Chefinfo Magazin 03-22

PERSONAL 3/2022 | CHEFINFO | 63 FOTOS: HEIDLMAIR KOMMUNIKATION, EPUNKT Netzwerken und Guerilla-Marketing Wie und wo erreiche ich aber neue Mitarbeiter? „Das ist mittlerweile sehr vielschichtig und kommt auf die einzel- nen Bereiche an. Bei Lehrlingen muss ich anders vorgehen als bei Spezialisten“, sagt Heidlmair. Die Jungen erreicht man über TikTok und Instagram. Facebook bietet nicht mehr diese Möglichkeiten wie früher, um ganz gezielt Personen oder Regionen einzugrenzen. Targeting wird nicht mehr zugelassen. Grundsätz- lich sollen sich Arbeitgeber fragen, wel- che Strategien zielführend sind. „Das geht bis zu Guerilla-Maßnahmen mit spe- ziellen Aktionen, um auf mich aufmerk- sam zu machen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die von der Wirtschaftskammer Oberösterreich initiierte „Job Week“, die in der Woche von 28. März bis 2. April 2022 unter demMotto „Arbeitgeber trifft Arbeitnehmer“ Premiere feierte. „Das Unternehmen muss sich heute bei poten- ziellen Mitbewerbern bewerben. Das ist ein kompletter Perspektivenwechsel, der aktuell stattfindet. Es braucht zwar eine Anlaufstelle im Unternehmen, wo sich Kandidaten bewerben können. Aber es braucht viel mehr unterschiedliche Maß- nahmen“, sagt auch Gerhard Preslmayer von SPS Marketing, das seit Jahren Unter- nehmen erfolgreich im Bereich Employ- er Branding berät. Der Social-Recruiting- Bereich sei wichtig. Vor allem LinkedIn bewähre sich imBereich gut ausgebildeter Personen. „Ich kann mir schon ein gutes Bild machen, wo potenzielle Mitarbeiter sitzen und kann sie mit speziellen Maß- nahmen kontaktieren.“ Eigene Mitarbeiter als Botschafter? „Mir gefällt Fürsprecher besser. Jemand, der für jemanden eintritt, hat auch mehr Überzeugungskraft. Dabei geht es um Unternehmenskultur. Dar- an arbeiten viele Unternehmen, aber es gibt noch Aufholbedarf “, sagt Preslmayer. Know-how, Erfahrung und Ausdauer „Es fischen zwar viele Unternehmen im selben Teich, aber dieser Teich ist nicht leer“, ist Bettina Kern überzeugt. Der Markt habe sich vom Job- zum Kandi- datenmarkt verändert. Die ganze Suche hat sich verändert. Der Wandel ist so schnell, man muss sehr viel dazulernen, damit man am Ball bleibt. „Ich glaube, es ist auch gar nicht so wichtig, alle Kanäle zu bespielen, als vielmehr zielgerichtet zu arbeiten. Wir wollen alles schnell haben, sofort – so funktioniert der Kandidaten- und Jobmarkt nicht“, sagt Kern. Es gehe darum, eine Beziehung aufzubauen, sich für die Kandidaten zu interessieren. „Sie können 750 Leute anschreiben und keine Rückmeldung erhalten. Sie können aber auch zehn Leute anschreiben und sie bekommen zehn Rückmeldungen.“ Wie beim echten Fischen zählen eben auch beim Recruiting Know-how, Erfahrung und Ausdauer. n Gerhard Heidlmair Heidlmair Kommunikation, Linz Wenn ich als Arbeitgeber nicht proaktiv die Bedürfnisse stille, dann bekomme ich ein noch größeres Problem, weil ich dann auch bestehende Mitarbeiter verliere. Einen Job über ein Print- oder ein Online-Inserat zu besetzen ist ein Glückstreffer. Sam Zibuschka Managing Director bei ePunkt, Linz DIGITALISIERUNG. Bei Hofmann Personal steht der Mensch im Zentrum. Mit digitalen Tools wird man diesem Anspruch noch gerechter. Sie verbessern die Qualität des Recruitings, der HR-Koordination und machen das Unternehmen sogar grüner. ANZEIGE FOTOS: I.K. HOFMANN GMBH ÖSTERREICH D ie Wirtschaft ist im Wandel und die Personaldienstleis- tungsbranche stellt sich diesem Wandel nicht nur, sondern treibt ihn voran, wie das Beispiel der I.K. Hofmann GmbH Österreich zeigt. Die Digitalisie- rung beschleunigte die Umsetzung des Master-Vendoring-Konzepts. „Wir sind dabei zentraler Ansprechpartner für die HR-Fragen eines Unternehmens. Mas- ter Vendoring übernimmt die komplette Organisation und Koordination der Zeit- arbeitnehmer, macht den Prozess effizi- enter, und spart Zeit“, schildert Helmut Herzog, Geschäftsführer der I.K. Hof- mann GmbH Österreich. Digitale Tools unterstützen beim Koordinationsauf- wand. Bei Hofmann Personal kommt das Vendor-Management-System MAVES zum Einsatz, ein zentrales Steuerungs- element für das strategische und ope- rative Master-Vendor-Konzept. Ein Konzept, das ständig weiterentwickelt wurde und dem Kunden hilft, HR-The- men noch schneller und transparenter abzuwickeln. „Unsere Digitalisierungs- offensive bringt dem Kunden mehr Ver- sorgungssicherheit und optimiert die Prozesse.“ Green Recruiting Die Digitalisierungsstrategie bei Hofmann Personal hilft nicht nur den Kunden, sondern auch der Umwelt: „Unter dem Slogan Green Recruiting haben wir einen möglichst papierfreien Recruiting-Prozess für unsere BewerberInnen geschaffen“, so Roland Fürst, Geschäftsführer der I.K. Hofmann GmbH Österreich. Der Bewer- bungsprozess wurde vereinfacht. Bewer- berInnen können ihre Unterlagen direkt auf der Homepage hochladen und gelan- gen automatisch in das Bewerbermanage- mentsystem. „Der Lebenslauf läuft durch unser CV-Parsing-System und wird digi- tal ausgelesen. Im Anschluss kann sich die zuständige Niederlassung sofort mit den KandidatInnen in Verbindung set- zen. Das beschleunigt den Prozess um ein Vielfaches.“ Doch bei aller digitalen Kompetenz steht nach wie vor der Faktor Mensch im Vordergrund. „Wir leben von den guten persönlichen Beziehungen zu unseren Kunden und MitarbeiterInnen.“ Digital meets Personal I.K. Hofmann GmbH Österreich Geschäftsführer Roland Fürst und Helmut Herzog

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