chefinfo 9-22

8 | CHEFINFO | 9/2022 FOTOS: ISABEL INFANTES / AFP / PICTUREDESK.COM Anders gedacht von Klaus Schobesberger Chefredakteur Wenn am 6. Mai kommenden Jahres Charles III. zum König gekrönt wird, verlässt ein hinduistischer Premierminister mit seiner indischen Frau Downing Street No. 10 in Richtung Krönungszeremonie. Der muslimische Bürgermeister von London wird bereits imWestminster Abbey anwesend sein, ebenso die Innenministerin, die buddhistischen Glaubens ist. Der einzige Weiße mit einer wichtigen Regierungsfunktion ist Jeremy Hunt, der mit seiner chinesischen Frau dem royalen Spektakel folgen wird. In Großbritannien mag politisches Chaos herrschen, aber es ist wohl der bedeutendste Schmelztiegel verschiedener Nationalitäten weltweit. Das neue Kabinett von Premier Rishi Sunak strahlt eine wortlose Botschaft in die Welt aus: Bei uns kann es jeder schaffen, wenn er sich anstrengt. Mit seiner Geschichte, seiner Kultur und den herausragenden Bildungseinrichtungen zählt der Inselstaat trotz aller wirtschaftlichen Verwerfungen und Verirrungen immer noch zu den Talentmagneten dieses Weltkreises. Was ein Land arm macht Auf der anderen Seite steht Russland mit Wladimir Putin, der ein Beispiel für miserables Leadership abgibt. Hundertausende großteils junge Fachkräfte haben seit dem Einmarsch in die Ukraine Russland verlassen, darunter Techniker, Wissenschaftler, Banker und Ärzte. Der Aderlass ist gewaltig und macht ein rohstoffreiches Land arm. Denn letztlich kommt der Reichtum eines Landes „von Geist und Köpfen der Menschen“, sagt Nobelpreisträger Serge Haroche. Österreich ohne Plan Und wo stehen wir? Ohne Plan irgendwo zwischen Russland und Großbritannien. Schlüpft man in die Rolle eines Personalchefs der „Firma Österreich“, ergeben sich einige unangenehme Fragen bei denThemen Asyl und Migration: Warum dauern Aufnahmeverfahren oft Jahre? Warum sind die Besten aus Drittländern bei uns meist nur auf Durchreise, und es bleiben oft jene, die schwer zu integrieren sind? Warum gibt es im Sinne des Employer-Branding keinen Masterplan, wie wir abseits des Sozialsystems unser Land für Talente attraktiv machen? Der in Berlin lebende Migrationsforscher Gerald Knaus wies kürzlich auf eine dieser Verrücktheiten hin: Während die deutsche Innenministerin illegale Migranten aus Bangladesch nach Hause schickt, plant der andere Minister wegen des Arbeitskräftemangels mit Bangladesch in puncto legaler Arbeitsmigration Verhandlungen zu führen. Ähnlich unkoordiniert agiert Österreich. Gibt es niemanden in Kanzlernähe, der für Österreich die HR-Agenden übernehmen kann? n MIGRATION. Erfolgreiche Führungskräfte machen ihre Länder zu Magneten für internationale Talente. Österreich braucht einen HR-Profi in der Regierung PROBIEREN SIE DEN RUM AUS ÖSTERREICH www.peter-affenzeller.at Dass ein Whiskyproduzent aus dem oberöster- reichischenMühlviertel auchedlenRumproduziert, ist nicht alltäglich. Wir machen das. Für den RuMonkey wird feinstes Zuckerrohr aus karibischer Herkunft in echter Handarbeit und in höchster Vollendung schonend destilliert. Ein achtjähriger Reifungsprozess in vorbelegten Whiskyfässern verleiht ihm über die Jahre seine fein strukturierte Komplexität. Das Ergebnis ist ein subtiler Mix aus exotischen Früchten, begleitet von süßer Vanille und dunkel geröstetem Holz. Ein Spiel der Aromen, das auch Experten begeistert. Entspanntes Karibik- Feeling trifft auf traditionelle heimische Brennkunst.

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