Chefinfo Magazin 03-2024

3/2024 | CHEFINFO | 49 ANZEIGE FOTOS: INVEST AG, HERBA CHEMOSAN GRUPPE der Raiffeisenbankengruppe Österreichs, sind wir als „Evergreen Fonds“ strukturiert. Das bedeutet, dass wir Unternehmen nicht nur für vier bis acht Jahre, so wie die meisten Private Equity Fonds, unterstützen können, sondern auch deutlich länger, wenn es die Umstände erfordern. Können Sie uns ein konkretes Beispiel der Vergangenheit nennen, in dem man diese „Besonderheiten“ der Invest AG gut erkennen kann? Hofer: Ein gutes Beispiel ist die Herba Chemosan Gruppe. Das Unternehmen war bis 2022 ein Teil des amerikanischen McKesson-Konzerns und ist wesentlicher Logistikdienstleister für Apotheken und Krankenhäuser in Österreich. Der damalige Eigentümer hat sich dazu entschieden, die österreichische Gesellschaft aus dem Konzern abzuspalten und zu verkaufen. Gemeinsam mit dem Management haben wir daher 2022 einen sogenannten „Carve-out“ und „Buy-out“ strukturiert und durchgeführt. Dabei war nicht nur die Besonderheit, dass der Zeitdruck besonders groß war, sondern auch die Tatsache, dass es sich bei diesem Unternehmen um einen Teil der sogenannten „kritischen Infrastruktur“ handelt. Es war uns daher ein Anliegen, das Unternehmen wieder in „österreichische Hand“ zu bringen. Die Herba Chemosan Gruppe ist eines der größten Unternehmen in Ihrem Portfolio. Haben Sie Größenbeschränkungen oder, anders gesagt, begleiten Sie auch kleinere Unternehmen? Hofer: Der Vorteil der Invest AG ist, dass wir, im Vergleich zu anderen Private Equity Fonds, keine besondere Spezialisierung auf eine Branche oder Größe haben. Das bedeutet, dass wir vom klassischen fertigenden Mittelständler über den Dienstleister bis hin zur Industrie alle Unternehmen begleiten können. Die Größenordnung unserer Finanzierungen ist zwischen 0,3 Mio. Euro und rd. 50 Mio. Euro. Damit können wir die Herausforderungen des heimischen Mittelstandes bestens meistern. Welche Rolle spielen bei Ihren Investitionsentscheidungen das Management und die „Altgesellschafter“? Hofer: Beinahe die Wichtigste. Die Entscheidung, das Geschäftsmodellrisiko auf sich zu nehmen und aktiv das Unternehmen weiterzuentwickeln, hängt zu einem Großteil an den handelnden Akteuren. Insbesondere das Management spielt für uns, als Minderheitsgesellschafter, eine wesentliche Rolle. Wir arbeiten daher sehr gerne mit Mitarbeiter- und Geschäftsführerbeteiligungsmodellen, die einen langfristigen Anreiz zur Weiterentwicklung des Unternehmens schaffen sollen. Dabei ist uns aber auch wichtig, insbesondere bei Nachfolgelösungen, die Altgesellschafter für eine Übergangsfrist mit an Bord zu wissen, um die Übergabe so reibungslos wie möglich zu gestalten und das Wissen, das in den allermeisten Fällen nicht verschriftlicht ist, weitergeben zu können. n Gernot Hofer CEO Invest AG Seit rund 30 Jahren unterstützen wir, gemeinsam mit Gesellschaftern und dem Management, Unternehmen bei der nachhaltigen Weiterentwicklung. HERBA CHEMOSAN IN ZAHLEN 7 Niederlassungen versorgen Apotheken in ganz Österreich. 1.000 Mitarbeitende stellen die Versorgung sicher. 50.000 lagernde Artikel stehen dafür mindestens zur Verfügung. 75 Mio. Euro Lagerwert entstehen dadurch (Jahresdurchschnitt v. 2016). 3 Wochen Lagerreichweite sind somit gewiss. 2,5 Mio. Anfragen beantwortet das Team pro Jahr. 20 Minuten Kommissionierzeit sind im Schnitt anschließend nötig. 90 Minuten werden max. benötigt, um nahezu jede Apotheke in Österreich zu beliefern. Gemeinsam mit dem Management der Herba Chemosan Apotheker AG konnte 2022 das infrastrukturrelevante Unternehmen in österreichische Eigentümerhände gebracht werden. INVEST AG IN ZAHLEN 1994 gegründet, heuer 30 JAHRE IAG Rd. 200 eingegangene Beteiligungen seit Gründung Aktuell 55 Beteiligungen Aktuell rd. 400 Mio. Euro Fondsvolumen Rd. 850 Mio. Euro investiertes Volumen seit Gründung 1994 Aktuell rd. 127.000 Arbeitsplätze in den Beteiligungen

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