Chefinfo Magazin 1-23

XXXXXX 1/2023 | CHEFINFO | 73 72 | CHEFINFO | 1/2023 FOTO: DABKOWSKI,WIKTOR / ACTION PRESS / PICTUREDESK.COM Die Zahl der Lehrbetriebe geht zurück, die Auflagen sind oft zu komplex. Doch auch die Komplexität der modernen Arbeitswelt übt steigenden Druck auf einzelne Berufe aus. Was tun? Das dachte sich auch das Team von WIFI Firmen-Intern-Training und rief im September 2020 die WIFI-Lehrlingsbox ins Leben. „Wir übernehmen von Lehrbetrieben bzw. Noch-nicht-Lehrbetrieben die praktische Ausbildung. Bei vielen scheitert es am eigenen Personal oder am Maschinenpark“, schildert Produktmanagerin Barbara Reiterer. Die mangelnden Ressourcen können durch die WIFILehrlingsbox ausgeglichen werden. Grundlage + Module = Lehrerfolg Ein perfekt auf die Jungfacharbeiter abgestimmtes Kursprogramm, bestehend aus Grundausbildung und individuellen Modulen, bereitet junge Menschen praxisnah und an das Unternehmen angepasst vor. Module, die von der Arbeitssicherheit bis zu Social Skills reichen. „Im Fokus stehen der Metall-, Elektro- und Mechatronikbereich“, so Reiterer. „Die Grundlagen der Metalltechnik dauern bei uns etwa zwölf Wochen. Wir bemerken oft, dass viele Betriebe in der Spezialisierung sehr gut sind, es aber Probleme bei den Basics gibt.“ Die zusätzlichen Module werden auf drei Lehrjahre aufgeteilt. Individualität wird beim WIFI FIT ohnehin groß geschrieben. „Die Inhalte kann man sich frei aussuchen. Wir bieten alles, was man zumAbdecken individueller Bedürfnisse braucht, und sind da sehr flexibel.“ Es werden fixe Termine vergeben, die eine Planbarkeit der Ausbildung ermöglichen. Sehr geringe DropoutRate Rund 100 Lehrlinge durchlaufen pro Jahr die Grundausbildungen. Einer von ihnen ist Bernhard Reingruber, der im ersten Lehrjahr bei BOSCH REXROTH steht. „Die WIFI-Lehrlingsbox bietet einen sehr verständnisvollen Einstieg ins Berufsleben. Es werden die Grundlagen, sowohl in der Praxis als auch in der Theorie, sehr gut vermittelt. Der Kurs ist eine gute Stütze fürs Arbeiten im Betrieb und hilft auch in der Berufsschule. Vor allem die Auffrischung in Mathematik und im Fachzeichnen ist hilfreich.“ Mit der WIFILehrlingsbox kann sich Bernhard sicher sein, seine Berufslaufbahn erfolgreich zu starten, denn, so Barbara Reiterer: „Die Drop-out-Rate ist sehr gering.“ 100 Lehrlinge pro Jahr durchlaufen die Lehrlingsbox, die von Barbara Reiterer und Selina Fuchs organisiert wird. Out of the box, rein ins Berufsleben LEHRLINGSBOX. Mit der WIFILehrlingsbox entwarf das WIFI FIT ein Erfolgsmodell. Lehrbetriebe, denen die Ressourcen zur Ausbildung fehlen, werden damit deutlich entlastet. ANZEIGE FOTO: WIFI OÖ Barbara Reiterer Produktmanagerin WIFI FIT Wir bemerken oft, dass viele Betriebe in der Spezialisierung sehr gut sind, es aber Probleme bei den Basics gibt. KONTAKT WIFI OÖ Firmen-InternTraining GmbH 4021 Linz | Wiener Straße 150 T +43 (0)5 7000-7360 | W www.wifi-fit.at Estland gilt als eines der ärmsten Länder innerhalb der 41 OECDMitgliedsstaaten, da mag es auf der Hand liegen, dass die ehemalige Sowjetrepublik nicht viel Geld für Bildung ausgeben kann. Und so ist es auch: Kein anderes europäisches OECD-Land investiert weniger. Doch muss das schlecht sein? Nein, wie das OECD-Bildungsranking zeigt. 91 Prozent der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren verfügt über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, das entspricht einem Oberstufen-Abschluss bzw. dem an einer berufsbildenden Schule. Der OECD-Schnitt liegt bei 79,1 Prozent (Österreich: 86 Prozent). Doch dieser Wert sagt wenig über die Qualität der Bildung aus. Dazu taugt aber ein anderes Mittel: Die PISA-Studie. Und auch hier überzeugen die Balten: Mit 526 Punkten liegen sie an der Spitze, vor Korea, Japan und Finnland. Österreich liegt mit mageren 491 Punkten auf Rang 23 von 41, also in der unteren Hälfte. Wenig Input, hoher Output Doch wie schafft das kleine Land den Spagat aus wenig Input und hohem Output? Der größte Unterschied zu Österreich ist zum einen der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. 84 Prozent der Ein- bis Dreijährigen und 95 Prozent der Drei- bis Siebenjährigen besuchen einen Kindergarten. Auch danach folgt ein massiver Kulturbruch zu Österreich: Die Gesamtschule, die von sieben bis 16 Jahren besucht wird. Hierzulande gemieden wie der Teufel das Weihwasser, ist sie die Basis für den estnischen Erfolg. Und es herrscht absolute Schulautonomie, die so weit geht, dass das Schulmanagement sogar die Entlohnung oberhalb des Mindestlohns selbst festlegen kann. Und dann wäre noch der Grad der Digitalisierung. Estland gilt auch hier als weltweite Benchmark, kein Land der Welt hat früher begonnen, seine Verwaltung und damit das Schulwesen zu digitalisieren. Die Daten aller standardisierten Tests geben einen Überblick in Echtzeit. Werden Mängel erkannt, kann sofort reagiert werden. Doch es ist auch in Estland nicht alles Gold, was glänzt: So gibt es eine hohe Drop-out-Rate in der Weiterbildung nach 16 Jahren und es herrscht – wie bei uns – Lehrermangel. Dazu bräuchte es Konzepte wie im Nachbarland Finnland, dort werden die besten Studenten Lehrer, die sich nicht mit Hausübungen aufhalten müssen, denn die sind in Finnland (PISA-Studie Rang 4 von 41) abgeschafft. n (B)Estland ESTLAND. Immer öfter strahlt das kleine baltische Land von der Rankingspitze, so auch beim Thema Bildung. Das estnische System gilt als das günstigste und effizienteste in Europa. Warum ist das so? TEXT: Jürgen Philipp 1 von 41 für Estland bei der letzten PISA-Studie Platz Der estnische Bildungsminister Tonis Lukas muss nicht so skeptisch schauen: Sein Land hat das effizienteste Bildungssystem innerhalb der OECD.

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