Chefinfo Magazin 3-23

72 | CHEFINFO | 3/2023 und die Unzufriedenheit steigen. Wenn dann nicht rechtzeitig reagiert wird, können sich kleine Änderungen im Arbeitsumfeld, zum Beispiel durch einen neuen Kollegen, rasch in einer psychischen Überbelastung und damit Erkrankung zeigen. Psychologische Gesundheitsvorsorge Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) verpflichtet Unternehmen dazu, Erkrankungen ihrer Mitarbeiter vorzubeugen. Das beinhaltet neben dem Schutz vor physischen Gefahren auch den vor arbeitsbedingten psychischen Belastungen. Steigende Anforderungen an die Aufmerksamkeit, eine sich immer schneller bewegende Arbeitswelt und das hohe Maß an Informationen, die täglich auf Arbeitnehmer einprasseln, machen eine psychologische Vorsorge unumgänglich. Wie können Arbeitgeber also dazu beitragen, die Psyche ihrer Arbeitnehmer gesund zu erhalten? Es bringt wenig, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter dreimal zur Gesprächstherapie schicken, dadurch wird das Problem sicher nicht gelöst. Wirkungsvolle und langfristige Unterstützung kann nur durch eine Sensibilisierung für das Thema und ein Training der entsprechenden Social Skills erreicht werden. „Es geht dabei nicht darum, ein ,Pflaster‘ auf akute Probleme zu kleben, sondern langfristig an den richtigen mentalen Fähigkeiten zu arbeiten“, sagt Nicole Prieller, Workforce Transformation Lead bei PwC Österreich. „Der Fokus liegt dabei darauf, wie wir Mitarbeitende langfristig und nachhaltig unterstützen können, Fähigkeiten zu erwerben, um mit den laufenden Veränderungen auch mental Schritt halten zu können. Sprich: Es wird am Mindset und an der mentalen Resilienz gearbeitet“, fügt sie hinzu. Sowohl gezielte Führungskräfteschulungen als auch Webinare und Vorträge rund um das Thema mentale Gesundheit können sinnvoll sein. „Die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer muss gefördert und auch gefordert werden. Denn die beste Betriebsvorsorge und der gesündeste Arbeitsplatz bringen nichts, wenn der Mitarbeiter in der Freizeit all das macht, was man ,nicht machen sollte‘“, bestätigt Erhard Prugger. Glückliche Mitarbeiter = gesunde Mitarbeiter Auch beim oberösterreichischen Großbetrieb BRP-Rotax weiß man, dass es auf den richtigen Mix aus psychischer und physischer Betriebsvorsorge ankommt. Angebote wie ein eigenes Fitnesscenter, Workshops über Stressmanagement oder Burn-out-Prävention, Outdoortrainings, Sporteinheiten und eine gesunde Betriebsküche sollen sowohl den Körper als auch den Geist der Mitarbeiter gesund halten. Neben einer Arbeitsmedizinerin und der Betriebsärztin steht den 1.700 Mitarbeitern am Standort Gunskirchen auch regelmäßig eine Arbeitspsychologin zur Verfügung. Den Erfolg des Vorsorgekonzepts bestätigt auch die Auszeichnung als „gesündester Großbetrieb Österreichs“, der mit dem BGFPreis für betriebliche Gesundheitsförderung geehrt wurde. „Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter haben bei uns seit jeher höchsten Stellenwert. Vor allem die letzten Jahre während der Coronapandemie haben verdeutlicht, dass es neben dem physischen auch ganz stark um das psychische Wohlbefinden geht. Denn ein gesunder Körper und ein gesunder Geist gehen Hand in Hand. Deshalb adressieren wir mit unseren unterschiedlichen Angeboten sowohl die physische als auch die mentale Gesundheit unserer Mitarbeiter“, so Wolfgang Rapberger, GM BRP-Rotax. n GESUNDHEIT FOTOS: WKOOE-WERNER HARRER, KIEFERPIX / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS VORSORGE. Wie können Unternehmen Mitarbeiter unterstützen, resilient zu bleiben, um eine nachhaltige und gesunde Performance zu ermöglichen? Die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer muss gefördert und auch gefordert werden. Erhard Prugger WKO Oberösterreich MACH GESUNDHEIT ZUDEINEM BERUF www.ooeg.at/pflegeausbildung » KOMM IN UNSER PFLEGETEAM! » Pflegestarter*innen » Pflegeassistenz » Pflegefachassistenz » Fach-Sozialbetreuung Schwerpunkt Altenarbeit » Medizinische Assistenzberufe » NEU: Operationstechnische Assistenz » Berufsfindungspraktikum

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1