Chefinfo Magazin 8-22

SPRINT Alles auf Lager. DACHSER Contract Logistics Mit einem flächendeckenden Transportnetzwerk, effizientem Warehousing, kundenspezifischen Value Added Services und einer maßgeschneiderten Projektberatung bietet DACHSER integrierte Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen. DACHSER – Austria Gesellschaft m.b.H. • Logistikzentrum Linz Thomas-Dachser-Straße 1 • 4063 Hörsching • Tel.: +43 7221 709 0 Fax: +43 7221 709 4119 • dachser.linz@dachser.com • dachser.at von Rohstoffen und Energie. Während sich am Energiesektor aus der Not heraus derzeit viel tut und die Energiewende in Europa ins Rollen kommt, gibt es wichtige Rohstoffe und chemische Elemente in Europa schlichtweg nicht. Das Technologiemagazin Heise hat sich das in einer eigenen Serie angesehen. Während wir uns bei Glasfaserkabeln selbst versorgen können, sieht es bei Lithium als Element für die Batterieerzeugung schon schlechter aus. In Europa stecken nur rund 4,7 Millionen Tonnen der weltweit 80 Millionen Tonnen. Die Nachfrage betrug 2020 in etwa 100.000 Tonnen. Der globale Bedarf könnte sich in den nächsten Jahren aber bis zu versechsfachen. Lithium wird damit wohl zu einer der umkämpftesten und teuersten Ressourcen. Nichts „Seltenes“ in Europas Erde Noch schlechter sieht es bei seltenen Erden aus, denn sie kommen so gut wie nicht in Europa vor. Dabei spielen sie eine entscheidende Rolle in der Hochtechnologie, aber auch bei der Energiewende. Seltene Erden stecken etwa in Brennstoffzellen, Windkraftanlagen, Feststoffbatterien, Supraleitern oder bei der Wasserstoffproduktion. Auch bei diesen Elementen heißt es wie schon beim Gas: „Raus aus der Abhängigkeit!“, in diesem Fall der Abhängigkeit von China, denn das Land der Mitte hat von Solarpaneelen über Batterien, Mikrochips bis zu den zentralen Rohstoffen ein Fast-Monopol errichtet. Dramatische Folgen einer Taiwan-Eskalation Der russische Angriffskrieg in der Ukraine lässt ahnen, wie eine Eskalation des schwelenden Konflikts Chinas mit Taiwan ausgehen würde. In Europa würden Gas, Rohstoffe und wichtige Primärgüter fehlen. Schon jetzt sind die hohen Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten Inflationstreiber. Die Abkehr vom Justin-time-Prinzip führt zum vermehrten Aufbau von Lägern, die man in den letzten Jahrzehnten sukzessive abgebaut hat. Lagerkosten, die wiederum auf den Produktpreis drücken und die Inflation weiter anfachen könnten: Working Capital zeigt sich nicht zuletzt in den Bilanzen. Auf EU-Werte besinnen und so Krise bezwingen? Welche Chance hätte also Europa? Zum einen sich seiner Stärken zu besinnen, und diese liegen in grünen Technologien. Die Rohstoffknappheit des Kontinents hat eine global starke Recyclingindustrie entstehen lassen. Aus Abfall werden Wertstoffe. Die Skandinavier sind etwa führend beim Textilrecycling. Ressourcenintensive Baumwolle könnte ersetzt werden. Alte Handys werden zu wahren Fundgruben an teuren Elementen, auch hier gibt Europa den Takt an. Abbruchhäuser dienen als Rohstoffgrundlage für neue Bauten, (ober)österreichische Unternehmen wie Rubble Master zählen zu den Technologieführern. NGR aus Feldkirchen und Erema aus Ansfelden haben sich dem Kunststoffrecycling verschrieben. Wie sehr sich Europa de-globalisieren kann, wird also stark vom Hirnschmalz der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen abhängen. Immerhin eine Ressource, die man nicht importieren muss. n 90 Prozent aller Solarmodule in Europa stammen aus China.

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