CHEFINFO 05_2024 Juni

DAS MAGAZIN DER FÜHRUNGSKRÄFTE SILVIA LACKNER PHILIPPE AIGNER GERALD PFEIFFER „Allein kannst du nichts OBER-BANKER Franz Gasselsberger über Leadership und neue Herausforderungen mit 65 JUNI 2024 Franz Gasselsberger Generaldirektor Oberbank AG JUNI 2024/34. JG./NR. 5/2,50 EURO, ÖSTERREICHISCHE POST AG, GZ 02Z031559 M, ZIELGRUPPEN-ZEITUNGSVERLAGS GMBH, ZAMENHOFSTRASSE 9, 4020 LINZ ERBFALL STIFTUNGEN ANSTATT STREITEREIEN SPEZIALFALL VERKANNTE KRAFT DER MARKE NOTFALL EIN SERVICE MIT GROSSEM POTENZIAL MITTELSTAND Leistungsträger als Deppen der Nation? FAMILIENBETRIEBE DIE LETZTEN IHRER ART IM PORTRÄT bewegen“

Cyrus Rahmat Tel.: 0732 650350-22 | Mobil: 0664 1006505 | E-Mail: cyra@cyra.at Cyra Immobilien GmbH | Berggasse 23 b | A-4040 Linz | www.cyra.at Neuson Real GmbH Zollamtstraße 7 | A-4020 Linz | Tel. 0732 673500 office@neuson-real.com www.neuson-real.com BERATUNG | VERMITTLUNG | PROJEKTENTWICKLUNG IHRE NEUE IMMOBILIE 2024 PROVISIONSFREI FÜR MIETER LINZ Attraktive Büroflächen in Linz Zentrum Lage: Am Winterhafen 4, 4020 Linz Büro: ab 385 m² bis 1.754 m²; Top-Ausstattung: Klima, Küchen, Dusche, Qualitätsböden, Lift, Parkplätze, etc.; Bezug: ab Jänner 2025 Miete: auf Anfrage; HWB: 11 kWh/m²a, fGEE: 0,64 Büroflächen im TECHBASE LINZ – Ein Campus für innovative Unternehmen Lage: Linz Zentrum vis-à-vis Wifi OÖ Bürofläche: ab 330 m² bis 4.400 m² Bezug: 2024/2025; Hochwertige Grundausstattung MIETERWÜNSCHE können noch berücksichtigt werden! Benefits: Konferenzzentrum, Restaurant, Nahversorger, Kinderbetreuung, Hotel, direkte Anbindung an Straßenbahn, Bus und Autobahn Miete: auf Anfrage; HWB: 16 kWh/m²a, fGEE: 0,78 IQ Salzburg Lage: Salzburg Nord, Schillerstraße 25–27 Büro 1: ca. 286 m², Büro 1: ca. 301 m² Hochwertige Ausführung, Kühlung, Beleuchtung, Sonnenschutz, Lift, Tiefgarage, u.v.m. Schnelle Anbindung an Bus, Bahn, Autobahn Miete: auf Anfrage; Bezug: kurzfristig möglich HWB: 17 kWh/m²a fGEE: 0,82 SALZBURG Erstbezug – Ausbau nach Mieterwünschen Lage: 1210 Wien, Strebersdorf – direkte Autobahnanbindung, Bus, Bahn Mietfläche: ab 330 m² bis 4.725 m²; individuelle Raumaufteilung, Top-Ausstattung, Lift, Klima, Parkplätze Miete: auf Anfrage HWB: 83 kWh/m²a, fGEE: 1,51 21. WIEN © NICOLE VIKTORIK Vermietung von effizienten Logistikhallenflächen über 3 Ebenen Adresse: Karl-Pfeffer-Gasse 4, 3100 Sankt Pölten Größe: ca. 4.000 m² pro Ebene, insgesamt 11.441 m² Halle und Büro: 190 m² Mietkonditionen: auf Anfrage Neubau-Erstbezug Gewerbeobjekt zu vermieten Adresse: Franzosenhausweg 41, 4030 Linz Halle: 924 m² (610 m² + 279 m²) Höhe: 7 Meter BUK und 8,50 bis zum Dach Büro: 3 Ebenen mit je 226 m², großer Schauraum im Erdgeschoß, Top-Standard, Niedrigenergiebauweise, 27 Pkw-Stellplätze, 2 große Tore in die Hallen, überdachter Ladebereich Vermietung von attraktiven Hallenflächen im Altbau und Neubau Adresse: 4120 Neufelden, Pürnstein 43 Größe Altbau: Hallenschiffe mit 1.500 m² als Mindestfläche bis zu 11.400 m² zusammenhängend Größe Neubau: 4.833 m² Hallenfläche in 2 Ebenen, Büro: 226 m² Mietkonditionen: Auf Anfrage OBJEKT 3 OBJEKT 1 OBJEKT 2 LINZ Die Wohnungen sind für Eigennutzer und Anleger geeignet. Wohnungstypen: Gartenwohnungen: 70–92 m2 Wohnfläche, 2 oder 3 Schlafzimmer, Garten: 70–91 m2 Terrassenwohnungen: 38–85 m2 Wohnfläche, 1, 2 oder 3 Schlafzimmer, Loggia/Terrassen: 16–24 m2, teilweise überdacht Penthouse: 103 m2 + 2 Terrassen mit 64 m2 gesamt, 3 Schlafzimmer, großer Wohn-Essbereich, Terrassen nach Ost und West Jeder Wohnungen sind 2 Tiefgaragenplätze zugeordnet und im Kaufpreis inkludiert, hochwertige Austattung, barrierefrei, wunderschöner Ausblick. Infos: www.cyra-immobilien.at Tel.: +43-664-1006505, Hr. Rahmat BEZUGSFERTIG! Neubau Erstbezugswohnungen in Kirchschlag zu verkaufen Kirchschlag 17, 4202 Kirchschlag bei Linz

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5/2024 | CHEFINFO | 7 6 | CHEFINFO | 5/2024 Klaus Schobesberger Chefredakteur Rückgrat der Wirtschaft k.schobesberger@chefinfo.at Man kann die Bedeutung von Familienbetrieben nicht hoch genug einschätzen. Es braucht mehr positive Erzählungen und Mutmacher, statt Raunzer. Die Jungen haben keinen Bock auf Nachfolge? Zahlreiche Beispiele, auch in dieser Ausgabe, belegen das Gegenteil. Auch familiäre Führung ist in Mode und Dynastien werden als Erfolgsmodell gefeiert. An der Wirtschaftsuniversität Wien gibt es seit dem Vorjahr sogar ein eigenes Institut mit dem Schwerpunkt Familienunternehmen. Die Popularität hat einen Grund: Die Erfolge der österreichischen Wirtschaft und der Aufstieg der Republik werden mit großen Namen von Firmengründern verbunden, deren Nachfolger heute am Ruder sind und mit ihren Unternehmen zum Teil weltweit expandieren. Auch Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz tritt positiv in Erscheinung: Die Konzernzentrale bleibt in Österreich – und er investiert sein Vermögen zur Standortabsicherung auch in andere Unternehmen. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen Die Letzten ihrer Art Manche Branchen sind schon beinahe vergessen. CHEFINFO holt sie vor den Vorhang. Richtungsentscheidung CHEFINFO präsentiert drei Familienunternehmen, die unterschiedliche Wege gehen. Familienbande Auch abseits der Wirtschaft sind es weltweit oft Familien, die erfolgreich sind. Wo drückt der Schuh? CHEFINFO hat nachgefragt, was Selbstständige ändern würden, wenn sie könnten. 16 26 34 42 Wirtschaft Eine Kulturfrage Michaela Keplinger-Mitterlehner erklärt, warum Aktien zur Vorsorge benötigt werden. Stiftungen statt Streitigkeiten Rechtsanwalt Philippe Aigner zeigt Gefahren bei der Unternehmensvererbung auf. 64 72 Familienbetriebe an der Uni WU-Professor Reinhard Prügl lehrt und erforscht die Dynamiken von Familienbetrieben. Familie als Marke Silvia Lackner weiß über das Marketingpotenzial von Familienunternehmen Bescheid. 76 82 26 64 76 60 Cover Inhalt Finanzen Management Editorial FOTOS: HERMANN WAKOLBINGER, STAUD STUDIOS, RICHVINTAGE / E+ / GETTY IMAGES COVERFOTOS: HERMANN WAKOLBINGER, DREIHANS, BANKHAUS SPÄNGLER 16 88 93 Granit und altes Blech Wieder fuhren bei der Mühlviertel Classic Oldtimer für den guten Zweck durch die Hügellandschaft. Men‘s World Elegante und sportliche Uhren vereinen Stil und Funktionalität. Lifestyle 93 88 IMPRESSUM: Eigentümer und Medieninhaber: Zielgruppen-Zeitungsverlags GmbH. Redaktionsanschrift: Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, Tel.: +43 (0)50 6964-0, E-Mail: redaktion@chefinfo.at. Herausgeber: Peter Lengauer. Geschäftsführung: Mag. Johanna Lengauer, Chefredaktion: Klaus Schobesberger. Redaktion: Jürgen Philipp Bakk. Komm. MBA, Michael Schwarz BA MA, Andreas Hamedinger Verlagsverkaufsleitung: Christian Schüttengruber. Verkaufsleitung: Klaus Niederhuber. Anzeigen: Mirijam Mayer, Roswitha Lang, Romana Gerard. Artdirector: Thomas Bruckmüller. Artdirector-Stv.: Julia Pargfrieder. Grafik: Malina Lahner, Vanessa Morandell, Rebecca Falmbigl. Bildbearbeitung: Andrea Laban, Frank Garzarolli. Korrektur: Mag. Dorrit Korger. Druck: Radin print d.o.o., Sveta Nedelja, Kroatien. Abo-Hotline: Tel.: 0506964-4091. E-Mail: abo@chefinfo.at. Internet: www.chef-info.at. Gültig ist die Preisliste 2024. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen überwiegend in männlicher Form verwendet. moments ● CHEFINFO ● WEEKEND MAGAZIN ● Corporate Publishing CHEFINFO IST EIN PRODUKT IM FOTOS: HERMANN WAKOLBINGER, ALZAY / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, SEVERIN AICHBAUER / SEPA.MEDIA / PICTUREDESK.COM, TUDOR BEI S.M.WILD Maria Wagner Inhaberin Blaudruckerei Wagner Sonderthema Familienbetriebe Bilanz zieht man ganz am Schluss OberbankGeneraldirektor Franz Gasselsberger im Gespräch.

FOTOS: GEORG WENDT / DPA / PICTUREDESK.COM, DIEGOGRANDI / MUJIBWAZIRI / QUERBEET / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, HADYNYAH / E+ / GETTY IMAGES 5/2024 | CHEFINFO | 9 8 | CHEFINFO | 5/2024 Radar 50 Jahre Jacques Lemans Nachfolge. Seit 1974 steht Jacques Lemans für Qualität und Präzision in der Uhrmacherkunst. Gegründet von Alfred Riedl in Kärnten, hat sich das Unternehmen von einer lokalen Vision dank Innovation und hochwertigem Design zu einer weltweit anerkannten Marke entwickelt, die in 120 Ländern vertreten ist. Mit Sohn Andreas Riedl an der Spitze setzt Jacques Lemans die Erfolgsgeschichte fort. Jacques Lemans hat langjährige Partnerschaften mit der Formel 1, der österreichischen Fußballnationalmannschaft und internationalen Sportstars. 75 Prozent Indien Indien ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Auch bei Forschung und Unis holt das Land mächtig auf. 11 Prozent Nigeria Das westafrikanische Land steckt in einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen seit zwei Jahrzehnten. Der Protest auf den Straßen nimmt zu. 63 Prozent Mexiko Das Geschäft mit dem wichtigsten Handelspartner USA floriert, die Außenhandelsbilanz ist solide, der Peso wurde aufgewertet. 39 Prozent Deutschland Es brodelt im Nachbarland. Die Ampelregierung wurde bei der EUWahl abgestraft. Deutschland ist wirtschaftlich zurückgefallen. TOP DOWN Bürger sind mit der Wirtschaftslage zufrieden Bürger sind mit der Wirtschaftslage zufrieden Mojib Latif Deutscher Klimaforscher „Mit Zwang, Verzicht und Moral erreichen wir nichts.“ Dahin gesagt Woran arbeiten Sie gerade? Markus Knasmüller, Geschäftsführer des Business-Software-Produzenten BMD in Steyr, plant, nach einem Rekordjahr in Deutschland und in der Schweiz zu wachsen. Das 1972 gegründete Unternehmen ist mit seinen Softwarelösungen Marktführer bei Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern sowie bei KMUs. 90 Mio. Euro Umsatz hat das Systemhaus im Vorjahr erwirtschaftet, was einem Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Außerdem wurden 1.500 Neukunden gewonnen, insgesamt seien es nun 30.000. Vor allem bei Steuerberatern habe man mit einem Marktanteil von 80 Prozent den Plafond erreicht. Wachsen will BMD jetzt in Deutschland und in der Schweiz. FOTOS: HELMUT FOHRINGER / APA / PICTUREDESK.COM STARPIX / PICTUREDESK.COM KLAUS TITZER / PICTUREDESK.COM GABOR BOTA ZAHL Quelle: FAZ Milliarden Euro: Mit Einnahmen in dieser Höhe kalkuliert die UEFA für die EM 2024. Abzüglich der Ausgaben für die Ausrichtung bleiben Nettoeinnahmen von mehr als einer Milliarde Euro übrig. Best of 2,4 Nachgefragt Politik-Europameister Der CHEFINFO-Gastkommentar über Team Europa und seine Gegenspieler. Wir schreiben Halbzeit im Superwahljahr und nach der EU-Wahl liegt die Rechte in vielen Ländern eindeutig in Führung. Zugegebenermaßen, die Grünen und ihre Spitzenkandidatin Lena Schilling haben sich ein Eigentor geschossen, doch der Offensive über den rechten Flügel hätten sie sowieso nichts entgegensetzen können. Der konservative Block bleibt jedoch weiterhin das stärkste Team im EU-Parlament und konnte sogar ein paar Punkte mehr nach Hause holen. So will Ursula von der Leyen die proeuropäische Strategie auch weiterhin beibehalten, um die Gegenspieler der EU in Schach zu halten. International. Gut, dass die europäische Idee noch Verteidiger hat, denn Russland und China hätten sich vermutlich gewünscht, nach der Wahl auf ein leeres Tor zu schießen. So hat Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew auf „X“ (vormals Twitter) die Auswechslung von Macron und Scholz gefordert und auch aus China kommen raue Töne. Vermutlich aus Angst, dass bald kein Elektroauto mehr ohne Strafzölle an der europäischen Defensive vorbeikann. Glücklicherweise ist zu erwarten, dass sich eine proeuropäische Koalition finden lässt. Putin und Co. müssen wohl vorerst auf nationale Wahlen hoffen. Um mit Fußballjargon abzuschließen: ¡Viva Europa! Ihr Anonymus Anonymus René Benko Österreich macht im Ausland Negativschlagzeilen. Dabei spielen Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik eine Rolle. Jüngstes Beispiel: Signa und die Rolle von den Altkanzlern Kurz und Gusenbauer. Siegfried Wolf Auch der in der Automobilwelt bekannte Unternehmer und Russlandnetzwerker Sigi Wolf geriet ins Visier der Justiz wegen eines Nachlasses von Steuerschulden. Ans Licht kam auch dieser durch Chatnachrichten. Udo Proksch Die Nachkriegsgeschichte hat einige spektakuläre Verfilzungen parat, etwa den Fall Lucona. Der in SPÖKreisen bestens vernetzt gewesene Udo Proksch wurde 1992 zu 20 Jahren Haft verurteilt. SIGNA Österreichs Filz zwischen Politik & Wirtschaft STEUERN LUCONA

10 | CHEFINFO | 5/2024 FOTOS: HERMANN WAKOLBINGER, HELMUT FOHRINGER / APA / PICTUREDESK.COM Anders gedacht von Klaus Schobesberger Chefredakteur Der angewiderte Gesichtsausdruck des Neos-Abgeordneten Helmut Brandstätter bei der TV-Runde der Spitzenkandidaten am Abend der EU-Wahl ist das Symbolbild für die aktuelle Stimmungslage im Land. Wie ein verschmähter Liebhaber wendet er sich vom wild gestikulierenden blauen Europapolitiker Harald Vilimsky ab und bedeutet damit, was er von dessen Ausführungen hält. Dabei war die FPÖ nach Ibiza nahezu in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Nun feiert sie nach fünf Jahren und mehreren Weltkrisen erstmals als stimmenstärkste Partei bei einer bundesweiten Wahl eine fulminante Rückkehr. Nicht nur in Österreich löste der Wahlsieg der „Blauen“ ein politisches Erdbeben aus, auch in anderen EU-Staaten wie Italien oder Frankreich konnten die rechtspopulistischen Galionsfiguren Giorgia Meloni und Marine Le Pen starke Zugewinne verzeichnen. In Deutschland bietet sich ein ähnliches Bild: Während die AfD im Osten starke Zugewinne verzeichnen konnte, wurde die Berliner Ampelregierung mit SPD und Grünen beispiellos abgestraft. Die Botschaft der Wähler ist eine Protestnote und eindeutig: So kann es nicht weitergehen – in der Wirtschaftspolitik, in der Migrationspolitik, in der Klima- und Umweltpolitik braucht es eine Wende. Bitte weniger regulieren Im Vormonat hatte ich in dieser Kolumne die Frage gestellt, ob es tatsächlich Menschen in Österreich gibt, die ernsthaft den Öxit, also Austritt aus der Europäischen Union, in Betracht ziehen. Ich zählte dabei die Vorzüge auf, die sich als EU-Mitglied eindeutig im Wohlstand des Landes niedergeschlagen haben. Niemand kann so dumm sein, Errungenschaften wie einen gemeinsamen Markt einfach über Bord werfen zu wollen. Die Briten bieten sich als negatives Anschauungsbeispiel an. Diese EU hat sich verändert, ist in den letzten zehn Jahren wirtschaftlich gegenüber USA und China zurückgefallen. Künftig sollte weniger reguliert und mehr innoviert werden. Der Stachel im Fleisch Hans Peter Doskozil ist der Stachel im Fleisch der SPÖ, die mit ihrem Parteichef Andreas Babler Realitätsverweigerung betreibt. Der burgenländische Landeschef meldete sich nicht nur am besagten Wahlabend zu Wort, sondern legt bald auch mit einem eigenen Buch nach. „Hausverstand“ lautet der Titel des autobiografischen Werks, das am 11. Juli erscheint und laut Kronen Zeitung die SPÖ „zittern lässt“. Und man fragt sich: Warum ist der sogenannte Hausverstand in manchen politischen Kreisen derart abhandengekommen, dass man heute Angst davor haben muss? n PROTEST. Wer an seinen Wählern vorbeiregiert, darf sich nicht wundern, dass sie einem davonlaufen. Politik braucht mehr Realitätssinn und eine Portion Hausverstand Kommunikationsstrategien orientieren sich exakt an den Bedürfnissen von Zielgruppen und sind die Basis für funktionierendes Marketing. Kreativität schafft Impact, emotionalisiert und macht die Botschaft verständlich. Datenbasierte Tools, KI und neue Technologien machen Marketing nachvollziehbar, erhöhen die Effizienz und Treffsicherheit. Nur eine perfekte Mischung sorgt dafür, dass die Botschaft dort ankommt, wo sie für Menschen Sinn macht, damit Werbung nicht nervt – sondern Marketing funktioniert. Lassen Sie uns gemeinsam darüber reden, wie Ihr Marketing effizienter werden kann. lunik2.com Wie viel Kreativität, Technologie und Strategie steckt in Ihrem Marketing? KREATIVITÄT STRATEGIE TECHNOLOGIE 01110010 00100110 1010110 00111010 10100 10100 0111010110 1011 101101 11011100 1111000 10101011001101 010 101011 01010110 10101101 010110 01110010 00100110 1010110 00111010 10100 10100 01110010 00100110 1010110 00111010 10101011001101 010 101011 01010110 10101101 010110 01110010 00100110 1010110 00111010 10100 10100 0111010110 1011 101101 11011100 1111000 10101011001101 010 101011 01010110 10101101 010110 01110010 00100110 1010110 00111010 10100 10100 0111010110 1011 101101 11011100 1111000 10101011001101 010 101011 01010110 10101101 010110 01110010 00100110 1010110 00111010 10100 10100 01110010 00100110 1010110 00111010 10101011001101 010 101011 01010110 10101101 010110 01110010 00100110 1010110 00111010 10100 10100 0111010110 1011 101101 11011100 1111000 10101011001101 010 101011 01010110 10101101 010110 01110010 00100110 1010110 00111010 10100 10100 0111010110 1011 101101 11011100 1111000 10101011001101 010 101011 01010110 10101101 010110 > Searching... Searching... Konzept

FOTOS: VOESTALPINE, SABINE STARMAYR, PHYNART STUDIO / E+ / GETTY IMAGES, DYNATRACE 5/2024 | CHEFINFO | 13 Wirtschaft Vertriebs-Vorstand Martin Fuhrmann ist nach 20 Jahren in der voestalpine in das Vorstandsteam der High Perfomance Metals Division aufgerückt, wo er den Vertriebs- und Servicebereich verantwortet. Hotellerie-Obmann Michael Nell wurde vom Wirtschaftsbund zum Obmann der oberösterreichischen Hotellerie nominiert und tritt die Nachfolge von Gerold Royda, der acht Jahre an der Spitze war, an. Masterplan für Industriestandort Am 21. Mai diskutierten IV- OÖ-Präsident Stefan Pierer und IV-OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch mit Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner über die oberösterreichische Standortpolitik. Laut Industriellenvereinigung fällt Österreich aufgrund der hohen Arbeitskosten und niedrigen Arbeitszeit zurück. Der Masterplan der IV konzentriert sich unter anderem auf eine Attraktivierung von Leistung und auf Bildung. Forschung und Entwicklung soll gefördert werden und Technologieoffenheit soll Stärkefeld Oberösterreichs sein. Umsatzsprung bei Dynatrace Bernd Greifeneder. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Dynatrace seinen Umsatz auf umgerechnet rund 1,32 Mrd. Euro anheben. Das entspricht einem Plus von satten 23 Prozent. Außerdem ist die Zahl der Mitarbeiter von 1.400 auf 1.600 gewachsen. n RUBBLE MASTER. Die RM Group möchte als Vorreiter im Baustoffrecycling mit dem neuen vollelektrischen Backenbrecher den umkämpften Markt aufmischen. In puncto Nachhaltigkeit will man auch selbst Vorbild sein und in den nächsten Jahren energieautark werden. Auf der Ferialjobbörse des JugendService stehen über 4.000 Jobs in Oberösterreich zur Auswahl. Von Gastgewerbe über Verkauf und Baugewerbe, bis zu Büro, Handwerk und Sozialbereich erwarten Schüler/innen und Studierende Praktikumsplätze mit interessanten Aufgaben. Jetzt inserieren: www.ferialjobboerse-ooe.at Jobs eintragen – Praktikant/innen finden ÜBER . JOBS IN OÖ Jobs zu vergeben? Jetzt gratis inserieren! bezahlte Anzeige

5/2024 | CHEFINFO | 15 14 | CHEFINFO | 5/2024 Neues Haus der Wirtschaft Am 12. Juni eröffneten WKO- Oberösterreich-Präsidentin Doris Hummer und Direktor Gerald Silberhumer das Haus der oö. Wirtschaft am Hessenplatz in Linz. Vor über 70 Jahren hat die Wirtschaftskammer den Standort bezogen und 2022 startete der Umbau. Laut Hummer ist die Neugestaltung des Hauses sichtbarer Ausdruck von Entwicklung. Branchen 50 Jahre und 50 Millionen Kröswang freut sich 50 Jahre nach der Gründung über einen Rekordumsatz. 2023 steigerte die Kröswang Gastro GmbH ihren Umsatz um 50 Mio. Euro. Geschäftsführer Manfred Kröswang feierte mit dem Landwirtschaftskammerpräsidenten Josef Moosbrugger und den Geschäftspartnern Karl Feichtinger, Norbert Marcher und Rudolf Großfurtner. Hochrangige Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten am 16. Mai bei der diesjährigen Frühjahrsveranstaltung des Instituts für Versicherungswirtschaft an der JKU die Veränderungen, die KI für die Versicherungsbranche bringen wird. Wichtige Themen waren dabei nicht nur die Einsatzmöglichkeiten, sondern auch welche Regulierungen zu beachten sind und wer dafür aufkommt, wenn die KI einmal einen Fehler macht. MANAGEMENT & ERFOLG redaktion@chefinfo.at Neue Leitung bei Agentur CMD Die bekannte Welser Werbeagentur Code Meets Design GmbH, kurz CMD, bekommt mit Tanja Mayer eine neue Leiterin. Auch nach 14 Jahren bleibt CMD unter der Leitung der 34-Jährigen eine Fullservice-Werbeagentur mit Schwerpunkt auf Onlinemarketing, Social Media und Websites. IFN übertraf Prognosen Das Internationale Fensternetzwerk konnte seine Prognose von einem Umsatzrückgang von 5 Prozent übertreffen. Miteigentümer Christian Klinger und Finanzvorstand Johann Habring präsentierten für 2023 einen Umsatzrückgang von 2,4 Prozent. Künstliche Intelligenz und Versicherungen Kampagnenauftakt für Caesar Werbepreis Derzeit findet die Einreichphase für den Caesar Werbepreis statt, einer der renommiertesten Awards der österreichischen Werbe- und Kommunikationsbranche. Alle zwei Jahre wird er von der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der WKOÖ gemeinsam mit heimischen Medienpartnern verliehen. Insgesamt werden 45 Caesaren in zwölf Kategorien und zwei Zusatzkategorien mit Gold, Silber und Bronze prämiert. Das Caesar-Team freut sich auf die Preisverleihung am 17. Oktober im Brucknerhaus. redaktion@chefinfo.at Steuerberater des Jahres Die IFA Finanzgruppe und „Die Presse“ verliehen auch dieses Jahr den Award zum Steuerberater des Jahres. Österreichische Unternehmer und Freiberufler haben in neun Kategorien gevotet und anschließend wurden die Favoriten von einer Fachjury bewertet. Die Kanzlei Raml und Partner erhielt die Siegertrophäe in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“. Damit hat das Unternehmen den Titel bereits zum elften Mal geholt. Geschäftsführer Markus Raml nahm den Award entgegen. „Klimatunnel“ in Linz Am 22. Mai präsentierte die Linz AG ihr nächstes Großprojekt. Vorstandsdirektor Josef Siligan, Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Luger und Generaldirektor Erich Haider stellten den sogenannten „Klimatunnel“ vor, der zukünftig nachhaltig die Landeshauptstadt mit Fernkälte versorgen soll. Die drei Meter breite Leitung wird weitgehend grabungslos verlegt. n AVIVA. Das Hotel Aviva in St. Stefan-Afiesl wurde erneut vom Branchenmagazin Rolling Pin als TopArbeitgeber ausgezeichnet. Überzeugen konnte man durch vorbildliche Arbeitsbedingungen, Arbeitszeitmodelle wie die Viertagewoche, die vorbildliche Frauenquote in Führungspositionen und mehr. n BANNER. Das vergangene Geschäftsjahr stellte Banner vor Herausforderungen. Der Umsatz betrug 302 Mio. Euro. Das ist ein Rückgang von einem Prozent. Als Gründe nennt Geschäftsführer Andreas Bawart die Energiekrise, Ukraine-Krieg, Komplexität der Lieferkette und asiatische Konkurrenz. n PÖTTINGER. Die Grieskirchner Pöttinger Installations GmbH übernahm die Roman Mitterer Elektrotechnik und Service GmbH aus Kitzbühel. Geschäftsführer Georg Pöttinger setzt auf Kontinuität, und so wird der erfolgreiche Kurs mit den bisherigen Führungskräften Mario Mitterer und Harald Höller fortgesetzt. n VOESTALPINE. Gemeinsam mit Mercedes-Benz und TSR Recycling will man die technische Machbarkeit von Kreislaufwirtschaftsprojekten im Premiumsegment aufzeigen. Dabei soll „Post-Consumer-Schrott“ bzw. „Altschrott“, der derzeit noch keine große Rolle im Stahlrecycling spielt, wiederverwertet werden. GEWERBE & DIENSTLEISTUNGEN FOTOS: SILVIA ZELLINGER, FLORIAN STUERZENBAUM, INSTITUT FÜR VERSICHERUNGSWIRTSCHAFT, CODE MEETS DESIGN GMBH FOTOS: RAML UND PARTNER, RÖBL, WERNER KERSCHBAUMMAYR / FOTOKERSCHI / LINZ AG, FREUND DER BERGE

FOTO: HERMANN WAKOLBINGER FAMILIENBETRIEBE 5/2024 | CHEFINFO | 17 16 | CHEFINFO | 5/2024 Die Letzten ihrer WIRTSCHAFTLICHES KULTURERBE. Manche Berufe sind vom Aussterben bedroht. Industrielle Fertigung und Outsourcing in Billiglohnländer gefährden ihre Lebensgrundlage. CHEFINFO hat mit vier Unternehmern gesprochen, die mit ihren Betrieben die Branchenvielfalt erhalten. Und entgegen dem Trend haben sie in ihren Nischen großen Erfolg und zeigen, dass diese traditionsreichen Gewerbe eine Zukunft haben. TEXT: Michael Schwarz & Jürgen Philipp ART

FAMILIENBETRIEBE FAMILIENBETRIEBE 5/2024 | CHEFINFO | 19 18 | CHEFINFO | 5/2024 FOTOS: HERMANN WAKOLBINGER, KURZWAREN ALTMANN ahlreiche Revolutionen musste die Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten erdulden. Die industrielle Revolution führte zum Übergang von einer Agrar- zu einer Industriegesellschaft. Die Erfindung der Elektrizität machte die Nacht zum Tag und steigerte die Effizienz in vielen Branchen. Und auch die Globalisierung, die Erfindung des Internets und neuerdings die künstliche Intelligenz gestalten nach wie vor die wirtschaftliche Landschaft. Der Fortschritt geht über Leichen, Branchen wurden obsolet und Geschäfte verschwanden aus unseren Städten. Doch manche Betriebe, die von unbeugsamen Unternehmern geführt werden, trotzen den Zeichen der Zeit – und sind noch dazu sehr erfolgreich dabei. Lange Tradition Ein Unternehmen, welches die Umwälzungen der Vergangenheit überdauerte, ist die Blaudruckerei Wagner in Bad Leonfelden. Bereits im Jahr 1878 gründete Karl Wagner den Betrieb. Gelernt hatte er den Beruf in Hohenfurth, heute besser bekannt unter dem tschechischen Namen Vyšší Brod. Anschließend ging er für neun Jahre auf Wanderschaft, die ihn unter anderem nach Rügen, an den Rhein und in die Schweiz brachte. Aus dem Jahr 1832 wissen wir, dass es allein im Mühlviertel 17 Färberbetriebe gab, die zum Teil auch den Blaudruck praktizierten. Heute ist das freilich ganz anders. In ganz Österreich finden sich nur noch zwei Familien, die den Blaudruck beherrschen. Die Blaudruckerei in Bad Leonfelden befindet sich heute in den Händen der vierten Generation. Maria Wagner übernahm gemeinsam mit ihrem Mann vor 26 Jahren den Betrieb von ihrem Schwiegervater. „Damals war das Geschäft beschaulich“, erzählt Wagner, „aber mit viel Aufwand haben wir es wieder in Schwung gebracht.“ Blau machen Der Blaudruck ist recht aufwendig und zeitintensiv. Dabei wird eine farbabweisende Substanz auf Modeln angebracht, eine sogenannte Papp, deren Rezeptur ein streng gehütetes Geheimnis der Familie ist. „Die Modeln sind so etwas wie unser Familiensilber“, erklärt Wagner, „wir gehen davon aus, dass manche davon bereits an die 200 Jahre alt sind.“ Ist der Papp eingetrocknet, wird der Stoff mehrmals in die Indigofarbe getaucht. Nach einer zweiwöchigen Trocknungszeit entfernt man den Papp und das weiße Muster kommt zum Vorschein. Trachten-Renaissance Ein Faktor, der dem Blaudruck in den letzten Jahren wieder Aufwind verlieh, war das Revival der Trachtenkleidung. Durch die erhöhte Popularität der traditionellen alpenländischen Gewandung stieg auch die Nachfrage nach Textilien mit Blaudruck. Dazu kommt, dass der Konsument von heute Kaufentscheidungen, vor allem im Textilbereich, wieder bewusster fällt. Regionalität und Qualität sind wichtiger als noch vor ein paar Jahrzehnten. „Es gibt viele Menschen, die das Handwerk und die hochwertigen Materialien schätzen“, sagt Wagner, „wir haben natürlich höhere Preise, aber manche Menschen wollen auch nicht mehr so viele Kleidungsstücke kaufen.“ Man erreicht dabei auch Menschen außerhalb der Region: „Bei den Trachten landen unsere Stoffe in ganz Österreich.“ Blick in die Zukunft Vor 26 Jahren, als Maria und Karl Wagner den Betrieb übernahmen, wurde auch ihr Sohn Felix Karl geboren. Mittlerweile arbeitet er auch im Unternehmen seiner Mutter. Diese hofft, dass ihr Handwerksbetrieb so erhalten bleiben kann. „Wenn wir aufhören, ist wieder ein Handwerksbetrieb weniger“, sagt sie, „aber es geht halt nur, wenn man das Produkt auch verkaufen kann.“ Sie weiß, dass der Blaudruck in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt hat, aber sie blickt auch weiterhin optimistisch in die Zukunft. „Vergrößern werden wir uns allerdings nicht. Es gibt viele Unternehmen, die machen ihren Weg mit der Masse. Aber das ist nicht das, was ich möchte. Wir haben ein Nischenprodukt, und ich glaube, so sollte es auch bleiben.“ Zigtausend Produkte Daniela Schwarz, Inhaberin der Linzer Institution „Kurzwaren Altmann“, hat nicht nur einen textilen Bezug zur Blaudruckerei. Sie lebt in Bad Leonfelden und ist faktisch Nachbarin der Wagners. Und sie ist ebenfalls in vierter Generation tätig, wenngleich nicht verwandtschaftlich. „1921 legte Ferdinand Altmann Senior, ein Schneider, den Grundstein. Sein Sohn, ebenfalls Ferdinand, machte daraus ein Kurzwarengeschäft“, so Schwarz. Ferdinand Junior blieb kinderlos, weshalb er das Geschäft per Leibrente an Ingeborg Gerstl verkaufte. Gerstl war eine „Institution in der Institution“. Sie blieb bis zu ihrem 86. Lebensjahr, bis 2018, Inhaberin. Daniela Schwarz lernte in Gerstls Ära den Beruf von der Pike auf. Die 42-Jährige verließ jedoch die Branche, bis sie 2017 von Gerstl zur Rückkehr bewegt wurde. „Eineinhalb Jahre später war ich Inhaberin und habe ihr das Geschäft abgekauft.“ Gemeinsam mit ihrer Kollegin, die seit 40 Jahren im Traditionsgeschäft tätig ist, sind die beiden Frauen Herrscherinnen über unzählbare Artikel. Wie viele es genau sind, weiß nicht einmal Daniela Schwarz: „Wir haben Zigtausende Knöpfe und Bänder. Gott sei Dank brauchen wir kein Warenwirtschaftssystem, wo wir die Artikel alle eingeben müssen.“ Maria Wagner führt ihre Blaudruckerei bereits in der vierten Generation. Ihr Sohn Felix arbeitet ebenfalls in dem elterlichen Betrieb mit. Wir haben ein Nischenprodukt, und ich glaube, so sollte es auch bleiben. Maria Wagner Inhaberin Blaudruckerei Wagner Daniela Schwarz ist Herrscherin über Tausende Knöpfe, Bänder, Reißverschlüsse und Nähgarne. Sie ist Inhaberin des 1921 gegründeten Kurzwarengeschäfts Altmann in Linz. Ô Wenn man in Linz 100 Menschen fragt, können 70 sagen, wo der Altmann ist. Daniela Schwarz Inhaberin Kurzwaren Altmann

FAMILIENBETRIEBE FAMILIENBETRIEBE Seit 70 Jahren Stammkunde Doch was sind „Kurzwaren“ eigentlich? Der Begriff kommt aus dem 18. Jahrhundert. „Kurz“ war nicht im Sinne der Länge gemeint, sondern eher im Sinne von „klein“. Kleine Waren, die man zur Herstellung von Kleidung benötigt: Von „A“ wie Applikationen bis „Z“ wie Zipper. Knöpfe, Reißverschlüsse, Bänder, Nähgarne – all das gibt es bei Kurzwaren Altmann. Den Namen behielt die Inhaberin bewusst bei. „Wenn man in Linz 100 Menschen fragt, können 70 sagen, wo der Altmann ist.“ Das Geschäft mit den Nähgarnen und Co. riss dabei nie ab. Waren es bis in die 1970er hauptsächlich noch Mütter, die für ihre Kinder – in Ermangelung großer Textilketten – noch selber nähten, sind es heute professionelle Schneiderinnen oder Hobbynäher. „Unsere Kunden umfassen alle Generationen, von Modeschülerinnen bis zu 100-Jährigen.“ Und das ist wörtlich gemeint, denn so manche Kundin kannte noch Ferdinand Altmann Junior persönlich. Oft hören die beiden Frauen Sätze wie diese: „Ich kaufe schon seit 70 Jahren bei euch ein“ oder „Ich bin so froh, dass es euch noch gibt“. Voll im DIY-Trend Im Gegensatz zu vielen anderen Geschäften, die während oder wegen Corona aufgeben mussten, hat Kurzwaren Altmann davon eher profitiert. „Viele waren zu Hause und irgendwann war Fernsehen zu langweilig, also suchten sie sich eine Beschäftigung. Einige begannen zu nähen oder mit dem Handwerken.“ Nicht nur für diese „Neueinsteiger“ bot das Geschäft einen speziellen Service: „Die Waren wurden telefonisch bestellt und wir stellten sie vor die Türe. Kundenkontakt war ja verboten.“ Vor allem Bänder wurden nachgefragt. Der Grund: „Viele stellten ihre Stoffmasken selbst her.“ Doch dabei blieb es nicht. „Es kommen immer mehr Kunden, die sich ihre Kleidung wieder selber nähen. Das sind Unikate, die qualitativ oft hochwertiger sind.“ Wer das nicht kann, der geht zu Schneidereien. Die Profis sind selbstverständlich ebenso Stammkunden bei Kurzwaren Altmann. Und sie sind gut im Geschäft: „Eine Schneiderin, die auf Kundschaft wartet, hat etwas falsch gemacht.“ Ein fast schon ausgestorbenes Gewerbe feiert ein Comeback. Bewusst kein Webshop Eine Kernkompetenz der beiden Frauen ist die hervorragende Beratung. Das ist einer der Gründe, warum Schwarz ganz bewusst keinen Onlineshop betreibt. „Ich könnte nie einen Knopf im Internet bestellen. Für mich muss das alles zusammenpassen und das kann man nur mit Anschauen und Angreifen. Das macht ja auch das Einkaufserlebnis aus.“ Das Geschäftslokal in einem alten Haus mit seinen dicken Mauern würde zudem keinen Platz für eine Onlinekommissionierung bieten. Dafür ist Platz für weitere Dienstleistungen. „Wir schlagen FOTO: HERMANN WAKOLBINGER Roman Pilz nimmt sich Zeit: Rund 100 Arbeitsstunden braucht er im Schnitt für einen Oldtimer. Ô Es hat noch nie einen Kundenwunsch gegeben, bei dem ich sagen musste, das geht nicht. Roman Pilz Inhaber Sattlerei Pilz Entwickelt, um Ihre größten Leidenschaften zu wecken. Das neue CLE Coupé ist geprägt von unbändigem Verlangen und hinterlässt auf jeder Straße eine unauslöschliche Spur. Erleben Sie es selbst. Jetzt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner und auf mercedes-benz.at SHAPED BY DESIRE. CLE 200 Coupé Kraftstoffverbrauch gesamt (kombiniert): 6,4–7,1 l/100 km; CO,-Emissionen gesamt (kombiniert): 145–167 g/km. Ermittelt nach WLTP, weitere Infos unter mercedes-benz.at/wltp. Tippfehler vorbehalten. Abbildung ist Symbolfoto. Pappas Automobilvertriebs GmbH Autorisierter Vertriebs- und Servicepartner für Mercedes-Benz PKW, Transporter, Mercedes-Benz Trucks und Fuso sowie Servicepartner für Unimog | 4030 Linz | Mayrhoferstraße 36 | T +43 732 38 49-0 Zweigbetriebe: Ried/Hohenzell, Regau, Amstetten, Gunskirchen www.pappas.at Immer elektrisch, niemals still. Der aufregende smart #3 steht jetzt für dich bereit. Das SUV-Coupé voller Persönlichkeit, fokussiert auf Leistung. Jetzt bei Pappas. Ab 34.300 Euro. Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 17,6 (BRABUS/ Pulse), 16,3 (Premium/25th Anniversary Edition), 16,8 (Pro+), 17,2 (Pro) (WLTP); CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0; Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 415 (BRABUS/ Pulse), 455 (Premium/25th Anniversary Edition), 435 (Pro+), 325 (Pro).Die Angaben zu CO2-Emissionen, Stromverbrauch und elektrischer Reichweite wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt und entsprechen der VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung. Pappas Automobilvertriebs GmbH Autorisierter smart Vertriebs- und Servicepartner 4030 Linz, Mayrhoferstraße 36 Hotline: 0800/727 727, www.pappas.at

FAMILIENBETRIEBE FAMILIENBETRIEBE 22 | CHEFINFO | 5/2024 Zweiter Bildungsweg Auch bei den Büchsenmachern gibt es vergleichsweise wenig Nachwuchs. In den letzten Jahren schlossen pro Jahr nur zwischen zwei und sechs Personen eine Lehre zum Büchsenmacher ab. HeinzPeter Kurus hat sich erst am zweiten Bildungsweg für den Beruf des Büchsenmachers und Schäfters entschieden. Nach der AHS-Matura und einigen Jahren in der Privatwirtschaft erlernte er sein Handwerk „auf traditionelle Art und Weise“ in Ferlach an der HTL. „Ich hatte das große Glück, in der HTL von bereits älteren, aber sehr erfahrenen Büchsenmachern unterrichtet zu werden“, denkt Kurus zurück, „das Handwerk wird heute durch die industrielle Fertigung der Jagdwaffen immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Schützen aller Art Im Jahr 1997 eröffnete Kurus seinen eigenen Waffenladen, in dem er auch Reparaturen anbietet. Später wurde der Standort von Perg nach Baumgartenberg verlegt und seit 2017 besitzt er hier ein großzügig gestaltetes Geschäft. Als Ein-PersonenBetrieb hat sich Kurus bewusst nicht auf einzelne Zielgruppen spezialisiert. „Meine Kunden stammen quer durch aus allen Bevölkerungsgruppen und sämtlichen Einkommensschichten und teilen sich sehr gleichmäßig in Jäger, Sportschützen und Privatpersonen auf.“ Da sind auch die Kundenwünsche oft sehr unterschiedlich. Waffen – und besonders das Jagen – liegen zurzeit im Trend, erzählt Kurus. „Ich sage schon seit Jahrzehnten, Golfen ist out, Jagen ist in.“ Auch viele Politiker würden dem Hobby nachgehen, üben das Waidwerk aber eher diskret aus. Kurus würde sich wünschen, dass sich diese öffentlich für die Jagd und legale Waffen einsetzen. Denn der Beruf des traditionellen Büchsenmachers und Schäfters ist laut ihm am Aussterben. „Nur noch sehr wenige können dieses Handwerk qualitativ hochwertig ausführen.“ Wenn es die Zeit im Verkauf zulässt, baut auch Kurus noch gelegentlich selbst eine Waffe. Denn es bereitet ihm auch nach so vielen Jahren noch immer besondere Freude, wenn er in der BüchsenmacherWerkstatt steht und dem außergewöhnlichen Handwerk nachgehen kann. n FOTO: WAFFENSTUBE KURUS Druckknöpfe oder stoffbezogene Pressknöpfe per Handarbeit ein.“ So wie das schon Ferdinand Altmann Junior tat. Und so wie es seit 1921 Tradition ist, lebt das Geschäft von zufriedenen Kunden. Ein Geschäft, in das man reinwachsen muss. „Das kann man nicht einfach so lernen. Es braucht sehr viel Zeit.“ Den Eltern zu verdanken Viel Zeit haben auch die Gefährte auf dem Buckel, mit denen sich Roman Pilz beschäftigt. Er betreibt in St. Georgen an der Gusen eine Sattlerei und neben Polstermöbeln widmet er sich vor allem Oldtimern. Schon sein Vater restaurierte gerne klassische Autos, und daher war für ihn bereits als Kind klar, er möchte etwas in dieser Sparte machen. „Mechaniker war mir aber zu schmutzig“, lacht Pilz, „meine Mutter arbeitete jedoch neben einer Sattlerei und brachte mich auf die Berufsidee.“ So entschied sich Pilz 1990 zu einer Lehre in der Branche. Vom Lehrling zum Gründer Schon in den Neunzigern gab es nicht viele Sattlereien. „Die Lehrlinge sind damals teilweise aus Südtirol zu uns gekommen, weil es so wenige Betriebe gegeben hat.“ Die beiden damaligen Sattlereien in Linz existieren heute auch nicht mehr. Die Gründe für den Rückgang sieht Pilz auch in der Bezahlung: „Verdient hat man damals sehr wenig, weil man in den Kollektivvertrag der Wagner gefallen ist. Da sind die Leute lieber in die Voest arbeiten gegangen.“ Vor acht Jahren machte sich Pilz selbstständig. Seine Frau und er kauften sich damals ein Haus in St. Georgen mit zwei großen Garagen, wo heute fleißig gearbeitet wird. „Und ich habe diesen Schritt nie bereut“, erzählt er. Fest im Sattel Als Stammkunden hat Pilz zwei Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Oldtimer zu restaurieren. Die Textilien lassen sie von Pilz erneuern. Diese vollständig restaurierten Oldtimer bleiben meist den Wohlbetuchten vorbehalten. „Das sind sozusagen die obersten Zehntausend“, sagt Pilz. Ansonsten ist seine Klientel bunt gemischt. Zu ihm kommen immer wieder Liebhaber, die auf einen Oldtimer sparen und sukzessive über Jahre hinweg Motor, Karosserie und schließlich die Textilien erneuern lassen. Auftragstechnisch sitzt Pilz fest im Sattel. Daher sollte man auch genügend Zeit einplanen, wenn man die Textilien im Oldtimer wiederherstellen möchte. „Gelegentlich werde ich angerufen mit der Bitte, beispielsweise noch die Sitze kurzfristig neu zu beziehen vor einer Ausfahrt. Aber das funktioniert leider nicht.“ Seine Stammkunden wissen bereits, dass sie einige Monate davor anfragen müssen. Viele wollen ihr Innenleben wieder so nahe am Original wie möglich. Aber Pilz geht auch auf Kundenwünsche ein. Vor allem bei den „Youngtimern“ achtet man oft nicht auf die originale Ästhetik, stattdessen zeigen Kunden ihm Fotos aus dem Internet oder lassen sich von ihm beraten. „Es hat noch nie einen Kundenwunsch gegeben, bei dem ich sagen musste, das geht nicht.“ Sattler werden seltener In die Zukunft geht Pilz vorsichtig zuversichtlich: „Solange es die Automobilindustrie gibt, braucht man auch Sattler. Mein einziger Wunsch ist daher, dass die Autos nicht ganz verschwinden.“ Aber er weiß auch, dass es in Österreich immer weniger Firmen geben wird. „Ich glaube daran, dass neue Firmen aufmachen werden, aber die Zahl wird sich in Zukunft dennoch verringern, fürchte ich.“ Und damit gibt es leider auch weniger Betriebe, die Lehrlinge ausbilden. Auch das könnte eine Herausforderung für die Branche werden. Auf zweitem Bildungsweg wurde Heinz-Peter Kurus Büchsenmacher. Die Fertigung eigener Waffen und die Reparatur in der Werkstatt sind dabei seine Passionen. Ich sage schon seit Jahrzehnten, Golfen ist out, Jagen ist in. Heinz-Peter Kurus Inhaber Machland Waffenstube Kurus 3,6 Lehrlinge beenden ihre Ausbildung zum Büchsenmacher im Schnitt pro Jahr. IT RUNS IN THE FAMILY. Ratsam ist es, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, dass ein gesicherter Fortbestand von (Familien)Be- trieben im Falle von Trennung und Scheidung gewährleistet ist. Es soll einige wenige Paare geben, welche sich auch nach einer Scheidung blendend verstehen – viele sind es allerdings nicht. Vor allem kurz nach einer Trennung ist die Kommunikationsbasis zwischen den Ex-Partnern oft mehr schlecht als recht. Kaum vorzustellen, dass derart ein gemeinsames Unternehmen geführt werden soll. Bei Paaren, welche ein Familienunternehmen führen, stellt sich daher im Falle der Trennung nicht nur die Frage, wie es privat weitergeht, sondern auch, was mit dem Unternehmen passieren soll. Wichtig zu wissen ist in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Ehescheidung das gemeinsame Unternehmen nicht aufgeteilt wird. Recht unkompliziert? Im besten Fall haben sich die Ehegatten bereits in guten Zeiten Gedanken über dieses Thema gemacht und Exitszenarien in ihren Gesellschaftsvertrag aufgenommen, sodass klar ist, welcher Ehegatte im Fall der Trennung das Unternehmen weiterführt und welcher der Ehegatten zu welchem Preis ausbezahlt wird. Sollten sich derartige Regelungen im Gesellschaftsvertrag nicht finden, kann dies zu existenziellen Problemen führen. Im schlechtesten Fall blockieren sich die Ex-Partner, sodass keine Entscheidungen mehr getroffen werden können, und gerät das Unternehmen derart rasch in eine Schieflage. Um ein gemeinsam aufgebautes Unternehmen nicht zu gefährden, ist es daher unbedingt erforderlich, dass die Ehegatten bereits in guten Zeiten kurz die rosarote Brille abnehmen und gemeinsame sinnvolle Regelungen für schlechtere Zeiten festlegen. The Circle of Life ANZEIGE FOTO: LUDWIG PULLIRSCH Kanzlei Pasching Kramlehnerweg 1a 07229 23848 office@aigner-rechtsanwalt.at www.aigner-rechtsanwalt.at Susanne Aigner steht ihren Klienten beratend zur Seite. 5/2024 | CHEFINFO | 23

ANZEIGE FOTOS: HOCHREITER 5/2024 | CHEFINFO | 25 24 | CHEFINFO | 5/2024 Das Familienunternehmen zählt heute zu den größten Lebensmittel- und Convenience-Produzenten Österreichs und hat sich als Technologieführer im Lebensmittelbereich etabliert. Hauptsächlich werden Fleisch-, Wurst-, Snack- und Convenience-Produkte in Bad Leonfelden, Reichenthal und Perg erzeugt. Zahlreiche Zertifizierungen, unter anderem die Zulassung für den Export in die USA, sind das Resultat höchster Produktqualität und Einhaltung strenger internationaler Hygienestandards. Hochreiter beliefert aus dem Mühlviertel Kunden in über 20 Ländern weltweit und erreicht einen Exportanteil von 92 Prozent. Darüber hinaus wurde ein zweites Standbein aufgebaut, bestehend aus namhaften Unternehmen im Gesundheitstourismus, im Rehabilitationsbereich und in der Hotellerie. Diese verzeichnen gemeinsam mehr als 150.000 Übernachtungen pro Jahr. Zu diesen Unternehmen zählen das Gesundheitszentrum Vortuna in Bad Leonfelden und Am Kogl in St. Georgen im Attergau. Weiters wurde das ehemalige Rehazentrum in St. Lambrecht/ Steiermark in ein leistbares Aktiv- und Familienhotel umgewandelt. Inmitten unberührter Natur gelegen, ist es der perfekte Ausgangspunkt für zahlreiche Aktivitäten wie Wandern und Radfahren im Sommer sowie Skifahren im Winter. Die Hochreiter Unternehmensgruppe FAMILIENUNTERNEHMEN MIT VERANTWORTUNG. In den letzten 66 Jahren hat sich aus den traditionellen Wurzeln einer kleinen regionalen Fleischhauerei eine international erfolgreiche Unternehmensgruppe entwickelt, die mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. SPICE TEC C H E E S E F A C T O R Y HCF Nachhaltigkeit Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt, die Achtsamkeit für Mensch und Natur sowie die Einhaltung ethischer Grundsätze sind stets erfolgsbestimmende Wegbegleiter. Die Hochreiter Unternehmensgruppe ist sich ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst. Beispielsweise wird seit Jahren in Technologien zur Effizienzsteigerung und besseren Energienutzung investiert. Auch die Eigenenergieproduktion wird stetig gesteigert. Im Jahr 2023 wurden mittels PV-Anlagen in der gesamten Hochreiter Gruppe über 1.500.000 kWh Strom produziert, der zu 100 Prozent in der Gruppe verbraucht wird. Dies ist eine CO2-Ersparnis von etwa 876 Tonnen und entspricht einem Stromverbrauch von ca. 429 durchschnittlichen Haushalten. Weitere Umweltmaßnahmen wie der Einsatz von Wärmerückgewinnungsanlagen bei allen Lüftungs-, Kühl- und Kälteanlagen, der Einbau einer Hackschnitzelheizung bei neuen Lagerhallen oder der noch weitere Ausbau von PV-Anlagen unterstreichen das Bestreben zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltbilanz und zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Krisensicherer Arbeitgeber Der Hochreiter Campus ermöglicht Lehrlingen aus ganz Österreich, aber auch aus dem Ausland eine Top-Ausbildung zu Fachkräften wie FleischverarbeiterIn und LebensmitteltechnikerIn. Die Lehrlingsausbildung an sich erreicht dadurch eine neue und für Oberösterreich einzigartige Dimension. Die Hochreiter Firmengruppe bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten in verschiedensten Bereichen. Mitarbeiter von Hochreiter profitieren von zahlreichen Benefits wie gratis Kinderbetreuung im Hochreiter Mini Campus, kostenloses Mittagessen, kostenloser Zutritt ins Fitnessstudio, Firmenfahrrad, Rabatte im Auszeit ****Hotel oder auf Therapie- und Wellnessangebote u.v.m. Das Gesundheitszentrum Vortuna in Bad Leonfelden bietet ein umfassendes Angebot zur Erholung und Entspannung. Mitarbeiter von Hochreiter profitieren von zahlreichen Benefits wie gratis Kinderbetreuung im Hochreiter Mini Campus. Hochwertige Fleischwaren, produziert in Bad Leonfelden. Seinen Wurzeln verbunden bleiben, Innovationen aufgeschlossen sein und Handschlagqualität praktizieren - diese Werte werden auch bei weiteren Expansionsschritten unsere Richtschnur bleiben. Wolfgang Hochreiter Eigentümer Wir legen stets Wert darauf, eine Unternehmenskultur zu pflegen, die auf Vertrauen, Respekt und Zusammenhalt basiert. Mag. Peter Weidinger Geschäftsführer Hochreiter Lebensmittelgruppe

5/2024 | CHEFINFO | 27 FUSIO- NIEREN ZUKUNFT. CHEFINFO präsentiert nachfolgend drei Familienunternehmen, die unterschiedliche Wege gegangen sind. Während eine Familie in dritter Generation weitermacht, trafen die anderen unterschiedliche Entscheidungen. TEXT: Klaus Schobesberger 26 | CHEFINFO | 5/2024 FOTO: RICHVINTAGE / E+ / GETTY IMAGES NACHFOLGE, VERKAUF ODER FOTO: BREITSCHOPF Glaubt man Statistiken, werden nur 10 Prozent der Familienunternehmen an die dritte Generation weitergegeben. Beim Küchenhersteller Breitschopf in Dietach bei Steyr stehen mit den Brüdern Martin und Johannes Breitschopf gleich zwei Nachfolger aus der Familie gemeinsam mit ihrem Vater Johann Breitschopf auf der Kommandobrücke des Traditionsunternehmens. Der Vater wird sich nach und nach aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Johann Breitschopf stieg vor fast 40 Jahren in das 1956 gegründete Unternehmen ein und baute es zu einem der größten Küchenhersteller Österreichs aus. Seit 2021 ist Martin mit an Bord. Ab Sommer ergänzt auch der Wirtschaftsinformatiker Johannes die Geschäftsführung. Die Aufgaben der Geschwister sind klar definiert: Während sich Martin um Finanzen und Vertrieb kümmert, übernimmt Johannes Technik und Produktion. Obwohl für beide der Einstieg ins elterliche Unternehmen schon früh feststand, durchliefen sie andere berufliche Stationen in den letzten zehn Jahren. „Diese Erfahrung ist wichtig, um das eigene Unternehmen besser beurteilen zu können“, sagt Johannes Breitschopf. Neue Generation, neue Aufgaben Alle drei sind davon überzeugt, dass die Digitalisierung das Küchengeschäft massiv verändern wird. „Die große Herausforderung ist nicht die Veränderung an sich, sondern die Geschwindigkeit der Veränderung. Ich bin froh, dass meine Söhne von ihrer Ausbildung her dafür gerüstet sind“, sagt Johann Breitschopf. Vor allem das Thema künstliche Intelligenz (KI) wird die beiden Brüder beschäftigen. „Ein erster Schritt ist, dass Planungsvorschläge automatisch von der KI erstellt werden. Weiter geht es dann damit, wie die Daten in der Prozesskette verarbeitet werden und zur Produktion gelangen“, erläutert Martin Breitschopf. Besserer Service, höhere Individualität, hohe Produktvielfalt waren bisher schon das Erfolgsmodell der vergangenen Jahre. „Es gibt keinen Küchenanbieter in Österreich, der so viele verschiedene Farben und Produkte im Sortiment hat.“ Durch Direktvertrieb könne man mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. 150 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen, rund 30 Millionen Euro wurden im Vorjahr umgesetzt. Für heuer rechnet Breitschopf trotz Bauflaute mit einem Umsatzplus. Die Pläne: Vertriebsexpansion nach Bayern. Staffel-Übergabe Johann Breitschopf (62) mit den Söhnen Martin (29) und Johannes Breitschopf (31) in ihrem Werk in Dietach bei Steyr. Die große Herausforderung ist die Geschwindigkeit der Veränderung. Johann Breitschopf CEO Breitschopf Küchen NACHFOLGE. Johann Breitschopf hat sein Unternehmen zu einem der größten Küchenhersteller Österreichs ausgebaut. Jetzt übernehmen die beiden Söhne und setzen auf alte Werte und neue Technologien wie künstliche Intelligenz. Ô

FAMILIENBETRIEBE Neustart als Netzwerker VERKAUF. Gerhard Hinterkörner gründete 1999 den Frischteigspezialisten Tante Fanny. 20 Jahre später stieg er aus und verkaufte seine Anteile. Im Gespräch mit CHEFINFO benennt er die Gründe – und ist froh über den Neubeginn. FOTO: HINTERKÖRNER 28 | CHEFINFO | 5/2024 Dass es bisweilen vernünftiger sein kann, sein Unternehmen zu verkaufen, anstatt es weiterzuführen, verdeutlicht das Beispiel der Tante Fanny Frischteig GmbH aus Schwertberg. Gegründet im Jahr 1999 von Alfred Karl und Gerhard Hinterkörner, avancierten die Fertigteige für Pizza, Quiche und Mehlspeisen schnell zu einer österreichischen Erfolgsgeschichte. Vor fast fünf Jahren zogen sich die beiden Gründer zurück und verkauften ihre Anteile an den niederösterreichischen Teigproduzenten Wewalka. „Wir zählen zur Old Economy und hatten den Exit nie im Blick gehabt. Aber jedes Ding hat seine Zeit, und es war die vernünftigste Entscheidung im Sinne des Unternehmens. Die damalige Konstellation zwischen Handel und Produktion barg nämlich ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Die Marke musste in ein größeres Beet eingebettet werden, um langfristige Zukunftsperspektiven zu haben“, analysiert Hinterkörner rückblickend. Neue Chancen nutzen Aus Hinterkörners Sicht markierte dies nicht das Ende des Familienunternehmens, sondern den Anfang einer Metamorphose mit neuen Perspektiven und Chancen. Die Anteile von Tante Fanny wurden von einer Beteiligungs-GmbH gehalten, die zur Hälfte seiner Partnerin Beatrix gehört. In den fünf Jahren nach dem Verkauf entstand ein umfangreiches Beteiligungsnetzwerk. „Viele dieser Projekte wären ohne unseren mutigen Schritt nicht realisiert worden. Auch unseren drei Kindern hätten wir nicht so viel bieten können“, erläutert der Selfmademan. Gerhard Hinterkörner mit seiner Frau Beatrix vor ihrer „Holzhütte“, wo ausschließlich sinnstiftende Projekte betrieben werden sollen. „Das allerbeste Investment sind gelungene Beziehungen“, sagt Hinterkörner. Es war die vernünftigste Entscheidung im Sinne des Unternehmens. Gerhard Hinterkörner Investor, Unternehmer und Autor Lebensmittelverschwendung ist ein elementares Problem in der Lebensmittelindustrie. Um diesem entgegenzuwirken, arbeitet backaldrin intensiv an einer intakten Kreislaufwirtschaft. Bei diesem Konzept soll der Wert von Rohstoffen möglichst lange im Umlauf gehalten werden – wie etwa durch Recycling – und dabei Umweltbelastungen reduziert werden. Vor allem bei der Reduzierung von Abfall schlummert hier großes Potenzial, das auch backaldrin nicht nur in Form von Mülltrennung nutzt. Bei über 800 Produkten, die das Unternehmen mittlerweile entwickelt und produziert, müssen Rohre und Behälter, durch die die Backgrundstoffe im Unternehmen transportiert werden, regelmäßig mit Mehl gereinigt werden, um die Reinheit der verschiedenen Produkte zu garantieren. Seit Jänner 2023 wird dieses „Reinigungsmehl“ nun an die Firma REPLOID Value Solutions GmbH in Wels übermittelt, wo das ausrangierte Mehl von backaldrin zu Futtermittelsubstrat verarbeitet und anschließend verfüttert wird. Nachhaltige Lösungen aus der Region Die Verantwortung der Nachhaltigkeit beginnt bei backaldrin aber bereits bei der Beschaffung der Rohstoffe. Um lange Transportwege und CO2-Emissionen bestmöglich zu vermeiden oder zu reduzieren, gilt beim internationalen Familienunternehmen stets der Grundsatz: Ist etwas in ausreichender Menge und Qualität verfügbar, wird auch in der Region gekauft und auf heimische Landwirtschaft zurückgegriffen. Das gelingt durch langfristige Partnerschaften mit Lieferanten und Betrieben. Lässt der Rohstoff eine heimische Beschaffung nicht zu, wird nach nachhaltigen Lösungen gesucht. Einige Kakaosorten bezieht das Unternehmen von Rainforest-Alliance-zertifizierten Lieferketten, bei Palmöl wird auf eine RSPO-Zertifizierung geachtet. Kontrolliert und begutachtet wird der Einsatz dieser Rohstoffe regelmäßig von unabhängigen Stellen. So ist backaldrin seit Jahren mehrfach erfolgreich von unterschiedlichen Kontrollstellen zertifiziert. Mit der Bronzemedaille von EcoVadis, dem weltweit größten und zuverlässigsten Anbieter von Nachhaltigkeitsrankings, gelang zudem bei der erstmaligen Teilnahme eine hervorragende Bewertung. In der Gesamtbewertung befindet sich der Backgrundstoffhersteller aus Asten in den oberen 35 Prozent aller bewerteten Unternehmen sowie in den oberen 15 Prozent der von EcoVadis beurteilten Unternehmen in der Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln. In den Kategorien Umwelt (obere 16 Prozent) und Nachhaltige Beschaffung (obere 13 Prozent) wurden Spitzenleistungen erbracht. „Als Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Bei backaldrin legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit und möchten uns stets verbessern. Darum hat diese Bewertung und Auszeichnung für uns einen großen Stellenwert. Eine nachhaltige Zukunft beginnt immer mit dem nächsten Schritt“, so backaldrin-CEO Harald Deller. www.backaldrin.com Regionale Rohstoffe, globale Verantwortung NACHHALTIGKEIT BEI BACKALDRIN. Seit mittlerweile 60 Jahren spielt das Fördern nachhaltiger, ressourcenschonender Prozesse eine wesentliche Rolle in der Unternehmensphilosophie des Backgrundstoffherstellers aus Asten. Bei der erstmaligen Beurteilung durch EcoVadis erhielt backaldrin die Bronzemedaille und gehört zu den Top 35 Prozent im Nachhaltigkeitsranking der bewerteten Unternehmen. ANZEIGE FOTO: BACKALDRIN CEO Harald Deller legt bei backaldrin großen Wert auf eine nachhaltige Zukunft. Bereits seit Jahrzehnten bemüht sich das Familienunternehmen backaldrin um mehr Nachhaltigkeit. 5/2024 | CHEFINFO | 29 Ô

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