CHEFINFO 6_2024 Sommer

34 | CHEFINFO | 6/2024 Von der Medizin in die Industrie Viele Durchleuchtungsmethoden kommen aus der Medizin und sind heute in anderen Disziplinen im Einsatz. Zu den ältesten zählt die Röntgenstrahlung, zu den jüngsten die optische Kohärenztomografie (OCT). Diese optische Messmethode kam in der Augen- und Zahnheilkunde zum Einsatz, heute werden damit Fehler in Spritzgussteilen aufgespürt oder Multischicht-Lebensmittelfolien vermessen. Mittels OCD kann eine schlechte Schweißnaht bei Käse- oder Wurstverpackungen entdeckt werden. „Wir können während des Produktionsprozesses in Echtzeit die Stärke der Innenlagen der Folien überprüfen“, sagt Recendt-Projektmanager Robert Holzer. Quantensensoren sehen mehr Am Anfang steht man noch bei der Quantensensorik, aber sie wird die Sensortechnik in den nächsten zehn Jahren revolutionieren, ist Ivan Zorin überzeugt. Der Physiker erzeugt im Labor verschränkte Quantensysteme, um damit Quantensensoren zu bauen. Quantensensoren sehen Dinge, die herkömmliche Methoden nicht sehen, etwa nicht sichtbare Risse in Blechteilen während der Produktion. Das Kernkonzept sind verschränkte Photonen, die anstatt klassischer Lichtquellen verwendet werden. „Das Photon, das die Probe untersucht, bleibt unbeobachtet. Wir beobachten stattdessen seinen Zwilling, der Informationen über die Probe enthält“, sagt Zorin. „Quantentechnologien haben generell einen Hype, Quantensensorik ist aber jener Teil der Quantentechnologie mit sehr naher Anwendung für die Industrie“, sagt Burgholzer. Zukunftsmusik ist, dass Quantensensoren Gehirnwellenmessungen verbessern und ohne zu sprechen kommunizieren können. n WIRTSCHAFT FOTO: HERMANN WAKOLBINGER In den raumschiffartigen Gebäuden des Science Park neben der Johannes Kepler Universität Linz sind einige der innovativsten Köpfe des Landes zu Hause. Hier wird außeruniversitär und international vernetzt an zukunftsrelevanten Anwendungen geforscht. Kooperationspartner aus der Industrie sind bei den einzelnen Projekten ebenso an Bord wie nationale und europäische Förderinstitutionen. Die Ausrichtung ist ähnlich angedacht wie beim Joanneum Research in Graz oder in der Fraunhofer Gesellschaft in Deutschland, nur alles in kleinerem Maßstab und nicht als große Forschungsinstitution. Eine dieser kleinen „Spezial“einheiten ist die Research Center for Non-Destructive Testing GmbH (Recendt). Das Unternehmen im Eigentum der UAR arbeitet mit 40 Mitarbeitern an Verfahren, mit denen Materialien auf Fehler geprüft werden, ohne sie zu zerstören. Die zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) ist ein weltweites, globales Forschungsfeld. „Das Spektrum ist breiter geworden und die Messmethoden werden immer exakter. Das Non-Destructive Testing ist aber nur der Ausgangspunkt, das Ziel mit den Industriepartnern ist die Echtzeit-­ Prozessüberwachung, damit ohne Fehler produziert werden kann“, sagt RecendtGeschäftsführer Peter Burgholzer. Peter Burgholzer mit Forscher Ivan Zorin in dessen Labor für Quantensensorik bei Recendt. Damit kann deutlich genauer gemessen werden als mit optischen oder akustischen Methoden. Quanten-Sprung MESSWETTBEWERB. Das Team von Recendt forscht an Methoden, mit denen immer genauer hinter die Oberfläche von Materialien geblickt werden kann. Das interessiert vor allem Industrie und Produktionsbetriebe. Eine Revolution verspricht die Quantensensorik. TEXT: Klaus Schobesberger 4,5 Millionen Euro Forschungsbudget hat Recendt, eine Million kommt von der Industrie. Peter Burgholzer CEO Recendt GmbH, Linz Das Ziel ist die Echtzeit-Prozessüberwachung, damit ohne Fehler produziert werden kann. WIRTSCHAFT 6/2024 | CHEFINFO | 35 ARBEITSMARKT. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten müssen Unternehmen in ihre Mitarbeiter investieren. Beim Personaldienstleister KERN engineering careers hat man das nötige Know-how, wie man junge Talente anspricht und langfristig bindet. Kontrollierte Offensive am Arbeitsmarkt trotz flauer Konjunktur! Klingt nach einem Widerspruch, ist es aber nicht, weiß Bettina Kern vom erfolgreichen Personaldienstleister KERN engineering careers. „Denn gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten sind Mitarbeiter:innen für einen Wechsel anfällig. Das bietet Chancen und Risiken. Unternehmen können sich jetzt vorausschauend am Markt um Fachkräfte umsehen. Gleichzeitig gilt es, noch stärker in die Mitarbeiterbindung zu investieren, um keine Talente zu verlieren“, erläutert Personalexpertin Bettina Kern. Gewappnet für die Pensionierungswelle? Tatsache ist, dass es trotz der wirtschaftlich unsicheren Zeiten in vielen Bereichen weiterhin einen Arbeitskräftemangel gibt. Dieser wird sich in den nächsten Jahren durch die Pensionierungen der BoomerGeneration noch deutlich verschärfen. Der oberösterreichische Fachkräftemonitor weist für den heimischen Arbeitsmarkt im Jahr 2030 einen Engpass von 172.000 Arbeitskräften aus. Und das quer über alle Branchen und Qualifizierungsstufen hinweg. Derzeit sind viele gute – auch junge – Fachkräfte am Markt. „Die Unternehmen könnten hier schon mit einer kontrollierten Offensive zugreifen“, rät die Gründerin und Co-Geschäftsführerin von KERN engineering careers. www.kern-partner.at Jetzt nachhaltig Talente sichern ANZEIGE FOTO: KERN ENGINEERING CAREERS/WOLM Bettina Kern, Gründerin und Co-Geschäftsführerin des erfolgreichen Personaldienstleisters KERN engineering careers.

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