Startup Chefinfo Magazin 03-22

CHEFINFO SPEZIAL | 49 STARTUP STARTUP 48 | CHEFINFO SPEZIAL FOTOS: COILDNA, TECH2B, COFFEEE-IN / ALPHASPIRIT / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS Text: Verena Schwarzinger INDUSTRIAL STARTUP COILDNA TRACKT MATERIALIEN Forschung und Entwicklung sind für Unternehmen der heilige Gral. Wenn Innovationsgeist und Kreativität auf Weitblick und Beständig- keit treffen, wird internationaler Wettbewerbsvorteil möglich. E s sind die klei- nen Dinge, die zu Großem füh- ren. Sei es eine digitale Messe­ lösung von mox 3D für Pöttinger Landtechnik oder ein papierloses Unterschriftentool von Fire- start für KTM bis hin zu inspirierenden Impulsen für Produktweiterentwicklun- gen bei FACC oder KEBA. Der Blick über den Tellerrand ist für Startups daily business. Gepaart mit einer Beständig- keit und Weitsicht von Leitbetrieben in der Industrie ergibt dies Synergieeffekte, die international für Furore sorgen. Vor allem Industrial Startups bereichern Big Player. „Bei Pier4 führen wir beide Sei- ten zusammen. Wir beobachten Start­ ups, die Lösungen anbieten, mit denen man auf veränderte politische Rahmen- bedingungen – etwa im Bereich Ener- gie und Umwelt – reagieren kann, und führen sie mit Konzernen zusammen“, sagt Pier4-Projektleiter Manfred Schietz. Pier4 ist ein Programm der tech2b Inku- bator GmbH. VISION DES „INTERNET OF MATERIALS“ Um Zukunftstrends aufgreifen zu kön- nen oder um rasch auf Marktentwicklun- gen zu reagieren, benötigt es Kreativität und den Blick hinein in andere Bran- chen und Industriezweige. 2019 haben dies auch Werner Aumayr und Leopold Pöcksteiner getan und coilDNA gegrün- det. „Kunden der AMAG forderten eine eindeutige Markierung der Aluminium- bauteile wie Bänder, Bleche und Platten, um Produktionsdaten nach der Ausliefe- rung verfolgen zu können. So entwickel- ten und patentierten wir coilDNA“, so die beiden Verantwortlichen. Die AMAG in Ranshofen war als Eigentümer des Start­ ups auch der erste Kunde. Die Technolo- gie soll jetzt auch anderen Metallherstel- lern und Verarbeitern, aber auch anderen Industrien zur Verfügung gestellt werden. „Wir arbeiten laufend an der Erweiterung des Einsatzspektrums in Richtung ande- rer Materialien wie Stahl, Buntmetalle, Kunststoffe und Gummi, aber auch in Richtung neuer Erscheinungsformen“, so Aumayr und Pöcksteiner über den USP in der breiten Anwendungsmöglichkeit. Die Ausrollung der Technologie, eine Vernet- zung der Materialien via Internet oder weitere Innovationen rund um Markie- rungen und weitere Verarbeitungen ste- hen im Fokus für 2022. Neben den beiden Geschäftsführern sind aktuell drei Mit­ arbeiter in der Software- und Service­ entwicklung beschäftigt. EINKLEINER SCHRITT FÜR EINEN, EIN GROSSER SCHRITT FÜR ZWEI Die Vernetzung von oberösterreichischen (Industrie-)Leitbetrieben mit globalen Startups wird von Pier4 auch in anderen Branchen vorangetrieben. Vor allem in den Bereichen Medizintechnik und Phar- mazie sehen die Verantwortlichen gro- ßes Potenzial auf beiden Seiten. Nicht nur aufgrund der Coronapandemie, die zahlreiche Chancen aufgezeigt hat. „Wir scouten die Startups, wenn Industrie­ unternehmen auch Bedarf und Interesse haben, sich in Richtung dieser Bereiche zu entwickeln. Wir wollen bewusst agie- ren und nicht reagieren – so kann Ober­ österreich schneller und zielgerichteter handeln“, berichtet PIER4-Projektleiter Manfred Schietz. n Leopold Pöcksteiner und Werner Aumayr gründe- ten das Startup coilDNA und unterstützen mit ihrer Technologie Industrie-Leit- betriebe wie die AMAG. PIER4-Projektleiter Manfred Schietz und sein Team bringen erfolgreich Leitbetriebe und aufstrebende Startups zusammen.

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