Chefinfo Magazin 02-22

94 | CHEFINFO | 2/2022 FOTOS: RODJA PAVLIK LIFESTYLE C HEFINFO: Warum schreiben Sie an der Schreibmaschine statt ammodernen Computer? Rodja Pavlik: Als Autor und Blogger schreibe ich natürlich viel am Compu­ ter. Der Change hin zur Schreibmaschi­ ne hat weniger mit Nostalgie zu tun als mit praktischen Gründen. Irgend­ wann habe ich bemerkt, dass mich das Schreiben eines Artikels oder Skripts nicht befriedigt, sondern – im Gegen­ teil – mich müde macht. Oft kam ich nicht weiter, dann ließ ich mich durch Recherchen bei Wikipedia oder You­ Tube ablenken und schon verlor ich mich im Internet. Das passiert mit der Schreibmaschine nicht. Es gibt hier nur eine Richtung: vorwärts. Das, was ich tippe, steht da. Da mögen Fehler drin­ nen sein, egal. Ich nutze die Schreibma­ schine für den ersten oder zweiten Ent­ wurf, bis ich dann doch wieder alles auf den Computer übertrage. Es ist jedoch entspannter und augenschonender an der Schreibmaschine. Wie erklären Sie sich Ihre Leiden- schaft für die alte Dame? Pavlik: Über 100 Jahre hat die Schreib­ maschine den Schriftverkehr beein­ flusst. Das Geschäftsleben, den Output in der Literatur. Andere Schreibgeräte wie Bleistifte oder Füllfedern wurden weiterentwickelt. Die Schreibmaschi­ ne nicht. Kein Strom, kein Software­ Update, kein Abo, kein Einloggen, keine Viren, kein überzüchtetes WordPro­ gramm. In der Ökobilanz schlägt die Schreibmaschine den Computer alle­ mal, auch wenn man Papier und Farb­ bänder braucht. Auch ist die Schreibma­ schine ja eine Ikone. Sie kommt immer wieder in Film und Fernsehen vor. Mit welchen Schreibmaschinen-Mar- ken und -Modellen schreiben Sie? Pavlik: Aktuell schreibe ich viel mit Eri­ ka 8 und Hermes 3000. „Snappier“ wird es mit Olympia SM3 und eleganter mit Royal oder Erika 11. Auch für unterwegs habe ich Schreibmaschinen wie Hermes Baby oder die Olympia Splendid 66. Im Blog „Die Schreibmaschinisten“ und auch auf Social Media tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten aus. Welche Themen kommen auf? Pavlik: Ich schreibe über aktuelle Sachen, also wenn ich in Musikvideos eine Schreibmaschine sehe, von einer Doku höre, und auch schreibe ich über Entwicklungen, den Gebrauch oder über den SchreibmaschinenMaler Robert Doerfler. Der Stellenwert der Schreib­ maschine heute ist mir wichtig. Ich habe im Vorjahr auch Modelle an junge Men­ schen verkauft, die eigentlich vor dem PC aufgewachsen sind und noch nie etwas mit einer Schreibmaschine zu tun hatten. Eine angehende Autorin, ein IT­ Techniker und eine 14jährige Schüle­ rin, die die Schreibmaschine auch mit in den Urlaub nahm. Erstaunlich und sehr erfreulich, dass die Schreibmaschi­ ne nicht in Vergessenheit gerät. n Rodja Pavlik Autor und Blogger Über 100 Jahre hat die Schreib- maschine den Schriftverkehr beeinflusst. Und sie ist eine Ikone. Rodja Pavlik schreibt am liebsten auf seiner Erika 8. SCHREIBMASCHINE. Rodja Pavlik gründete 2015 den Blog: Die Schreibmaschinisten. Die Schreibmaschine ist ihm als Schreiber von Beruf sein liebstes Arbeitswerkzeug. Back to the Typewriter Dass ein Whiskyproduzent aus dem oberösterreichischen Mühlviertel auch edlen Rum produziert, ist nicht alltäglich. Wir machen das. Für den RuMonkey wird feinstes Zuckerrohr aus karibischer Herkunft in echter Handarbeit und in höchster Vollendung schonend destilliert. Ein siebenjähriger Reifungsprozess in vorbelegten Whiskyfässern verleiht ihm über die Jahre seine fein strukturierte Komplexität. Das Ergebnis ist ein subtiler Mix aus exotischen Früchten, begleitet von süßer Vanille und dunkel ge- röstetem Holz. Ein Spiel der Aromen, das auch Experten begeistert. Entspanntes Karibik-Feeling trifft auf traditionelle heimische Brennkunst. KARIBIK-FEELING TRIFFT AUF M Ü HLVIERTLER BRENNKUNST www.peter-affenzeller.at

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