Chefinfo Magazin 02-21

Granitharte Markenwelt Denkmäler aus Stein gibt es im Mühl­ viertel viele. Aber jenes, das sich Stras­ ser Steine am Firmensitz in St. Martin im Mühlkreis selber setzt, ist ein Unter­ nehmensStatement aus Granit. Es soll nicht nur Geschäftspartnern den Hori­ zont erweitern, sondern auch Besucher und Touristen anlocken. Die steinerne Außenhülle des von den Linzer X Archi­ tekten konzipierten „Stoneum“ hat die Form eines geschliffenen Diamanten. Damit wird der neu geschaffene Wert eines uralten Rohstoffs unterstrichen und eine Verbindung zur Moderne geschla­ gen. Auch in Form von Visualisierungen: Im Boden des Erdgeschoßes ist eine 30 Quadratmeter große, betretbare VideoInstallation geplant, auf der Drohnenflüge über Steinbrüche zu sehen seinwerden. „Wir wollen dem Naturstein eine besondere Bühne geben“, sagt Bauherr, Geschäfts­ führer und Mehrheitseigentümer Johannes Artmayr. Wobei Bühne auch wörtlich zu nehmen ist: Im Zentrum des 1.000 Quadratmeter großen Gebäudes wird ein sieben Meter hoher „Chef ‘s Table“ für beson­ dere gesellschaftliche und kulinarische Ereignisse errichtet. Trends frühzeitig erkannt Die Küche spielt eine zentrale Rolle beim Erfolg von Strasser Steine, der Marktführer bei Steinarbeitsplatten im österreichischen Küchen und Möbel­ fachhandel ist. Fast zwei Drittel des Umsatzvolumens von 37,9 Millionen Euro (2020) entfallen auf den heimischen Markt. Die wichtigste Exportdestination ist Deutschland, wo Strasser auch eine Niederlassung hat. Das Unternehmen liefert seine maßgefertigten Produkte aber auch an zahlungskräftiges Klientel von Moskau bis nach Schanghai. Auf der Ferieninsel Mallorca wurde mit einem Küchenpartner ein FlagshipStore eröff­ net. Artmayr, ursprünglich ein Unter­ nehmenssanierer, hat das 1963 gegrün­ dete Unternehmen nach einer Insolvenz 2005 übernommen, neu ausgerichtet und den Umsatz seither vervierfacht. Der Marketingprofi hat Trends frühzei­ tig erkannt und das Kunststück fertig­ gebracht, aus einem Allerweltsprodukt wie Naturstein eine Marke mit hoher Begehrlichkeit und abseits gewohnter Preisschlachten in einem neuen Markt zu schaffen. Laufend investiert In den vergangenen Jahren hat Artmayr sukzessive in den Standort investiert, erst 2012 wurde die neue Firmenzentra­ le eröffnet. Mit dem Bau des „Stoneum“ wird gleichzeitig die Produktion erwei­ tert. Insgesamt 250 Mitarbeiter beschäf­ tigt das Unternehmen. „Wir stoßen aktu­ ell mit den Produktionskapazitäten am Plafond an“, sagt Artmayr. 23 Millionen Euro investiert Strasser in das Projekt. 2023, zum 60. Firmenjubiläum, ist die Eröffnung geplant. Der Unternehmer ist überzeugt, dass die Wirtschaft über alle Branchen hinweg nach Ende der Krise wieder stark wachsen wird. „Das ist wie eine AktienRallye nach einem großen Börsenabsturz.“ Die Möbelbranche hat weniger gelitten als andere. Nach der ersten Schockstarre ist das Küchenge­ schäft wieder gut weitergegangen. „Was wir im ersten Halbjahr verloren haben, wurde im zweiten Halbjahr aufgeholt, sodass ein ordentliches Jahr 2020 raus­ gekommen ist“, sagt Artmayr. Granit ist übrigens in St. Martin allgegenwärtig: Die im Ort ansässige Brauerei Hofstet­ ten hat ein eigenes „Granitbier“ und seit kurzem gibt es auch einen GranitPilger­ weg, der von Artmayr initiiert wurde. n WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT 2/2021 | CHEFINFO | 31 FOTOS: MARIO RIENER FOTOGRAFIE, STRASSER STEINE BEGEHRT. Johannes Artmayr hat Trends früh erkannt. Die Küchen-Arbeitsplat- ten aus Naturstein werden bis Moskau und Schanghai gelie- fert. In Österreich ist Strasser Marktführer. UNTERNEHMEN. Vor 16 Jahren übernahm der Sanierer Johannes Artmayr Strasser Steine und form- te aus einem Allerweltsprodukt eine Marke mit hoher Begehrlichkeit. Nach stetem Wachstum wird die Produktion erweitert und mit dem „Stoneum“ für die Region ein Denkmal gesetzt. TEXT: Klaus Schobesberger 23 Millionen Euro investiert Strasser in die Produktionserweite- rung und ins „Stoneum“. Das von den X Architekten geplante „Stoneum“ soll Besuchern die Welt der Natursteine näherbringen. D 30 | CHEFINFO | 2/2021 B b D b B Q R

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