Ernährung und dem Check-up beim Arzt steht dem Marathon nichts mehr im Weg. Und glücklicherweise gibt es für ja für jede Ambitionsklasse den passenden Bruchteil eines Marathons, der gelaufen werden kann. n Jakob Ebner Facharzt für Kardiologie Um sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, reichen bereits relativ geringe Trainingsdistanzen. ZUR PERSON Jakob Ebner ist Leitender Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin des PyhrnEisenwurzen Klinikums Kirchdorf und betreibt außerdem eine Wahlarzpraxis. Er absolvierte seine Facharztausbildung Innere Medizin in Kirchdorf und seine Sonderfachausbildung Kardiologie am KUK Linz. Außerdem besitzt er das Ärztekammer- diplom für Sportmedizin und betätigt sich als ehrenamt- licher Bergrettungsarzt. Kardiologe und Sportmediziner Jakob Ebner empfiehlt Langstreckenläufern ein gründliches Check-up bei einem Arzt.

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