Chefinfo Magazin 03-22

WIRTSCHAFT FOTO: STARMAYR C HEFINFO: Wie äußern sich die derzeitigen Herausfor- derungen konkret auf die Transportbranche? Wolfgang Schneckenreither: Der Dieselpreis ist um 60 bis 80 Prozent höher, der Preis für AdBlue hat sich mittlerweile versechsfacht. Doch in der Logistik sind wir einfach abhän- gig von fossilen Brennstoffen. Hinzu kommt, dass die Branche schon seit Jahren unter dem Fahrermangel leidet: Alleine in Oberösterreich fehlen ein paar Hundert Fahrer – ich könnte in meinem Unternehmen vom Fleck weg zehn Fahrer einstellen. Hinzu kommt: Wer jetzt einen neuen Lkw bestellt, hat teils Lieferzeiten bis 2024. Werden die Mehr- kosten weitergege- ben? Schneckenreither: Wer die Preiserhö- hungen nicht wei- tergibt, wird nicht lange überleben. Die meisten Spedi- tionen arbeiten mit dem Diesel-Floater. Anhand dieses Monitors wurden früher die Preise monatlich angepasst, mittler- weile bei den meisten wöchentlich. Der Großteil der Kunden trägt das mit. Welche Schlüsse lassen sich für die Zukunft ziehen? Schneckenreither: Wir wünschen uns mehr Unterstützung von der Politik: Wir brauchen eine Mineralölsteuer- senkung. In vielen Ländern wird längst gehandelt: So werden etwa in Deutsch- land Gas- und LNG-Lkw gefördert. Hier muss sich auch in Österreich etwas tun. Es wird zwar viel in die Wasserstoff- und Elektroforschung investiert, aber einen 40-Tonner kann man nicht elek- trisch betreiben. Wir brauchen andere Technologien wie etwa LNG. Wird mehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden? Schneckenreither: Auch die Bahn hat ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Es gibt nicht mehr Waggons, nicht genug Triebwagenführer. Auch die Zustellung in der Stadt geht nicht mit der Bahn. Die Straße ist einfach am flexibelsten. n INTERVIEW. Wolfgang Schneckenreither, WKOÖ-Spartenobmann Transport und Verkehr, fordert die Senkung der Mineralölsteuer und mehr Förderung von Übergangstechnologien wie LNG. Ruf nach Hilfe Wolfgang Schneckenreither WKOÖ-Spartenobmann Transport und Verkehr Es wird zwar viel in Wasserstoff- und Elektroforschung investiert, aber einen 40-Tonner kann man nicht elektrisch betreiben. Fr. Leitner-Rittenschober | 0664/82 80 111 | rittenschober@hentschlaeger.at www.hentschlaeger.at Betriebsliegenschaft in Mauthausen | HALLE & BÜRO Kaplanstraße 7, 4310 Mauthausen Hentschläger Zimmerei: Verkauf aufgrund von Standort- wechsel nach Langenstein • Halle, Büros, AR- u. Tankraum, PV-Anlage, Außenlagerflächen • Verkehrsanbindung zur B3 • Zum Verkauf (Grund Baurecht!) oder zur Gesamtvermietung 5668m² Gesamtfläche Grund Abbundhalle: 516m² Beheizte Halle: 490m² Bürotrakt 2 Etagen: 129m² Ausreichend Kfz-Stellplätze Bj.: 2009 | HWB: 77 kWh/m²a i 3/2022 | CHEFINFO | 35 34 | CHEFINFO | 3/2022 E s ist beeindruckend zu sehen, welche Begeisterung junge Men- schen für den Werkstoff Holz entwickeln“, erzählt Günter Znidersic, Produktmanager von WIFI FIT. Znider- sic kennt viele Lehrwerkstätten im Lande: „Das Flair bei TEAM 7 ist etwas Beson- deres.“ Julia Goldmann, Lehrlingsbeauf- tragte des Naturmöbelunternehmens mit Flagship-Stores von Tokio bis New York, kennt dieses Flair aus erster Hand. „Ich habe meine Lehre 2015 abgeschlossen.“ Nachhaltig andere Wege Die 26-Jährige spricht die Sprache der Jungfacharbeiter und sie kennt deren Motivation. „Ein Lehrlingsausbildner von mir hat mir eine Metall- und eine Holzplatte hergelegt und gemeint, wel- cher Werkstoff mich mehr anspricht.“ Der Rest ist Geschichte. Und das sehen auch Maturanten und Studenten so, die sich um eine Lehrstelle bewerben. Unlängst war sogar ein Australier unter den Bewerbern zu finden. „Wir nehmen heuer erstmals ein Mädchen aus Leip- zig auf, die Tischlerin bei uns werden will. Sie kam mit ihren Eltern schnup- pern und war sofort bereit, nach Ried zu ziehen.“ Natürlich kommen all diese Bewerbungen nicht von selbst. TEAM 7 investiert viel in die Lehrlingsgewinnung, postet Videos unter anderem auf Insta- gram oder veranstaltet Tage im Wald, um den Werkstoff besser kennenzu- lernen. „Das Holz, das wir verarbeiten, ist durchschnittlich 80 Jahre alt. Wir pflan- zen daher selbst Bäume an und zeigen, welche Arbeit in ihnen steckt.“ Nachhal- tigkeit ist dabei zentral: „Unsere Möbel sind für Generationen gemacht.“ Neuer Stil in der Lehrlingsausbildung Goldmann plädiert daher für einen neuen Stil: „Wir müssen uns in der Lehrlingsausbildung ständig mitverän- dern.“ Man muss den Lehrlingen etwas zeigen und sich Zeit für sie nehmen. „Sie sind absolut interessiert. Mit Lei- denschaft für den Lehrberuf fällt das Lernen leichter. Und Goldmann weiß, dass man Jugendlichen auch Perspek- tiven bieten und die Persönlichkeit weiterentwickeln müsse. Jugendliche sind zurückgezogener. Man muss sie persönlich ansprechen.“ So wie es die TEAM-7-Chefs vormachen. „Sie ken- nen jeden beim Namen und wir sind alle per Du.“ Günter Znidersic sieht viel Vorbildpotenzial: „Unternehmen sind gut beraten, auf die Bedürfnisse der jungen Leute einzugehen.“ TEAM-7-Lehrlings- beauftragte Julia Gold- mann (2. v. l.) bringt ihren Schützlingen im Wald den Werkstoff Holz näher. LEHRLINGE. TEAM 7 bekommt sogar Bewerbungsschreiben für Lehrberufe aus Australien. Wie machen die Innviertler das? Es sind der Nachhaltigkeitsgedanke und die Begeisterung für den Werkstoff Holz, die die Lehrlinge antreiben. ANZEIGE FOTO: TEAM 7, WIFI OÖ „Lehrlinge sind interessiert“ WIFI-FIT- Produktmanager Günter Znidersic sieht TEAM 7 in vielerlei Hinsicht als Vorbild bei der Lehrlingsausbildung.

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