Chefinfo Magazin 8-22

60 | CHEFINFO | 8/2022 FOTOS: MARZENA SKUBATZ / LAIF / PICTUREDESK.COM, NATALI_MIS / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS MANAGEMENT Nutzen Sie einen HP-Computer oder -Drucker? Steckt in Ihrem Auto eine Bose-Soundanlage? Vielleicht haben Sie ja einen Qiagen-Coronatest gemacht, oder sich mit einem Biontech-Wirkstoff dagegen impfen lassen? Hinter all diesen Erfolgsgeschichten stecken Spin-offs bzw. akademische Startups, und die sind in diesem Lande Mangelware, wie eine von Investor Hermann Hauser, CEO von eQenture und der Investment GmbH I.E.C.T., ins Leben gerufene Initiative „Spin-off Austria“ aufmerksammacht. Hauser und seine Mitstreiter organisierten im letzten Jahr die Spin-off Austria Conference, in der die Biontech-Gründerin Özelem Türeci die Key Note hielt. Zentraler Satz: „Bei der Gründung kamen Dinge auf uns zu, die für Wissenschaftler Riesenhürden darstellen: Management, Geschäftsmodell, Finanzierung. Alles Neuland.“ Damit definiert Türeci fast „unabsichtlich“ ein akademisches Spin-off. Es sind kommerzielle Unternehmen, die aus einer akademischen Einheit bzw. aus einem konkreten Forschungsergebnis oder einem daraus abgeleiteten Patent heraus gegründet werden, und sie sich am Markt beweisen müssen. Gewinne fließen dabei zum Teil wieder in denWissenschaftsbetrieb und finanzieren diesen mit. Das Potenzial ist riesig, findet auch „Spin-off Austria“ und will daher bis 2030 1.000 solcher Spin-offs initiieren. Doch wo stehen wir aktuell? Von 146 auf 1.000 bis 2030? Auch das wollte „Spin-off Austria“ wissen und erstellte das Spin-off Dashboard. 51 österreichische Universitäten, Fachhochschulen und Forschungszentren wurden eingebunden. Es gibt erstmals Auskunft darüber, wie viele es in Österreich gibt. Die Zahlen sind ernüchternd: 44 „echte Spin-offs“ und 102 akademische Startups weist es aus (Stand 2021). Die Zahl des Dashboards, 146, ist dabei kein Ruhmesblatt. Eine der führenden Spin-off-Hochburgen Europas, die ETH Zürich, hat alleine rund 500 Spin-offs hervorgebracht. Was die Schweiz besser macht Die Schweizer untersuchten die Entwicklung ihrer Spin-offs an der fühGeld- zurückSPIN-OFFS. Österreichs Universitäten und Fachhochschulen haben rund 150 Spin-offs hervorgebracht. Allein die ETH Zürich zählt über 500. Warum hinken wir so hinterher und was können Spin-offs bewirken? TEXT: Jürgen Philipp GARANTIE

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