Startup Chefinfo Magazin 3-23

64 | CHEFINFO SPEZIAL STARTUP FOTOS: CHAMPPIXS / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, ANDREAS MARINGER indikatoren werden Wahrscheinlichkeiten für zukünftige Kursbewegungen von Unternehmen abgeleitet. „Wir erhalten dank KI wertvolle Hinweise, welche Aktien aufgrund ihrer fundamentalen Situation von vornherein besser gemieden werden sollten. Der Mensch lässt sich aber nicht ersetzen, er muss die Letztentscheidung treffen“, sagt Andreas Lassner-Klein, Geschäftsführer der Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft. Die Verwendung von KI bei der Geldanlage ist auch mit Risiken verbunden. KI-Systeme können beispielsweise anfällig für Fehlentscheidungen sein, wenn sie auf falschen oder unvollständigen Daten trainiert werden. Zudem können sie möglicherweise auch Verzerrungen und Vorurteile aufgrund der verwendeten Daten oder Algorithmen aufweisen. VORSPRUNG IN EFFIZIENTEN FINANZMÄRKTEN In effizienten Finanzmärkten wie an europäischen Börsen oder im Dow Jones können Fondsmanager kaum noch Wissensvorsprünge generieren, weil die Marktpreise schnell und präzise alle verfügbaren Informationen widerspiegeln. Dennoch kann man mit dem Einsatz KIbasierter Systeme punkten. Sie haben die Fähigkeit, große Datenmengen in kurzer Zeit zu analysieren und Muster zu erkennen, die für menschliche Analysten schwer zu erkennen sind. Allerdings müssen Anleger vorsichtig sein, wenn sie auf KI-basierte Analysen setzen. Denn letztlich gibt es keine Garantie dafür, dass KI-basierte Systeme die zukünftige Entwicklung der Finanzmärkte richtig vorhersagen können. Auch KI-Systeme können durch unvorhergesehene Ereignisse, wie zum Beispiel politische Entwicklungen oder Naturkatastrophen, beeinträchtigt werden. Es ist daher wichtig, KI-Analysen mit einer fundierten Risikomanagementstrategie zu kombinieren und auch menschliche Analysen und Urteilsvermögen einzubeziehen, um einen umfassenden Ansatz zur Entscheidungsfindung zu gewährleisten. EIN KI-ASSISTENT, DER DICH KENNT Dass ChatGPT erst der Anfang eines riesigen KI-Booms ist, davon ist auch Ari Popper, CEO und Gründer von SciFutures überzeugt, mit dem CHEFINFO per Videocall in Mexiko gesprochen hat. Der Futurologe ist davon überzeugt, dass in Zukunft jeder seine ganz persönlichen KI-Assistenten haben wird, „der dir aufgrund deiner Daten hilft, Entscheidungen zu treffen. Damit wird die künstliche Intelligenz auch zum Einkaufsberater. Unternehmen werden sich bald fragen müssen, wie sie in diesem Umfeld ihre Produkte präsentieren können. Das ist ein völlig neues Denken“, sagt Popper. Das kalifornische Startup personal.ai arbeitet bereits an diesen Lösungen. „Stellen Sie sich vor, Sie hätten sofort die Antwort auf alles, was Sie einmal wussten, oder könnten sich an jedes Detail Ihrer Unterhaltungen erinnern, ohne endloses Blättern oder Suchen“, heißt es bei personal.ai. Im Unterschied zu KI-Bots, die allgemeine Daten verwenden, basiert die persönliche KI auf den jeweils individuellen Daten und den gesendeten Nachrichten. Dass sich die künstliche Intelligenz zum einfühlsamen Begleiter in Finanzfragen entwickelt, ist nicht weit hergeholt. „Kann ich mich nächste Woche mit meiner Freundin in Wien treffen und essen gehen?“, würde man keinen Bankberater fragen. Aber der KI-Assistent gibt dir nicht nur Auskunft über deine aktuelle Budgetlage, sondern macht auch gleich Vorschläge über Restaurants nach deinem Geschmack und deiner Gehaltsklasse. Eine wünschenswerte Entwicklung? Nicht für alle. Zweifellos kann die KI zur Finanzbildung beitragen und helfen, nicht in die Überschuldungsfalle zu tappen. Aber wie erwähnt sollte man selbstlernenden Maschinen nicht restlos vertrauen. Auch deshalb arbeitet die EU derzeit an neuen Regularien für den Einsatz von KI in sensiblen Bereichen. Konkret verhandelt wird derzeit über den Artificial Intelligence Act (AI-Act), der mittels einem Rechtsrahmen globale Standards setzen und Europa trotzdem zum Vorreiter bei KI machen soll. Zwischenstand der Verhandlungen: Am Ende kontrollieren immer noch Menschen Entscheidungen und Inhalte, die von KI-Modellen erarbeitet werden. ¢ Wir erhalten dank KI wertvolle Hinweise, welche Aktien aufgrund ihrer fundamentalen Situation von vornherein besser gemieden werden sollten. Andreas Lassner-Klein Geschäftsführer Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft CHEFINFO SPEZIAL | 65 STARTUP Ein „hub“ bezeichnet ein Drehkreuz, einen Knotenpunkt, wenn dazu noch ein „,ert“ addiert wird, dann geht es um geballte Gründer- und Startup-Power des Landes. hub,ert steht für „Hub for Entrepeneurship, Research and Technology“ und ist ein „One-StopShop“ in dem alle relevanten Player der Startup-Szene vereint sind. hub,ert koordiniert alle Startup-Agenden des Landes und garantiert den Gründern, dass sie stets die richtige Ansprechperson finden. 40.300 BERATUNGSGESPRÄCHE Seit 14 Jahren gibt es hub,ert und in diesen 14 Jahren ist einiges geschehen: 40.300 Beratungsgespräche, 665 Startups begleitet, 900 Gründer- und Startup-Events veranstaltet sowie 40 Millionen Euro ausbezahlter Fördergelder. Dahinter stehen Dutzende Experten, die sich umdie Anliegen von Gründern und Startups, egal aus welcher Branche, kümmern. Anliegen, die sich rund um den Gründungsprozess, die Gesellschaftsform, Förderungen bis hin zum ersten Büro in Coworking Spaces und den Startup-Zentren drehen und weit darüber hinaus gehen, etwa wenn Startups ihre ersten Schritte ins Ausland wagen. Dazu gibt es individuelle Coachings oder Services wie den Mindestumsatzrechner. VON AFRESHED BIS VEREINSPLANER hub,ert spricht die Sprache all jener im Lande, die ihr Know-how und ihre Leidenschaft in ein eigenes Unternehmen fließen lassen wollen. Man teilt denselben Spirit, man teilt das Mindset. Ein Mindset, das stark auf Vernetzung setzt. Nicht nur die Vernetzung aller Spezialisten im Hub – Wirtschaftskammer, tech2b, Junge Wirtschaft, Softwarepark Hagenberg, JKU, Creative Region, Fachhochschule Oberösterreich, Export Center, Stadt Linz und TECH HARBOR –, sondern die Vernetzung der Gründer untereinander liegt hub,ert am Herzen. Kaum ein bekanntes Startup aus Oberösterreich hatte nicht mit hub,ert zu tun, von Afreshed über Runtastic bis zu Vereinsplaner. Der Sprung in die Selbstständigkeit muss also kein riskanter sein, vor allem dann, wenn man von einem sicheren hub,ert aus springt. In diesem Sinne: „Sprich mit hub,ert.“ ¢ FOTO: HUB,ERT hub,ert: Der „Hub for Entrepeneurship, Research and Technology“ – kurz „hub,ert“ vernetzt alle relevanten Player der Gründerszene des Landes, also: „Sprich mit hub,ert.“ VOM HUB ZUM STARTUP Startups wurden bereits mit hub,ert betreut. 665 Sie alle sind hub,ert: Zehn Institutionen, die für alle Angelegenheiten rund ums Gründen und Startup-Dasein ein offenes Ohr und jede Menge Expertise haben.

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