Chefinfo Magazin 2-23 - Living

CHEFINFO LIVING | 17 16 | CHEFINFO LIVING FOT0S: HERMANN WAHOLBINGER, THOMAS SMETANA FOTO: THOMAS SMETANA SCHLACHTROSS FÜR DEN FRIEDEN Der goldene Bukephalos, das Streitross Alexander des Großen, ist das komplexeste Werk von Andjé. Es ist eine Hommage an das Siegerpferd Alexander des Großen, das gleichzeitig an seinen ersten Globalisierungsversuch erinnern soll. Dieses gewaltige, funf Meter lange und tonnenschwere Bronzepferd zierte bereits den Michaelerplatz vor der Wiener Hofburg und den Innenhof der Salzburger Residenz. „Das legendare Schlachtross von Alexander dem Großen steht als Symbol für die Überwindung von Grenzen und einengenden Rahmenbedingungen in der Kunst, insbesondere in der Monumentalbildhauerei“, fasst Elisabeth Nowak-Thaller, die stellvertretende Direktorin des Lentos Kunstmuseum zusammen. Das Fluchttier Pferd wird zum Sinnbild der Völkerverbindung in kriegerischen Zeiten. Menschen flüchteten und flüchten zu Abertausenden weltweit aus Krisengebieten. Dicht gedrängtes Leben in überfüllten Flüchtlingslagern ist die Realität. „Mein goldenes Pferd, ohne Sockel und ohne Reiter, steht symbolisch für alle Vertriebenen. Es schwebt auf den Wurzeln und Nabelschnüren unserer „MEIN GOLDENES PFERD, OHNE SOCKEL UND OHNE REITER, STEHT SYMBOLISCH FÜR ALLE VERTRIEBENEN.“ Andrzej Pietrzyk Künstler BEEINDRUCKEND. Mit der monumentalen Plastik des Bukephalos aus kostbarer Bronze hat der Künstler dem legendären Siegerpferd von Alexander dem Großen ein Denkmal gesetzt. MIT ALLEN SINNEN. Ein Künstler ist Andjé auch am Herd. Gewürze bringen Farbe, Geschmack und Sinnlichkeit. Seine Frau liebt auch seine Kochkünste. Geschichte und Demokratie“, so der Künstler, „sein vor Sehnsucht glühender Blick ist ein Blick in die leidende Seele. Es steht vor allem für Mut, Freiheit und für die Überwindung unserer Vorurteile auch gegenüber Flüchtenden und Leidenden, dieser Mut ist sehr wichtig, um die Zukunft zu gestalten.“ An Mut hat es Andjé nie gefehlt, genauso wenig wie an Spiritualität und dem unerschütterlichen Gefühl der eigenen Stärke. Und wofür braucht es mehr Mut als für die Liebe? Auf die Frage, was ihn hierher nach Linz verschlagen hat, scherzt Andjé: „Ich habe mich verfahren!“ Jedoch wie so oft im Leben weiß es das Schicksal besser als man selbst, wonach man eigentlich gesucht hat: Denn hier hat er auch seine Frau und Muse Lisa Pill, eine erfolgreiche Kommunikationsstrategin, kennengelernt, der es seit Jahren bestens gelingt, eine fruchtbare „schöpferische Grundatmosphäre“ zu schaffen. n TRAUMWELTEN. Wem sich die Tore von Andrzej Pietrzyks Hallen im Linzer Löwenzahnweg öffnen, wird von einem Zauber erfasst, der einen nicht mehr loslässt. WEGE FINDEN. Inmitten grauer Industrielandschaft hat er aus tiefster Überzeugung und Sehnsucht nach Natur der versiegelten Betonwüste einen Garten für sein Refugium abgerungen.

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