Startup Chefinfo Magazin 3-23

42 | CHEFINFO SPEZIAL FOTOS: MAD-TECH Wie oft hängt man in Warteschleifen, verliert Zeit mit Anrufen oder wartet, bis eine Servicekraft der Versicherung zur Schadensbeurteilung vorbeikommt? Ewig. Geht es nach MAD-Tech aus Ried soll es maximal zehn Sekunden dauern, bis eine Aktion initiiert ist. Klingt verrückt, passt also zu MAD-Tech, obwohl das MAD für Martin, Andreas und Dominik steht, die Gründer des Startups und ihres Produkts „blankmile“. „In vielen Fällen ist das aber nicht notwendig. Im Gegenteil, für eine schnelle Fehlerdiagnose oder eine Anfrage für ein Angebot ist es sogar vorteilhaft, sofort und unmittelbar helfen zu können – und nicht erst, wenn ein Mitarbeiter Zeit für einen Hausbesuch hat“, erzählt Martin Schneglberger, Co-Founder von MAD-Tech. Mit ihrem Produkt „blankmile“ verbinden die Rieder Kunden mit Unternehmen innerhalb weniger Sekunden. „Mittels eines Videotelefonats – ohne dass eine App installiert werden muss. So kann aus der Ferne der Sachverhalt aufgenommen werden.“ Die Kunden erhalten dafür einfach eine SMS mit einem Link vom kontaktierten Betrieb und „schon kann es losgehen“. VOM BLACKBOARD ZUR „BLANKMILE“ Zusätzlich können während des Videotelefonats Fotos angefertigt werden, etwa vom Wasserschaden, der an die Versicherung zu melden ist. Mit visuellen Hilfsmitteln können so oft wortreiche Erklärungen vereinfacht werden. „Alle während des Calls erfassten Daten können anschließend als PDF oder in bestehende Systeme exportiert werden.“ Ressourcen werden so besser genutzt, unnötig gefahrene Kilometer vermieden. „KMU verlieren oft wertvolle Zeit und Geld, um direkt zu ihren Kunden zu kommen.“ Einsatzfälle sind etwa Reklamationen, Angebotsstellungen, Diagnose von Fehlern und das Erstellen von Dokumenten. Alles Anwendungsfälle, die „am häufigsten aus der Ferne erledigt werden können“. Die Idee zur blankmile entstand während der Masterarbeit an der FH Hagenberg. „Ich arbeitete damals an einem Fernhilfesystem für einen anderen Anwendungsfall. Während eines Auslandspraktikums bei Amazon in Luxemburg sah ich ein Blackboard, welches total mit Anfragen für eigentlich sehr einfache technische Hilfen überfüllt war. IN ZEHN SEKUNDEN ZUR LÖSUNG Das MAD-Team setzte sich von Anfang an ein großes Ziel mit Features, die weit über den Kern von blankmile hinausgingen. „Wir haben aber schnell bemerkt: Je schlanker unser Systemwurde, umso greifbarer und verständlicher war es für andere.“ Aktuell sind die „verrückten“ Rieder kurz vor demLaunch einer marktreifen Version. Pilotkunden aus den verschiedensten Branchen sind übrigens willkommen. „Pilotkunden, die ebenso wie wir glauben, dass Anfahrten in vielen Fällen Geld und Zeit kosten.“ blankmile soll sich übrigens nahtlos in bestehende Systeme und Geschäftsprozesse integrieren lassen. „Daher ist eine Anbindung an etablierte Projektplanungs-, Kundenverwaltungs- und ERPSysteme unerlässlich für uns.“ Doch das Wichtigste, klingt es auch noch so MAD, ist für die Gründer, „dass nie die User Experience leidet. Beispielsweise darf die Initialisierung eines blankmile-Anrufs maximal zehn Sekunden dauern.“ MAD-TECH: SEKUNDENLÖSER Fachkräftemangel an allen Orten, man kennt das zur Genüge. Gerhart Stadlbauer aus erster Hand. Er war Geschäftsführer einer Gastronomiekette mit mehr als 400 Mitarbeitern. „Es war immer schwierig, über klassische Inserate passende Mitarbeiter zu finden. Die noch teurere Alternative lag im Einsatz von Headhuntern, die waren zwar erfolgreicher, jedoch deutlich kostspieliger und verlangen mindestens zwei Monatsgehälter als Vermittlungsprovision.“ Stadlbauer grübelte und fand einen neuen Weg. „Aus dieser Situation ist die Idee entstanden, es jedem Menschen zu ermöglichen, attraktive Jobs an Freunde und Verwandte zu empfehlen und bei Erfolg auch zu belohnen.“ Die Gründungsidee von Fox & Eagle war geboren. TALENTESCOUTS STATT HEADHUNTER Arbeitgeber, die Foxes, bekommen von den Eagles, den Talentescouts, relevante Stellen angezeigt. Diese Scouts können die Jobs in ihrem Netzwerk weitergeben. Sie kennen die passenden Leute und bekommen dafür eine Prämie in Höhe von 300 Euro. „Dieser Prozess geschieht bisher ohnedies in vielen Branchen durch Mundpropaganda“, so Stadlbauer. Fox & Eagle will mit intelligenten Tools eine Art „hybrides System“ zwischen einem klassischem Jobboard und kostspieligen Headhuntern etablieren. Branchenübergreifend und international. „Unsere Applikation analysiert beispielsweise die Qualität der Empfehlungen der einzelnen Eagles und lernt laufend mit. So wird das System immer intelligenter und für alle Stakeholder noch interessanter“, schildert Co-Founder und Programmierer Alexander Fried. Fox & Eagle wurde laufend an die Feedbacks der Testkunden angepasst. Auf der Messe „Alles für den Gast“ „haben wir dann an der Startup-Area teilgenommen und den Soft-Launch gestartet“, so Stadlbauer. Schon im ersten Halbjahr 2023 will man die KPIs erfüllen: „Mindestens 200 Arbeitgeber, 500 offene Stellen und 1.000 Talente Scouts, und natürlich viele besetzte Stellen.“ Bereits im zweiten Halbjahr 2023 ist der Markteintritt in Süddeutschland geplant. ¢ FOX & EAGLE: EIN HALALI GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL Alexander Fried Co-Founder Fox & Eagle UNSERE APPLIKATION ANALYSIERT BEISPIELSWEISE DIE QUALITÄT DER EMPFEHLUNGEN DER EINZELNEN EAGLES UND LERNT LAUFEND MIT. STARTUP FOTOS: FOX & EAGLE Martin Schneglberger Co-Founder MAD-Tech KMU VERLIEREN OFT WERTVOLLE ZEIT UND GELD, UM DIREKT ZU IHREN KUNDEN ZU KOMMEN. Sie sorgen für die rasche Lösung von Problemen aller Art: Dominik Reichinger, Andreas Holzapfel, Martin Schneglberger. Die Abkürzung ihrer Vornamen ergibt MAD. Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte, deshalb sind „blankmiles“ mit diversen visuellen Hilfsmitteln ausgestattet. CHEFINFO SPEZIAL | 43 Die Fox-&-Eagle-Gründer Alexander Fried und Gerhart Stadlbauer wollen schon bald ihr „Jagdrevier“ nach Fachkräften bis nach Süddeutschland ausweiten. Fox & Eagle schließt mit intelligenten und lernenden Tools die Lücke zwischen klassischer Stellensuche und kostspieligen Headhuntern.

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