Chefinfo Magazin 1-23

WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT 52 | CHEFINFO | 1/2023 FOTOS: ALEXANDER MÜLLER, KLAUS VYHNALEK NEU SEIT 2023! Finanzierungspartner Der Gründerfonds des Landes OÖ unterstützt Sie mit bis zu 75.000 Euro für den Start Ihres Unternehmens. Fragen? KGG und UBG beraten Sie gern zum OÖ Gründerfonds sowie zu ergänzenden Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer:innen in Oberösterreich. Melden Sie sich bei uns! Grünes Licht für Ihr Startkapital Fragen, Anträge und weiterführende Informationen: Oö. Kreditgarantiegesellschaft Oö. Unternehmensbeteiligungsgesellschaft Bethlehemstraße 3, 4020 Linz, +43 (732) 77 78 00, office@kgg-ubg.at, www.kgg-ubg.at Seit 1. Jänner: Erhöht auf bis zu 75.000 Euro Startkapital! man 2.468 Ergebnisse. Überfliegt man nur einen Teil davon, findet man immer wieder dieselben konnotieren Worte: „Intransparenz“, „Kritik des RH an …“, oder „RH ortet Verbesserungsbedarf an …“. Zuletzt gab es heftige Kritik an der COFAG. Im Bericht des RH heißt es: „Das Kabinett des Finanzministers koordinierte – ohne das Fachwissen und die Erfahrung aus dem Ministerium einfließen zu lassen – die Vorbereitung und Umsetzung der COVID-19-Hilfen für Unternehmen.“ Dabei kam es zu massiven Überförderungen. Allein das Förderdesign des Fixkostenzuschusses I verursachte 117Millionen Euro anMehrauszahlungen. „Bei einem Umsatzausfall von 40 bis 60 Prozent wurden 25 Prozent der Fixkosten ersetzt; bei über 80 Prozent Ausfall sogar 75 Prozent. Bereits im Juni 2020 hatten Wirtschaftsforscher auf negative Anreize dieses Modells hingewiesen, etwa dass Unternehmen ihre wirtschaftlichen Aktivitäten drosseln könnten, um in eine höhere Förderstufe zu gelangen.“ Weiters konnten im November-Dezember-Lockdown 2020 Unternehmen Zuschüsse erhalten, ohne einen Schaden nachweisen zu müssen. Und schließlich kam es zu einer Überförderung von Konzernen, wenn diese viele Tochterunternehmen hatten. Eine Fast-Food-Kette mit vielen formal selbstständigen Gesellschaften durfte für jede einzelne Zuschüsse beantragen. Zudem wird laut Experten oft das „Falsche“ gefördert. In einer WIFO-Studie wurde belegt, dass in den letzten Jahren das Volumen von „klimakontraproduktiven Förderungen“ in Österreich zwischen 4,1, und 5,7 Milliarden Euro liegt, während das hochgelobte Umweltfördergesetz ebenso 5,7 Milliarden Euro ausweist. Schließlich ist die Treffsicherheit (Stichwort: „Gießkanne“) ein Dauerbrenner beim Thema Förderungen bzw. Zuschüsse. Förderungen abschaffen und Steuerquote senken? Kritiker sehen das gesamte Fördersystem als zu überfrachtet an. Ein Bürokratiemonster, das bei allen positiven Hebeleffekten, wie etwa bei der Investitionsförderung, leicht zu ersetzen wäre. Die radikalsten Ideen dazu stammen aus der wirtschaftsliberalen Ecke. Nach deren Ideologie sollten Förderungen gänzlich abgeschafft und das frei gewordene Geld zur Senkung der Abgaben- und Steuerquote genutzt werden. Förderbürokratie ist ohnehin Kritikpunkt Nummer eins. Während es – der Krise geschuldet – auf der einen Seite zu wenig Kontrollinstrumente gab, würden vor allem kleinere Unternehmen diesen Aufwand nicht stemmen können. Geld, das für sie parat stünde, wird oft nicht abgeholt. Doch ist das wirklich so? Auch hier verfälschen die COVID-Hilfen das Bild. So ging der Großteil der Fördersumme für Unternehmen 2021 an Betriebe bis zu neun Mitarbeitern, filtert man diese nach Branchen so sticht die Gastronomie als deutlicher Spitzenreiter hervor. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man sich die Forschungsförderung ansieht. Von den 418 Millionen Euro, welche die FFG für Unternehmen ausschüttet, gingen 198 an KMU, 220 Millionen an die zahlenmäßig viel kleinere Gruppe der Großunternehmen. Auch hier wird oft mangelnde Transparenz kritisiert. Transparenz per Klick Dieser Kritik entgegnete die Republik mit dem Transparenzportal. Die Datenbank bietet erstmals einen Überblick und fasst alle Förderungen für Privathaushalte, Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und öffentliche Einrichtung des Bundes und der Bundesländer zusammen. Zudem erhält man Einsicht in die COVID-19-Förderungen und welches Unternehmen wie viel an Zuschüssen bzw. Förderungen erhielt. Man bemüht sich um Transparenz, und wenn ebenso ambitioniert an der Entbürokratisierung von Förderungen gearbeitet wird, können Förderungen wieder zu dem werden, wozu sie da sind: Wachstumsbeschleuniger ohne Wenn und Aber. n Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker nimmt in ihrem Haus kontinuierlich die Förderszene in Augenschein. Erst kürzlich gab es wieder heftige Kritik von ihr. Laut WIFO werden pro Jahr bis zu 5,7 Milliarden Euro für klimaschädliche Förderungen ausgegeben, fast gleich viel wie für klimaförderliche.

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