96 | CHEFINFO | 8/2023 FOTOS: ANTHONY ANEX / KEYSTONE / PICTUREDESK.COM Neben dem Carbon Dioxide Capture, welches CO2 aus Abgasen abscheiden soll, noch bevor es in die Umgebungsluft gelangt, gibt es das Direct Air Capture, kurz DAC. Anlagen, die sich dieser Technik bedienen, stehen unter freiem Himmel und leiten mithilfe von Gebläsen Luft durch den Abscheideapparat. Wie beim CCS bedient man sich chemischer Verfahren, das Ergebnis ist reines CO2, welches wiederum unter der Erde eingelagert werden kann. Dass die Vorstellung verlockend ist, weiß auch Tobias Pröll: „Leider ist DAC psychologisch sehr ansprechend. Jemand anderer kümmert sich irgendwo anders um das Problem und ich kann weiter meinen Verbrenner fahren.“ Doch es handelt sich dabei wohl nur um einen Wunschtraum. Laut dem Forscher ist der Energiebedarf für DAC mindestens drei bis sechs Mal höher als bei CCS. Und für ihn ist die Klimakrise eine Energiekrise. 80 Prozent der weltweiten Energieversorgung stammen aus fossilen Brennstoffen. Ohne diesen unstillbaren Hunger nach Energie müssten wir nicht mit der Klimakrise kämpfen. Zu DAC findet er daher klare Worte: „In einer solchen Situation als ‚Abhilfe‘ etwas vorzuschlagen, das einen gigantischen zusätzlichen Energiebedarf bedeuten würde, ist geradezu grotesk.“ Technologievorstoß in Übersee Außerhalb Europas genießt DAC derzeit Rückenwind. Zahlreiche Fluggesellschaften und Flugzeugbauer, darunter Lufthansa und Airbus, beteiligten sich an großen Projekten in den USA. Und auch die öffentliche Hand macht Geld locker. Bereits letztes Jahr versprach die Regierung von US-Präsident Joe Biden 3,5 Milliarden US-Dollar für vier große Anlagen. Für Biden ist DAC unerlässlich, um die Vereinigten Staaten bis 2050 klimaneutral zu machen. Pröll kann den Megaprojekten wenig abgewinnen: „Experten, die technische Thermodynamik verstanden haben, staunen und schweigen angesichts des opportunen Hypes um DAC.“ Doch falls die Menschheit jemals einen Überschuss an erneuerbarer Energie erzeugt, wird das Direct Air Capture seinen großen Auftritt feiern. Davor bleibt es wohl vorerst ein Traum, unsere Emissionen auf diesem Weg zu beseitigen. Direct Air Capture – Heilmittel oder Humbug? ARTIFICIAL TREES. So werden Anlagen genannt, die der Umgebungsluft CO2 entziehen, auch wenn sie visuell mit Bäumen nur wenig gemeinsam haben. Das dahinterstehende Verfahren „Direct Air Capture“ ist allerdings umstritten. TEXT: Michael Schwarz In der Nähe von Reykjavik, Island, steht die weltweit erste großtechnische Anlage zur Abscheidung von Kohlendioxid, die das CO2 direkt aus der Luft extrahiert. Die von dem Schweizer Unternehmen Climeworks gebaute Anlage wurde auf den Namen Orca getauft. Strom wird hier klimaneutral aus der Geothermie gewonnen. n Etwas mit gigantischem Energiebedarf als ‚Abhilfe‘ vorzuschlagen, ist geradezu grotesk. Tobias Pröll Professor für Energietechnik und Energiemanagement, Universität für Bodenkultur Wien 8/2023 | CHEFINFO | 97 Ein wichtiger Teil der unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsstrategie ist das „Jobrad“. 220 Mitarbeiter:innen nutzen bereits ihr von der Sparkasse OÖ gefördertes Bike für den Weg zur Arbeit oder auch privat. Dazu gibt es einen großen E-BikePool für innerstädtische Dienstfahrten, für die es natürlich auch eine passende Lade- und Stellplatzinfrastruktur an den zentralen Standorten gibt. Dasselbe gilt für dienstliche Fahrten mit dem E-Auto. Wer mit dem Jobrad fleißig unterwegs ist, kann seine Fahrten in die „MINA“- App (kurz für „Miteinander nachhaltig“ eintragen. Die hausintern entwickelte App stellt ein Leuchtturmprojekt der Sparkasse OÖ dar, Kreativität und Strategie gehen dabei Hand in Hand: Mitarbeiter:innen erstellen ein Mobilitätsprofil und berechnen den individuellen Beitrag zur CO2-Bilanz der Sparkasse OÖ. Für nachhaltige, klimaneutrale Handlungen gibt es Punkte und am Ende wird der Einsatz mit „Grünen Blättern“ belohnt. Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen für Kund:innen Die Sparkasse OÖ ist nicht nur Vorreiterin in der eigenen betrieblichen Nachhaltigkeit, sondern versteht sich auch als aktive Impulsgeberin und Begleiterin der Entwicklung in der Region. Tragend werden hier nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, aber auch eine hochwertige und individuelle Beratung. Beispielsweise unterliegen die nachhaltigen Fonds der Sparkasse Oberösterreich Kapitalanlagegesellschaft klaren Auflagen, die neben den klassischen Veranlagungskriterien auch strengen Regeln in puncto Umweltpolitik, Unternehmensführung und sozialer Verantwortung unterliegen. Bereits 220 Mitarbeiter:innen nutzen das „Jobrad“ der Sparkasse OÖ. Tendenz stark steigend. Das „Jobrad“ der Sparkasse OÖ: Auf zwei Rädern in eine nachhaltige Zukunft AUSZEICHNUNG. Flott unterwegs in Richtung einer nachhaltigen Zukunft sind die Mitarbeiter:innen der Sparkasse OÖ. Für die „Jobrad“-Initiative wurde das Bankinstitut vom Klimaschutzministerium als „klimaaktiv mobil“-Partnerin ausgezeichnet. Die prämierten klimaaktivmobil-Partner:innen aus ganz Österreich engagieren sich für gesunde und klimaschonende Mobilität und sparen durch ihre Maßnahmen jährlich mehr als 7.000 Tonnen CO2 ein. ANZEIGE FOTO: SPARKASSE OÖ
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