CHEFINFO 04_Mai 2024

Im Jahr 2023 wurden erstmals mehr E-Bikes als nicht elektrisch betriebene Fahrräder verkauft. Die Fahrradverkaufszahlen bestätigen außerdem die rasant steigende Nachfrage nach E-Falträdern und (E-)Transportfahrrädern. Neben dem Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur sind monetäre Kaufanreize wie Dienstfahrradmodelle und die E-Mobilitätsförderung erhebliche Treiber dieser Entwicklung. „Wir haben einen Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilitätswende erreicht“, berichtet Hans-Jürgen Schoder, Sprecher der ARGE Fahrrad, der auch keine Lieferschwierigkeiten im Bereich der E-Bikes befürchtet: „Die Lager sind gut gefüllt, Probleme im Bereich der Lieferketten gibt es fast keine und auch die Preissituation ist eine stabile.“ Damit nähert sich laut Schoder der Markt wieder dem Niveau von 2019 an. „In den Jahren 2020, 2021 und 2022 lag die Absatzmenge auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. „Dieses überproportionale Wachstum ist insbesondere durch pandemiebedingte Nachholeffekte entstanden und hat zu hohen Lagerbeständen im Handel 2022 und 2023 geführt. Infolgedessen wurden 2023 weniger Fahrräder von der Industrie an den Handel verkauft. Dadurch lassen sich jedoch keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Nachfrage nach Fahrrädern im Handel ziehen. Diese ist weiterhin sehr hoch und kann durch die gut gefüllten Lager auch sehr gut gedeckt werden. Der Sport- und Fahrradfachhandel berichtet mit einigen Ausnahmen von zufriedenstellenden Verkaufs- und Umsatzzahlen.“ Keine Probleme mit Lieferketten Diese Sichtweise bestätigt auch Stefan Limbrunner, Geschäftsführer von KTMFahrrad: „Auch wenn Prognosen schwierig sind, wir gehen davon aus, dass der Markt für E-Fahrräder pro Jahr um 5 bis 15 Prozent steigen wird.“ Für Limburger sind bei den Händlern auch genug Fahrräder vorhanden: „Da es keine nennenswerten Probleme bei den Lieferketten gibt, ist die Auswahl an E-Bikes bestens“. Dass zeigen auch aktuelle Zahlen: Von rund 421.000 Fahrrädern, die 2023 von der Fahrradindustrie an den österreichischen Sport- und Fahrradfachhandel verkauft wurden, waren übrigens 52 Prozent E-Bikes. Bei den Fahrrädern für Erwachsene liegt der Marktanteil sogar bei 62 Prozent. Auch Christian Lehner, einer der Geschäftsführer von Sport Lehner aus Pregarten, sieht in diesem Bereich keine Schwierigkeiten: „Man kann davon ausgehen, dass rund 90 Prozent der Kunden ihr gewünschtes Fahrrad sofort oder schon nach ein, zwei Wochen erhalten. Bei speziellen Wünschen kann es auch länger dauern, doch das war auch schon vor Corona so.“ Für Lehner „gibt es auch keine Rabattschlacht“, wie in deutschen Medien zu lesen war. „Wer sich umsieht, bekommt natürlich günstigere Räder. Aber das war schon immer so. Unter dem Einkaufspreis zu verkaufen geht aus wirtschaftlichen Gründen sowieso nicht“, erklärt der Unternehmer. FOTOS: INTERSPORT PÖTSCHER, SPORT LEHNER, ASCENTXMEDIA / E+ / GETTY IMAGES WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT 4/2024 | CHEFINFO | 27 26 | CHEFINFO | 4/2024 Peter Pötscher in seinem Shop: Service und Reparaturen von E-Bikes sind ein gutes Geschäft. „Es gibt keine Rabattschlacht“ FAHRRADMARKT. Von rund 421.000 Fahrrädern, die 2023 von der Fahrradindustrie an den österreichischen Fahrradfachhandel verkauft wurden, waren 52 Prozent E-Bikes. Von großflächigen Preisnachlässen und Lieferengpässen will man nichts wissen. TEXT: Andreas Hamedinger 75 Prozent des Gesamtumsatzes des Fahrradhandels gehen auf E-Bike-Verkäufe zurück. Das entspricht 894 Millionen Euro. Ô Christian Lehner Co-Geschäftsführer Sport Lehner, Pregarten Man kann davon ausgehen, dass rund 90 Prozent der Kunden ihr gewünschtes Fahrrad sofort oder schon nach ein, zwei Wochen erhalten.

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