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78 | CHEFINFO | 9/2022 FOTO: GEROLD RACHLINGER / CHEFINFO IT & MORE Der Slogan ist provokant, aber er sitzt: „Machen Sie es sich doch selbst.“ Damit provoziert SEO-Berater und Coach Gery Hofer bewusst und er hat gleich die erste goldene Regel im Suchmaschinenmarketing beachtet: Aufmerksamkeit. Hofer ist mit seiner SEO-Agentur Google-Partner und kennt die Tricks und Kniffe, die es zum perfekten Match braucht. Wobei er selbst als Coach wahrgenommen werden möchte. „Unsere Philosophie ist es, Unternehmen zu zeigen, wie sie sich gutes SEO selbst machen können. Es braucht dazu keine Agentur.“ Dabei räumt der Mühlviertler gleich mit einem Mysterium auf, nämlich, dass es kein Google-­ Mysterium gibt. „Es gibt kein großes Geheimnis. Viele Agenturen machen eines daraus, um ihre Kunden zu behalten. Es gibt klare Guidelines. Wir wissen, wie Google denkt und lenkt, und geben dieses Wissen weiter.“ Ein Grundprinzip lautet: „Ohne Input, kein Output.“ „Google macht Content Targeting, das heißt es indexiert die Seite in der Suchmaschine. Es kommen Google Bots vorbei und laden sich alle Inhalte herunter. Wenn Texte nicht stark von Keywords geprägt sind, werde ich nicht gefunden.“ So werden Sie gefunden In den Coachings, die on- oder offline erfolgen können, wird den Kunden das ABC einer erfolgreichen Google-AdKampagne bzw. das perfekte SEO vermittelt, und das zum Fixpreis. „Erfolgreich ist es dann, wenn man die richtige Zielgruppe erreicht. Dazu braucht es eine Analyse der Märkte und es braucht ein Gespür.“ Wenn man das nicht hat, kann eine Kampagne mit hohen Streuverlusten verbunden sein. „Es kann selbst bei Google zu 95 Prozent Streuverlust kommen, aber auch zu nur 5 Prozent.“ Dazu braucht es unter anderem sprachliche Sensibilität. Hofer bringt ein Beispiel: „Wenn jemand im DACHRaum Bettdecken verkaufen möchte und als Keyword Decke verwendet, kann es sein, dass er in Österreich Anfragen von Häuslbauern bekommt, die Fragen zu Decken am Plafond stellen. Das gleiche Wort kann oft unterschiedliche Bedeutungen haben. Auch das kennen wir alles aus unserer Praxis.“ In 40 Stunden zum Google-Profi Nach dem Coaching, das für die Kunden völlig maßgeschneidert ist, wissen die Unternehmen, wie Google tickt, und können dies proaktiv nutzen. Die Ausbildung ist völlig praxisbezogen, am Ende steht meist eine fertige Kampagne. „Nach einer 40-stündigen Ausbildung können Unternehmen Google-Kampagnen selbst professionell umsetzen.“ Gery Hofer und sein Team haben daher stets das beste Rezept für den richtigen Umgang mit der Suchmaschine, kein Wunder, denn Hofer ist gelernter Koch. „Bei einem Aufenthalt in London lernte ich einen Freund kennen, dessen Eltern eine Werbeagentur hatten. Da wusste ich, dass ich die Kochschürze an den Nagel hängen und mich der Werbung widmen wollte. Das war in den Anfängen des Internets. Ich kann also sagen: Ich bin länger amMarkt als Google, und wir waren und sind bis heute echte Pioniere, wenn es um perfektes GoogleMarketing geht.“ n Gery Hofer ist Google- Partner und besitzt elf von 13 offiziellen Google- Zertifikaten, die jedes Jahr aufs Neue vergeben werden. Mach’s dir selbst SEO. Suchmaschinenoptimierung ist kein Mysterium, sondern lässt sich erlernen. SEO-Coach Gery Hofer zeigt Unternehmen, wie sie es selbst schaffen, bei Google „ganz nach oben zu kommen“. TEXT: Jürgen Philipp Gery Hofer Google Ads Agentur Nach einer 40-stündigen Ausbildung können Unternehmen Google-Kampagnen selbst professionell umsetzen. FOTOS: REINHARD WINKLER IT & MORE Markus Roth, Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT der Wirtschaftskammer OÖ, ist sich sicher: Die Welt ist nie wieder so langsam wie heute. DIGITALISIERUNG. Virtual Reality, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Co. sind gekommen, um zu bleiben. Unternehmen, die sich darauf einlassen und jetzt investieren, gewinnen klar an Wettbewerbsfähigkeit und sichern sich für die Zukunft ab. Markus Roth, Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT der Wirtschaftskammer OÖ, im Gespräch. INTERVIEW: Verena Schwarzinger CHEFINFO: Meetings via Teams, keinePapierrechnungenmehr oder KI als Projektmanager – alle dies sind wichtige Schritte in der Digitalisierung. Doch bei Weitem noch zu wenig. Wie gelangt Digitalisierung noch rascher in Unternehmensabläufe und -prozesse? Markus Roth: Es braucht ein radikales Umdenken in allen Bereichen und Branchen. Die Pandemie, aber auch die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit treiben das Thema voran. Verstärkt erfahren wir aktuell, dass lieber jetzt investiert und aufgeholt wird in puncto Automatisierung oder Robotik, denn wer weiß, was die Zukunft bringt. Der Fachkräftemangel verlangt Unternehmen ebenso einiges ab und fordert Optimierungen von Prozessen und in gewissen Bereichen menschliche Nullarbeitszeit. Und vor allem: das schafft auch Resilienz. Ersetzen Roboter und Systemlösungen den Menschen als Facharbeiter? Ist das die Zukunft? Roth: Robotik und Automatisierung ersetzen nicht, Robotik und Automatisierung unterstützen und optimieren. Vor allem werden durch den Einsatz digitaler Maßnahmen auch wieder neue Arbeitsfelder geschaffen. Klassische Managementtätigkeiten sind oftmals automatisierbar. Und spezifische künstliche Intelligenz ist demMenschen so weit voraus, dass der Mitarbeiter seine Fähigkeiten wie Kreativität und Out-of-the-box-Denken besser anders einsetzen könnte. Verhindert die (österreichische) Scheu vor Neuem die Stärkung der Unternehmen auch im weltweiten Wettbewerb? Roth: Es ist weniger die Scheu, sondern die fehlende Aufklärung. Auf der Plattform huddlex oder bei Beratungstagen vernetzen wir Unternehmen und Experten der Buchhaltung, Unternehmensberatung und IT. Gemeinsam werden Digi tal i sierungs - konzepte erarbeitet oder Förderungen wie KMUdigital beantragt. Es gilt, Rückschritte zu verhindern. n Zeit für einen Gamechanger Es braucht ein radikales Umdenken und das in allen Bereichen und Branchen. Markus Roth Wirtschaftskammer OÖ 9/2022 | CHEFINFO | 79

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