CHEFINFO 05_2024 Juni

5/2024 | CHEFINFO | 27 FUSIO- NIEREN ZUKUNFT. CHEFINFO präsentiert nachfolgend drei Familienunternehmen, die unterschiedliche Wege gegangen sind. Während eine Familie in dritter Generation weitermacht, trafen die anderen unterschiedliche Entscheidungen. TEXT: Klaus Schobesberger 26 | CHEFINFO | 5/2024 FOTO: RICHVINTAGE / E+ / GETTY IMAGES NACHFOLGE, VERKAUF ODER FOTO: BREITSCHOPF Glaubt man Statistiken, werden nur 10 Prozent der Familienunternehmen an die dritte Generation weitergegeben. Beim Küchenhersteller Breitschopf in Dietach bei Steyr stehen mit den Brüdern Martin und Johannes Breitschopf gleich zwei Nachfolger aus der Familie gemeinsam mit ihrem Vater Johann Breitschopf auf der Kommandobrücke des Traditionsunternehmens. Der Vater wird sich nach und nach aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Johann Breitschopf stieg vor fast 40 Jahren in das 1956 gegründete Unternehmen ein und baute es zu einem der größten Küchenhersteller Österreichs aus. Seit 2021 ist Martin mit an Bord. Ab Sommer ergänzt auch der Wirtschaftsinformatiker Johannes die Geschäftsführung. Die Aufgaben der Geschwister sind klar definiert: Während sich Martin um Finanzen und Vertrieb kümmert, übernimmt Johannes Technik und Produktion. Obwohl für beide der Einstieg ins elterliche Unternehmen schon früh feststand, durchliefen sie andere berufliche Stationen in den letzten zehn Jahren. „Diese Erfahrung ist wichtig, um das eigene Unternehmen besser beurteilen zu können“, sagt Johannes Breitschopf. Neue Generation, neue Aufgaben Alle drei sind davon überzeugt, dass die Digitalisierung das Küchengeschäft massiv verändern wird. „Die große Herausforderung ist nicht die Veränderung an sich, sondern die Geschwindigkeit der Veränderung. Ich bin froh, dass meine Söhne von ihrer Ausbildung her dafür gerüstet sind“, sagt Johann Breitschopf. Vor allem das Thema künstliche Intelligenz (KI) wird die beiden Brüder beschäftigen. „Ein erster Schritt ist, dass Planungsvorschläge automatisch von der KI erstellt werden. Weiter geht es dann damit, wie die Daten in der Prozesskette verarbeitet werden und zur Produktion gelangen“, erläutert Martin Breitschopf. Besserer Service, höhere Individualität, hohe Produktvielfalt waren bisher schon das Erfolgsmodell der vergangenen Jahre. „Es gibt keinen Küchenanbieter in Österreich, der so viele verschiedene Farben und Produkte im Sortiment hat.“ Durch Direktvertrieb könne man mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. 150 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen, rund 30 Millionen Euro wurden im Vorjahr umgesetzt. Für heuer rechnet Breitschopf trotz Bauflaute mit einem Umsatzplus. Die Pläne: Vertriebsexpansion nach Bayern. Staffel-Übergabe Johann Breitschopf (62) mit den Söhnen Martin (29) und Johannes Breitschopf (31) in ihrem Werk in Dietach bei Steyr. Die große Herausforderung ist die Geschwindigkeit der Veränderung. Johann Breitschopf CEO Breitschopf Küchen NACHFOLGE. Johann Breitschopf hat sein Unternehmen zu einem der größten Küchenhersteller Österreichs ausgebaut. Jetzt übernehmen die beiden Söhne und setzen auf alte Werte und neue Technologien wie künstliche Intelligenz. Ô

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