Startup Chefinfo Magazin 3-23

oder der Art, wie wir sprechen. Wiener sprechen etwa blumiger, in anderen Regionen sind sie wortkarger.“ WENIGER ALS 10 PROZENT DER HEIMISCHEN UNTERNEHMEN NEHMEN DATEN ERNST Und es gibt eine weitere Hürde: die Datenqualität. „Wie soll eine KI lernen, wenn keine Daten da sind? Ohne Daten geht gar nichts. Weniger als 10 Prozent der heimischen Unternehmen sind von Daten getrieben bzw. nehmen Daten ernst. Man kann für jede Situation die richtige Handlungsweise herausfinden, wenn genügend Daten da sind, denn nur mit Daten und einem selbstlernenden Algorithmus kann man eine echte KI implementieren.“ Hans Peter Pichler schränkt ein: „Pauschal kann man nicht sagen, dass es eine große Datenbasis braucht. Es ist jetzt schon möglich, mit wenigen, aber guten Daten zu arbeiten. Es ist jedenfalls besser, eine geringe Anzahl von hochqualitativen Daten zu haben als viele Datenmit wenig Qualität.“ MUSS MAN KI IN IHRE SCHRANKEN WEISEN? Jede neue Technologie brachte zuerst einen Alarmismus zutage. Dampfbetriebene Züge, die mehr als 10 km/h fahren, würden den Passagieren den „Kopf zerreißen“, das Auto würde sich nicht durchsetzen, weil es zu wenig Chauffeure weltweit gäbe, oder der Klassiker von Bill Gates: „Niemand braucht mehr als 640 kb RAM“. Ähnlich sieht es beim Thema KI aus. Von ,sie könnte die Menschen ausrotten‘ bis zu ,sie wird das Überleben der Menschheit sichern‘ reichen die Meinungen. Und wie immer in der Technologiegeschichte gab es am Anfang einer technischen Revolution Rufe nach Beschränkungen und Regulatorien. Davon könnte Johann FriedFOTOS: IULIIA KANIVETS / VJOM / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, RONALD GRANT / MARY EVANS / PICTUREDESK.COM, SOLVISTAS die für sich allein agieren. Starke KIs lernen gemeinsam. Sie kommunizieren miteinander und lernen voneinander. Data von Star Trek wäre eine starke KI.“ Wenn autonome Fahrzeuge auf Probleme treffen, links kommt eine alte Frau, rechts ein Reh, dann kann man „das nicht über Decision trees lösen.“ Die Fahrzeuge müssen lernen, und wenn sie sich falsch verhalten, müssen alle daraus lernen. Sie müssen miteinander kommunizieren bzw. Gefahren im Voraus erkennen. Solvistas hat 2018 für die Black Wings ein solches System gebaut. „Wir haben die Eishockeyspieler verchipt und gesehen, wann sie am Eis sind und wann nicht, dazu haben wir ein lernendes System drangehängt.“ Per Tablet bekam der Coach Tipps, wenn bei einem Spieler etwas nicht passte. Eine Art Frühwarnsystem, bevor ein Spieler ausbrennt. Wenn genügend Daten da sind, kann eine KI auch zum Co-Trainer werden. „Etwa im Fußball, wenn der Gegner einen Stürmer bringt, weiß die KI, was der kann, und ich kann meine Verteidigung dementsprechend einstellen.“ SEMANTISCHE SCHWÄCHEN Der Knackpunkt für Linner bleibt aber die Semantik: „Wir haben auch schon Chatbots gebaut, die mehrsprachig antworten.“ Aber – Linner bringt ein Beispiel: „Stehen wir etwa am Fußballplatz und einer schreit: ,Die elf Affen können nichts!‘, dann würde die KI auf einen Tiergarten tippen und nicht auf ein Stadion. Erst wenn die KI weiß, dass man im Stadion ist, wird vieles klarer. Wenn einer sagt: ,Schieß aufs Tor!‘, und die KI kennt den Ort, dann weiß sie, dass mit einem Ball und nicht mit einem Gewehr geschossen wird.“ Semantik ist für Linner daher eine der größten Hürden. „Das beginnt beim Dialekt – Cyber-Versicherung gegen finanzielle Schäden – 24/7-Support bei IT-Problemen und Cyber-Attacken – Optionaler IT-Sicherheits-Check inkl. Präventionsmaßnahmen * in den letzten 12 Monaten in Österreich, Quelle: KPMG, Cyber Security in Österreich 2022, home.kpmg/at Cyber-Attacke? So schützen Sie Ihr Unternehmen! Keine Sorgen IT-Sicherheitspaket 67 % aller Unternehmen von Cyber-Attacken betroffen!* Haben Sie Fragen? Ihre Beraterin oder Ihr Berater ist gerne für Sie da. Nähere Infos auch auf www.keinesorgen.at oder unter +43 5 78 91-0. 12| CHEFINFO SPEZIAL „Stehen wir etwa am Fußballplatz und einer schreit: ,Die elf Affen können nichts!‘, dann würde die KI auf einen Tiergarten tippen und nicht auf ein Stadion.“ Konrad Linner CEO solvistas Data von Star Trek wäre eine „echte“ KI, meint Konrad Linner: „Selbst wenn wir den Star-Trek-Data erfinden, braucht der Data auch Menschen um sich herum.“ COVERSTORY COVERSTORY Konrad Linner, CEO des Data- Science-Unternehmens solvistas, ist beeindruckt vom Können österreichischer Informatikstudenten, aber „es fehlt oft der Praxisbezug“. Milliarden USD ist der KI-Markt global schwer. 450

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