CHEFINFO 05_2024 Juni

WIRTSCHAFT FOTOS: SABINE KNEIDINGER PHOTOGRAPHY, TUNED IN / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS grenznahen Deutschland, wo es bereits verkaufsoffene Sonntage gibt. „Die Welt ist kleiner geworden und die Menschen sind mobiler. Von mir ist man in einer Stunde in Passau.“ Ebenfalls im Modegeschäft ist Barbara Schwetz-Penz. Sie führt mit ihrem Mann Marcus das Traditionsmodehaus Penz an der Linzer Landstraße in dritter Generation. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin wuchs in dieser Welt auf. „Ich hatte immer ein offenes Ohr, wenn die Großeltern und Eltern über das Unternehmen gesprochen haben.“ Dennoch ließ sie sich die Entscheidung, in den Betrieb einzusteigen, offen. Nach Aufenthalten im Ausland entschied sie sich mit 27 für diesen Schritt. „Die Tätigkeiten im Unternehmen sind sehr vielfältig ist: Werbung, Personal, Einkauf und Verkauf etc. Es macht Spaß.“ Die Kollektionen werden immer ein Jahr vorher eingekauft.“ Auf den Messen informieren wir uns über die neuesten Trends und neue Marken. Es ist sehr wichtig, dass wir unsere Kundinnen kennen und schon beim Einkauf die richtige Auswahl treffen. Unser Fokus liegt in der individuellen Beratung. “ Dienstleistungs-Gen Freude im Umgang mit Menschen und die Affinität zur Mode findet man heutzutage nicht mehr so oft. Dennoch findet Schwetz-Penz immer wieder junge, motivierte Mitarbeiter, die Vollzeit arbeiten wollen. „Wir haben junge Top-Leute. Es braucht jedoch als junger Mensch auch ein wenig Zeit, bis dieses Dienstleistungs-Gen verinnerlicht wird. Wir haben da jedenfalls Glück.“ Und Schwetz-Penz setzt ebenso auf langjährige, teilweise pensionierte Mitarbeiter, die weiterhin arbeiten wollen. Wie ihre Kolleginnen zuvor hat auch sie das Thema der Besteuerung dieser Arbeitnehmer. „Die faktische Doppelbesteuerung, dass sie etwa Pensionsbeiträge und zusätzlich Lohnsteuer zu bezahlen haben, müsste abgeschafft werden. Zwar wurden die Beiträge bereits ein wenig gesenkt, aber nur zeitlich befristet bis 2025.“ Innenstädte attraktivieren Ebenso dringend sieht sie die Linzer Stadtpolitik gefordert. „Wir müssen die Innenstädte wieder attraktivieren. Wir brauchen wieder interessante Geschäfte. Die Politik muss durchgreifen und uns unterstützen. Das können wir nicht selbst machen.“ Die Mieten müssten, so Schwetz-Penz, gesenkt werden, damit sie wieder für neue Geschäfte attraktiv sind. Die Stadt solle dabei unterstützen. „Die Linzer Landstraße ist noch immer die zweitmeistfrequentierte Einkaufsstraße in Österreich, nur muss man sie zukunftsfit machen.“ Sauberkeit, gute Gastronomie, optimale Parkmöglichkeiten und ein attraktiver Branchenmix wären nötig. „In Linz sind wir noch halbwegs gut unterwegs. In Salzburg beispielsweise gibt es oft nur noch Souvenirshops und viel Leerstand. Das Thema sollte man unbedingt ernst nehmen und da ist es schon fünf vor zwölf.“ Steuer- und soziale Gerechtigkeit Auch für Manfred Zaunbauer ist es in manchen Dingen bereits fünf vor zwölf. Zaunbauer ist Inhaber von Europapack, einem Unternehmen aus Lambach, das sich auf hochwertige Verpackungen Barbara Schwetz-Penz sieht die Politik gefordert, die Innenstädte zu attraktivieren. Diese müsse man für den Handel „zukunftsfit machen“. Die Linzer Landstraße ist noch immer die zweitmeistfrequen- tierte Einkaufsstraße in Österreich, nur muss man sie zukunftsfit machen. Barbara Schwetz-Penz Geschäftsführerin Penz Mode Ô 48 | CHEFINFO | 5/2024 Strativität Kreategie www.upart.at Strategisches Knowhow und kreatives Können. Wir nennen es kreative Unternehmensberatung. Gewinner Staatspreis Werbung 2024

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